Perry Rhodan 3096: Das Meisterstück. Michelle Stern

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Perry Rhodan 3096: Das Meisterstück - Michelle Stern Perry Rhodan-Erstauflage

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sein. Man hatte ihr die Erinnerung entrissen. Sie manipuliert.

      Zemina atmete tief ein. Ja, die Cairaner hatten sie manipuliert, aber das änderte nichts daran, dass sie ihre Gehirnfragmente wohl wirklich freiwillig hergegeben hatte. Warum reichten ihr diese Antworten nicht? Was wollte sie noch wissen? Sie war eine Lasha und hatte die Ankunft der RAS TSCHUBAI vorausgesagt. Deshalb war sie damals auf dem Schiff gewesen. Wieso hatte sie noch immer das Gefühl, etwas im Sternenrad tun zu müssen, eine Aufgabe zu haben?

      In ihr schrie etwas stummen Protest: Das konnte nicht alles gewesen sein. Das durfte es nicht.

      »Bitte«, sagte sie. »Ich will euch begleiten!«

      »Nein.« Rhodan klang freundlich, doch in dieser Freundlichkeit lag eine Härte aus Arkonstahl. »Du bleibst an Bord der RAS TSCHUBAI. Vorerst. Sollten wir etwas erfahren, das dich betrifft, nehme ich mit dir Verbindung auf.«

      Zemina schluckte. Sie dachte an Jasmyne da Ariga. Zu gerne hätte sie die andere getroffen, die als Enkelin Atlans angetreten war und die in Wahrheit ihre Schwester sein sollte. Doch ein solcher Kontakt war derzeit nicht möglich. Die kopierte THORA war mitsamt der Bioreplikate an Bord unter dem Befehl des falschen Atlan geflohen. Sie hatte das Holobild Arigas studiert – und dabei nichts gefühlt. Kein Erkennen. Keine Erinnerung.

      »Du meldest dich wirklich? Egal, wie unbedeutend es dir vorkommt?«

      »Ja«, versprach Rhodan.

      Zemina glaubte ihm.

      3.

      Erstumlauf

      im Orbit um Aithuriad

      Farye Sepheroa-Rhodan ließ es sich nicht nehmen, Perry Rhodan und Gucky zum Planeten zu fliegen. Die Welt ähnelte Terra und erinnerte Rhodan vom All aus daran, wie zerbrechlich die momentane Waffenruhe war. Würde das Sternenrad entfesselt, waren unzählige Welten wie diese in Gefahr. An Tschirmayn hatten die Cairaner ein furchtbares Exempel statuiert und gezeigt, wozu sie in der Lage waren.

      Rhodan stand in der Zentrale neben Gucky. Augenraumer mit glosenden, roten Mittelteilen umgaben die BJO BREISKOLL, lauerten, lagen in Stellung. Jede Bewegung des Schlachtkreuzers der MARS-Klasse wurde peinlich genau überwacht. Auch die Bedrohung durch die Galaktiker war ungebrochen.

      Rhodan hätte sich angespannt fühlen sollen, nervös, doch das Gegenteil war der Fall. Er vertraute seiner Intuition.

      Ataidse Sturu wollte verhandeln. Der Cairaner suchte zum ersten Mal seit vielen Jahren wirklich nach einer friedlichen Einigung zwischen sich und den Galaktikern, ohne Hintergedanken. Die Cairaner hatten Pläne in Plänen in Plänen verborgen – und dennoch war mehr schiefgegangen, als ihnen derzeit recht sein konnte. Nun war einer von ihnen mutig genug, gemeinsam nach vorne zu blicken.

      Cairaner und Galaktiker – was könnten sie erreichen, wenn sie sich wirklich aufeinander einließen? Dieses Treffen konnte der Beginn von etwas Neuem sein.

      »Ich weiß, was du denkst, Großer«, sagte Gucky. »Dafür muss ich nicht mal deine Gedanken lesen. Aber mach dir mal klar, dass die Cairaner kein Block sind. Selbst wenn Sturu es ernst meint – es gibt jede Menge selbst ernannte Friedensbringer da unten, die deinen Tod bejubeln würden.«

      »Vielleicht.« Rhodan ließ sich davon nicht beeindrucken.

      Was zählte, war Ataidse Sturu. Der eine Konsul, der Verhandlungen suchte. Er konnte derjenige sein, mit dem Rhodan einen Weg fand und mit dem es einen Anfang gab. Allein, dass er mit der BJO BREISKOLL auf dem Planeten landen durfte, war ein Zugeständnis, dessen Symbolkraft nicht hoch genug eingeschätzt werden konnte. Der Kreuzer hätte in einem Selbstmordkommando enorme Vernichtung anrichten können.

