Perry Rhodan Neo 240: Das neue Plophos. Oliver Plaschka

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Perry Rhodan Neo 240: Das neue Plophos - Oliver Plaschka Perry Rhodan Neo

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und die Maisonne am Himmel indes waren eine Erinnerung daran, dass die Hauptstadt der Terranischen Union inmitten einer Wüste errichtet war.

      Perry Rhodan und Reginald Bull schlenderten auf einem der breiten Wege zwischen den dezenten Wasserspielen, Skulpturen und Beeten. Rhodan war gerade erst von seinem Flug ins galaktische Zentrum heimgekehrt. Dort hatte er mithilfe des Nonagons, der uralten Neunturmanlage der Loower, das Erwachen des dunklen Intellekts Tihit verhindert, einer Wesenheit, die sich im Zentrum von Sagittarius A* verbarg. Rhodan hatte das Dunkelleben, das sich in weiten Teilen der Milchstraße ausgebreitet hatte, in das Schwarze Loch gesaugt. Leider war es nicht vollkommen klar, ob er die Gefahr damit gebannt oder den Menschen nur Zeit erkauft hatte. Die Ansichten darüber gingen auseinander.

      »ES, Ellert ...«, stöhnte Bull, nachdem Rhodan seinen Bericht beendet hatte. Einen Moment lang fühlte sich Rhodan an eine Unterhaltung kurz vor seinem Aufbruch erinnert, bei der sie beide sehr betrunken gewesen waren und ebenfalls auf die kosmischen Mächte geflucht hatten, die ihnen keine Ruhe ließen. »Wieder und wieder mischen sie sich in unser Leben ein.«

      Es entging Rhodan nicht, dass Bull zumindest eine Botschafterin dieser Mächte diesmal nicht namentlich nannte: Nathalie, Rhodans Tochter, die unter dem Deckmantel der Phantasiegestalt Anson Argyris über Olymp herrschte. Rhodan wertete diese Auslassung als Zeichen der Höflichkeit.

      »Ich bin froh, dass ich wieder zu Hause bin«, pflichtete ihm Rhodan bei. »Und ich bin froh, dich zu sehen und dass es dir gut geht.«

      »Ich bin auch froh, dass du mit heiler Haut zurückgekehrt bist.« Bull blinzelte gerührt. »Hast du mir was Schönes mitgebracht?«

      Anstelle einer Antwort schloss Rhodan seinen alten Freund in die Arme und klopfte ihm auf die Schultern. Er dachte an die potenzielle Zukunft, die ihm Nathalie gezeigt hatte und in der Rhodan den Tod seiner Frau Thora und seines besten Freundes hatte miterleben müssen. Alles, wofür er je gekämpft und gearbeitet hatte, war Tihits Vernichtungswerk zum Opfer gefallen.

      Er hatte lange überlegt, ob er Bull von der Vision seines Todes erzählen sollte; davon, dass ein wahnsinniger Merkosh im Dienste Tihits Bull die Kehle durchgeschnitten hatte. Letztlich hatte sich Rhodan dagegen entschieden. Was für einen Nutzen hätte es? Bull wusste auch so, wie gefährlich Tihit war, wie hoch der Einsatz, um den sie spielten. Es reichte, wenn Rhodan diese Bilder nicht mehr aus dem Bewusstsein bekam. Er musste nicht auch noch seinen Freund damit belasten, der selbst genug Probleme hatte.

      »Ich habe gehört, dir war auch nicht langweilig?«, wechselte er das Thema. »Ihr habt eine Bujun im Himalaya entdeckt?«

      »Allerdings.« In knappen Worten berichtete Reginald Bull, wie es einem Team um Thomas und Farouq Rhodan da Zoltral sowie Laura und Sophie Bull-Legacy gelungen war, die Gefahr abzuwenden, die von der alten liduurischen Planetenbombe ausgegangen war. »Unsere Kinder haben also mal wieder die Welt gerettet«, schloss Bull. »Und diese deutsche Kulturhistorikerin, die sich Thomas da angelacht hat ...«

      Rhodan hob eine Braue. »Bist du sicher, dass du da nicht zu viel reininterpretierst? Soweit ich weiß, hat er noch nicht die Hoffnung aufgegeben, seine Jessica wiederzufinden.« Jessica Tekener war während der Passage durch einen Zeitbrunnen spurlos verschwunden. Es war zwar sehr wahrscheinlich, dass man sie niemals wiederfinden würde, aber bei solchen Phänomenen wusste man nie.

      »Klar«, sagte Bull. »Du weißt ja, ich bin nicht gut darin, zu raten, was die Menschen wollen.«

      »Wie geht es dir und Autum?«, erkundigte sich Rhodan. Die Trennung von seiner Frau hatte Bull noch immer schwer zugesetzt gehabt, als sie sich zuletzt gesehen hatten.

