Perry Rhodan Neo 240: Das neue Plophos. Oliver Plaschka

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan Neo 240: Das neue Plophos - Oliver Plaschka страница 8

Perry Rhodan Neo 240: Das neue Plophos - Oliver Plaschka Perry Rhodan Neo

Скачать книгу

Nonagon erlangen.

      »Ich werde nach Plophos fliegen«, beschloss er. »Nicht mit der Flotte, sondern einem kleinen Team. Wir suchen die Planetenmaschine und finden heraus, was Hondro vorhat. Ich bitte Stella Michelsen um eine geheime, diplomatische Ausnahmegenehmigung. Sie weiß, dass ich in den Kolonien einen guten Ruf genieße.«

      »Und wenn Hondro noch da ist und sich euch in den Weg stellt?«, gab Bull zu bedenken.

      »Legen wir ihm das Handwerk. Aber eins nach dem anderen.«

      Rhodan griff nach seinem Privatsphärefeldgenerator und desaktivierte ihn. Das Gespräch war für ihn beendet – er respektierte Bulls Standpunkt, aber er wollte nicht streiten. Seine Entscheidung stand fest.

      »Wenn du möchtest, komm morgen Abend bei mir vorbei«, schlug Rhodan vor. »Und wir planen alles Weitere. Thomas und Farouq sind auch da.«

      Bull winkte ab. »Ich sehe, du hast das alles schon geplant. Tu, was du nicht lassen kannst. Ich komm dann wieder und hau dich raus.«

      »Das wird nicht nötig sein«, versicherte Rhodan.

      Da bemerkte er Lucio Padavona, seinen persönlichen Referenten, der mit seinem Pad in gemessenem Abstand am Rand der Tische stand und offenkundig darauf wartete, dass Rhodan seine Unterhaltung beendete. »Lucio!«, rief er. »Kommen Sie doch!«

      Padavona war ein schwarzhaariger Mann mit feinen Zügen und einem noch feineren Schneider. Er war einer der hilfreichen Geister, die Rhodans zahlreiche Termine und Auftritte organisierten, wann immer Rhodan auf der Erde weilte. Auch wenn Rhodan kein offizielles Amt mehr innehatte: Jeden Tag erreichten sein Büro zahllose Anfragen, die den ehemaligen Protektor als Vermittler, Berater oder Talkshowgast wünschten.

      »Ich hoffe, ich störe nicht«, sagte Padavona.

      »Wir waren gerade fertig«, äußerte Rhodan.

      »Es hat sich noch eine Änderung in Ihrem Terminplan ergeben.« Padavona reichte ihm sein Pad. »Ich weiß nicht, ob Sie es schon gesehen haben. Und Nike Quinto bittet um einen Rückruf.«

      »Danke, Lucio.« Rhodan wusste: Wenn es sich um einen Notfall handeln würde, hätte ihn der Geheimdienst-Abteilungsleiter auf seinem privaten Armbandkom gerufen. In allen anderen Fällen war es angenehmer – und auch sicherer –, wenn er selbst Ort und Zeit seines Rückrufs bestimmte. Padavona war seine Brandmauer, die ihn vor einem unablässig piepsenden Kom schützte. »Sagen Sie, wären Sie morgen am späteren Abend vielleicht verfügbar? Es werden sich noch weitere ... Änderungen ergeben.«

      Padavona zeigte keinerlei Verdruss. Es war nicht das erste Mal, dass sein Arbeitgeber ihn um Überstunden bat. »Ich merke es vor und halte uns den Abend frei«, sagte er, und nach einem knappen Nicken Rhodans entfernte er sich.

      »Aber verheiratet seid ihr noch nicht?«, vergewisserte sich Bull, der den Auftritt schmunzelnd verfolgt hatte.

      »Eifersüchtig?«, entgegnete Rhodan. »Wenn du Unterstützung brauchst, kann ich dir eine Liste mit Namen guter Assistenten zukommen lassen.«

      »Lass uns gehen«, wehrte Reginald Bull ab, zahlte die Rechnung und erhob sich. »Der Tag ist noch lang. Teilen wir uns ein Taxi zum Tower?«

      Rhodan war einverstanden.

      Den Rest des Wegs und während des Flugs zum Stardust Tower plauderten sie über weniger ernste Themen. In Gedanken aber weilte Perry Rhodan schon bei der bevorstehenden Reise nach Plophos. Es endlich mit Iratio Hondro aufzunehmen, erfüllte ihn mit Genugtuung. Gleichzeitig war er sich darüber im Klaren, dass der Obmann ein Gegner war, den er nicht unterschätzen durfte. Sobald er wieder in seinem alten Büro war, würde er sich mit Quinto beraten.