      Das Basisschiff diente üblicherweise den Raumlandebataillonen als mobiler Stützpunkt. Neben 945 Soldaten waren beinahe ebenso viele Kampfroboter an Bord. Die BJO verfügte über 16 Transformkanonen mit einer Kernschussweite von 900.000 Kilometern, 20 Überlicht-MVH-Geschütze, sowie Sublichtgeschütze, Impulsstrahler, einen Paratronwerfer, Raumtorpedos und Raumminen.

      Darüber hinaus hatte sie die übliche Defensivausstattung aufzuweisen: Prall-, Paratron- und HÜ-Schirme.

      Auf dem Holo erschien ein kugelförmiges Beiboot der TARTS, das ebenfalls auf dem Raumhafen zur Landung ansetzte, ähnlich eskortiert wie die BJO. Der De-Keon'athor Markul agh Fermi kam an. Er würde für die Arkoniden einstehen; den Thantur-Baron und dessen Interessen vertreten. Die Bleisphäre war nach wie vor in M 13 auf arkonidischem Gebiet zu finden, und die Arkoniden spielten eine maßgebliche Rolle in diesen Verhandlungen. Nachdem die Naats eine Einigung mit den Halutern erzielt hatten, kam es besonders darauf an, dass die Lage zwischen Arkoniden und Cairanern nach der Deportierung Tschirmayns nicht weiter eskalierte.

      Rhodan dachte an die Welt, die weit fort von ihnen im Leerraum starb. Er würde dafür sorgen, dass der Planet an seinen angestammten Platz zurückkehrte.

      Die BJO BREISKOLL landete. Rhodan und seine Begleiter nahmen den Antigravschacht zum unteren Pol, erreichten eine Spiegelplattform und traten – flankiert von einer Garde aus Soldaten und Robotern – über eine Schräge aus dem Schatten des Kreuzers heraus. Wenige Minuten später trafen sie auf dem Raumhafen mit Markul agh Fermi zusammen.

      Rhodan blickte zur BJO zurück. Farye würde nicht lange bleiben, sondern bald wieder in den Orbit gehen, zurück zur RAS TSCHUBAI. Sie waren auf sich gestellt. Ein Zugeständnis, das sie den Cairanern gemacht hatten, um mit dem Kreuzer landen zu dürfen.

      Ihre Garde blieb ein Stück zurück. Der Bereich des Raumhafens war nahezu verlassen. Erst in 500 Metern Abstand parkten einige Korvetten. Große Schiffe standen noch viel weiter entfernt, bildeten eine beeindruckende Kulisse im hellen Mittagslicht. Rhodan sah mindestens 20 cairanische Schiffe, die auf weißen, erhobenen Modulsäulen ruhten. Die Säulen passten sich perfekt an die Schiffe an, die sie trugen. Der Boden lag gut zwei Meter tiefer und war komplett verspiegelt. Er zeigte die rötlichen Wolken über ihnen, die sich zu Türmen ballten. Die Größe und Weite des Szenarios kam Rhodan vor wie eine sorgfältig gestaltete Bühne. Die Cairaner hatten genau überlegt, wo sie das galaktische Schiff landen ließen.

      »Jetzt wird sich zeigen, ob sie's ehrlich meinen«, sagte Gucky.

      »Kannst du etwas espern?«

      »Keinen Hinterhalt oder etwas Derartiges.« Die Barthaare des Ilts zuckten. »Aber vielleicht warten sie, bis Farye abgezogen ist.«

      »Wir müssen Vertrauen haben.«

      Agh Fermi verzog bei diesen Worten das Gesicht, als hätte er unverhofft auf einen Muurtwurm gebissen. Er trug eine arkonidische Galauniform mit Dagorschwert und wirkte wie ein Imperator aus alten Tagen. Rhodan kannte diese Art von traditionellem arkonidischem Gewand. In dem breiten Ziergürtel, der kunstfertigen Waffenscheide sowie den goldenen Aufsätzen verbargen sich Schutzschirmprojektoren. Der hohe Kragen konnte einen dünnen Helm ausbilden, der sich über den Kopf faltete. Im Verhältnis zu agh Fermi kamen er und Gucky wie Bittsteller daher. Als Vertreter der Lemurischen Allianz hatte Rhodan bewusst eine schlichte Kombination gewählt, ebenso Gucky. Sie trugen beide waffenlose SERUNS-Slender, die wie gewöhnliche Kleidung wirkten und den Uniformen an Bord der RAS TSCHUBAI glichen.

      Ein verspiegelter Luxusgleiter der Cairaner wartete auf sie, vor dem eine cairanische Frau stand. Der Geruch von Sandelholz umwehte die hochgewachsene Gestalt. Ihr Kleid schien farblich auf das von agh Fermi abgestimmt zu sein: Rot und Gold, in einem dunkleren Ton als der ihrer Haut. In der Kleidung

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