      Zu seiner Überraschung strahlte Bull. »Bestens! Ich habe deinen Rat befolgt und sie angerufen.«

      »Und sie hat abgenommen?«

      »Mehr als einmal. Es ist anders als früher – ich weiß noch nicht, was das ist, was wir da haben ... Aber es fühlt sich gut an.«

      »Das freut mich. Komm, lass uns einen Kaffee trinken.«

      Sie spazierten zu einem der zahlreichen kleinen Cafés, die sich überall in Government Garden verteilten. Obwohl der Park für die Öffentlichkeit zugänglich war, herrschte eine hohe Sicherheitsstufe. Automatische Systeme und unauffälliges Personal sorgten dafür, dass niemand auf den Gedanken kam, jemanden zu belästigen oder gar ein Attentat zu verüben. Unter den Gästen in den Restaurants und Bars fanden sich zu jeder Zeit zahlreiche Rats- und Regierungsmitglieder. Von daher fühlten sich Rhodan und Bull unter sich – es gab nicht viele Lokalitäten, in denen sie ungezwungen verkehren konnten.

      Sie nahmen an einem der Tische im Freien Platz und bestellten. Dann brachte ihn Bull weiter auf den Stand der Dinge. »Imperator Mascudar hat seinen Antrittsbesuch verschoben, nachdem er hörte, dass ihr nicht verfügbar sein würdet. Aber er hat einen hohen Beamten geschickt, und Thoras Stellvertreter, dieser Kitrina, hat seine Sache recht ordentlich gemacht. Es gab Feierlichkeiten und ein paar Pressetermine, und die diplomatischen Beziehungen werden weiter ausgebaut.«

      Rhodan nickte. »Thora hat schon so etwas erwähnt.« Das Verhältnis der Terranischen Union zum Großen Imperium der Arkoniden war ebenso essenziell wie kompliziert, und Atlans Vater auf dem Kristallthron mochte sich noch als gefährlicher Gegenspieler erweisen – Verbündeter oder nicht. Rhodan hatte sich mit seiner Frau darüber ausgetauscht, ehe sie zu einem Besuch bei ihrer Tochter nach Olymp aufgebrochen war.

      »Dann ist da natürlich noch die Sache mit Imart«, fuhr Bull fort und nahm dankend seinen Espresso entgegen. Aufgrund seines Zellaktivators hatte der Protektor keine Augenringe und empfand genau wie Rhodan keine Schwäche, nur weil er ein paar Nächte schlecht geschlafen hatte.

      Allerdings bestand jederzeit die Gefahr, dass der Aktivator schlappmachte. Und Rhodan kannte Bull lange genug, um die Zeichen zu deuten: der gesenkte Blick, die nervöse Geste, mit der Bull den Zuckerwürfel in den Espresso schnippte ... Die Krise der Solaren Union machte ihnen allen zu schaffen. Die Union verkörperte die Vision, die sie beide verfolgt hatten, seit sie damals auf dem Mond über das arkonidische Raumschiff gestolpert waren, das ihrer aller Leben verändert hatte.

      »Seit Imart vorigen Monat die Mitgliedschaft in der Terranischen Union auf Eis gelegt hat, wurde im Rat eigentlich nur noch gestritten«, erzählte Bull. »Imarts Vertreter werfen uns vor, sie verkauft und verraten zu haben. Die Embolischen Wellen seien die Schuld der Kolonialbehörde und des Variable Genome Project, und wir hätten die Siedler als lebende Versuchskaninchen missbraucht. Der Chinesische Block steigt voll auf diese Argumentation ein.«

      Letzteres wunderte Rhodan nicht sonderlich. Seit dem tragischen Verlust seiner eigenen Kolonien ließ der Block keine Gelegenheit aus, die Kolonien der Terranischen Union als unterdrückte und geknechtete Planeten darzustellen, die von Terrania mit eiserner Hand bei der Stange gehalten wurden.

      »Aber die Hilfen für Imart laufen noch?«, vergewisserte sich Rhodan.

      »Selbstverständlich«, sagte Bull. »Darauf sind die Imarter nach wie vor angewiesen, und das schmeckt ihnen kein bisschen. Vielen Ratsmitgliedern wiederum stinkt das Verhalten Imarts allmählich. Nicht dazugehören wollen, aber die Hand aufhalten – das empfinden sie als undankbar. Ich glaube, auch der alte Ngata verliert langsam die Geduld. Shalmon Dabrifa ist einer der Wenigen, die sich noch Mühe geben und dem man auch zuhört.«

      Rhodan rührte gedankenvoll in seinem Kaffee. Es war nicht das erste Mal, dass der junge Israeli sich auf der politischen Bühne hervortat. Rhodan verfolgte seinen Werdegang nun schon eine Weile und war sich immer noch nicht sicher, was er von Dabrifa halten sollte.

      »Ach,

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