      2.

      Capra

      Katharsia erwachte.

      Sie wusste nicht, wie lange sie zuletzt geschlafen oder gedämmert hatte. Alles, was sie sagen konnte, war, dass sie sich weniger erbärmlich fühlte. Ihr Verstand arbeitete wieder klarer, ihr Körper fühlte sich nicht mehr so an, als habe ein Panzerbär sie umgerannt. Was für eine Krankheit oder Schwäche sie auch im Griff gehalten hatte – es war vorüber.

      Sie sah sich um. Auch ihre Freunde streckten die Glieder und rieben sich die Augen. Die Armenküche glich einem behelfsmäßigen Lazarett. Wer noch die Kraft dazu gefunden hatte, hatte sich ein Feldbett aufgebaut. Andere hatten einfach auf dem Boden geschlafen. Die Luft war schlecht. Vergeblich suchte Katharsia nach der Fernbedienung für die Klimaanlage, dann ging sie zu einem der trüben Fenster und stemmte es auf. Eine Wolke Staub wirbelte ihr entgegen, dann strömte die kalte, feuchte Luft von New Taylor herein. Aus den Straßen waren Motorenlärm und Rufe zu hören. Gleich mehrere Sirenen erschallten aus verschiedenen Richtungen der Stadt, klagende Untiere, die ihre Reviere absteckten.

      Es gab viel zu tun. Sie mussten herausfinden, was passiert war. Wie es den Menschen ging. Mussten helfen ...

      »Katharsia!«, rief eine vertraute Stimme vom anderen Ende der Halle.

      Sie sah Ambolition auf einem Deckenlager unter der Theke, auf der normalerweise Essen ausgegeben wurde. Er versuchte, sich aufzurichten, kämpfte aber noch um sein Gleichgewicht. Sie lief zu ihm und zog ihn auf die Beine.

      »Wie geht es dir?«, fragte sie.

      »Schlechte Träume. Und mir tut noch alles weh. Aber wird schon wieder!« Er massierte sich Nacken und Schultern.

      Sie sah die starken Muskeln unter seiner Patina. Wie viele männliche Strigoiden, die von dem Nanofilm vor Umwelteinflüssen geschützt wurden, verzichtete er auf Oberbekleidung. Eine Gewohnheit, die auf Katharsia, die ihren Hautschutzfilm erst seit wenigen Monaten trug, immer noch ein wenig chauvinistisch wirkte. Jene Strigoiden, für die ihre Patina mehr als Notwendigkeit oder Mode war, betonten hingegen gern, dass sie sich frei von ihren terranischen Wurzeln und überholten Moralvorstellungen machen wollten.

      Nach Ansicht dieser Nationalisten waren Plophoser mit ihren reflektierenden Katzenaugen, ihrer lichtempfindlichen Haut und all ihren Stärken und Schwächen keine Menschen im herkömmlichen Sinne mehr. Sie hielten sich für als mehr als das bloße Resultat genetischer Eingriffe – für sie stellten die Umweltangepassten den nächsten Schritt der menschlichen Evolution dar.

      Für Katharsia war das etwas zu viel Pathos. Sie erinnerte sich noch gut an ihr Leben vor der Anpassung, und obgleich sie damals nicht immer glücklicher gewesen war – im Gegenteil –, waren genetische Merkmale nichts, auf das es sich lohnte, stolz zu sein. Das hatte die menschliche Geschichte oft genug bewiesen.

      Sie warf einen nervösen Blick auf den Nachrichtenmonitor ihres Multifunktionsarmbands, der ebenfalls nach langer Stille zum Leben erwacht war. Warnhinweise, Unfallberichte und Hilferufe fluteten ihr Kom.

      »Da draußen herrscht ein ziemliches Chaos. Wir müssen helfen. Bist du bereit?«

      Die Müdigkeit wich aus Ambolitions Gesicht. Männer wie ihn konnte man leicht bei der Ehre packen. Mit geschwellter Brust sah er sich um wie ein General, der seine Niederlage als Erfolg verkaufen will. »Als Erstes wecken wir alle und räumen hier auf«, sagte er mit Blick auf die behelfsmäßigen Lager und den Schmutz in den Ecken. »Dann öffnen wir unsere Türen. Capra lässt New Taylor nicht im Stich!«

      Capra, natürlich. Bei Ambolition drehte sich alles immer nur um die Marke. Capra, das

Скачать книгу