Perry Rhodan 3096: Das Meisterstück. Michelle Stern

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Perry Rhodan 3096: Das Meisterstück - Michelle Stern Perry Rhodan-Erstauflage

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      Es waren weder Wachen noch Roboter zu sehen, trotzdem war Rhodan überzeugt, dass sie da waren, verborgen hinter Deflektoren oder anderweitig getarnt.

      In der leicht niedrigeren Schwerkraft ging Rhodan dem Gleiter entgegen.

      »Willkommen in Rheol«, sagte die Cairanerin. Sie trug goldene Handschuhe an allen vier Händen. Der Rest des Körpers ertrank nahezu in den Stofffalten, die nur das gefleckte Gesicht frei ließen. Selbst der Hinterkopf war damit überzogen. »Mein Name ist Goldomir Direi. Ich bin Quari. Seid ihr mit der cairanischen Triumviratsverhandlung vertraut?«

      »Ja«, sagte Rhodan. »Ich bin Quintus Magnus.« Er zeigte erst auf Gucky, dann auf Markul agh Fermi. »Dies sind Quari und Tavali unserer Verhandlungsseite.«

      Direi blickte auf Gucky, und für einen Moment wurden ihre verhornten Lippen so blass, dass sie im hellgoldenen Gesicht zu verschwinden drohten. Die Nase zuckte. »Ich bin überrascht, dass ihr diese Form gewählt habt. Aber es ist keine unangenehme Überraschung. Die Außenhände sollten die Innenhände kennen. Steigt bitte ein. Der Konsul wartet bereits.«

      Agh Fermi sah zur angespannten Garde im Hintergrund. »Du garantierst für unsere Sicherheit?«

      »Wir fliegen allein. Ich, ihr und die Pilotin.« Direi schaute Gucky direkt an. »Soweit ich das beurteilen kann, begebe ich mich dabei in weit größere Gefahr als ihr.«

      Der Ilt zeigte seinen einen Zahn. »Möglich. Immerhin konnte mich nicht einmal ein Suspensionsalkoven halten.«

      Rhodan wusste, was es Gucky abverlangt hatte, aus dem Alkoven zu fliehen, und er fragte sich, warum der Freund genau diese Antwort gegeben hatte. Wollte er die Cairanerin verunsichern? Was las er in ihren Gedanken?

      »Nach dir«, sagte er zu Direi, die verblüfft über die Aufforderung wirkte, ihr jedoch nachkam.

      Unter den düsteren Blicken agh Fermis betraten sie den geräumigen, hohen Innenraum. Der Arkonide ließ Direi keine Sekunde aus den Augen, als sie sich einander gegenübersetzten. Seine Hand lag auf dem Griff des Schwerts.

      Der Gleiter stieg über dem Landefeld auf und brachte sie auf einem Zugangskorridor in den regen Flugbetrieb der Stadt. Rhodan war im Gegensatz zu Gucky noch nicht in der Milliardenmetropole Rheol gewesen. Er betrachtete nachdenklich die hohen Wohntürme mit den Kugelsegmenten und den zahlreichen Gärten, die sich unter ihnen wie Blütenkelche öffneten.

      Rheol war geprägt von riesigen Spiegelflächen, die an urwüchsiges, wildes Gelände grenzten. Dann wieder gab es die Ordnung der Gärten. Es war ein Aufeinanderprallen verschiedener Kräfte, von denen jede ihre Berechtigung zu haben schien. In isolierten Gruppen ragten die hohen weißen Türme auf, als würde sich das Leben der Cairaner dort zentrieren. Hin und wieder schwebten mehrstöckige Plantagenbarken in der Luft, stets der Sonne zugewendet. Vieles war anders, doch nichts derart fremdartig, dass es Rhodan abgestoßen oder verwirrt hätte.

      Cairaner und Galaktiker waren einander sowohl von Körper und Wahrnehmung als auch in der Kultur ähnlich. Eigentlich hätten sie gute Freunde sein können, wenn die Angst der Cairaner nicht gewesen wäre; ihr Trauma, das sie wie eine Nemesis verfolgte. Ohne die Kandidatin Phaatom und die Graue Materie wären Cairaner und Galaktiker wohl nie aufeinandergetroffen. Doch nun brauchten die Cairaner die Bleisphäre als Tor, das sie in den zweiten Zweig des Dyoversums führen sollte.

      Sie steuerten auf einen hohen, komplett verspiegelten Turm zu, der wie eine Nadel allein auf einem weiten Spiegelplatz stand und die Gebäude im weiten Umkreis überragte. Eine breite Plattform umlief die Außenseite der gewaltigen Kugel, die auf dem schlanken Körper saß.

      Dicht am schwindelerregenden Abgrund stand Ataidse Sturu, begleitet von einem weiteren Cairaner. Dies musste Tavali sein, das Ohr.

      Während Sturu – wie Rhodan und Gucky – schlicht gekleidet war, trug der Cairaner neben ihm ein ähnliches Gewand wie das der Quari. Es war in einem dunklen Grün gehalten und bot durch die Falten jede Menge Raum rund um den schlanken, hochgewachsenen Leib. Sicherlich waren darunter Schutzschirmgeneratoren verborgen, wenn nicht sogar Waffen.

      Sturu wich einen Schritt zurück, als er die Galaktiker aussteigen sah. Seine Augen waren zusammengekniffen.

      »Ich hörte davon«, sagte er statt einer Begrüßung und wies auf Gucky. »Doch ich wollte es selbst sehen und nicht sofort eine Forderung stellen.« Die Miene des Cairaners wirkte düster, doch noch deutlicher als das Gesicht zeigten die Innenhände Ablehnung. »Du hast einen Parabegabten an deiner Seite.«

      »Ja«, sagte Rhodan. »Er gehört zu meinen ältesten und besten Freunden.«

      »Wir verhandeln über die Geschicke der Milchstraße. Freundschaft sollte dabei keine Rolle spielen.«

      Gucky zeigte seinen einzelnen Nagezahn. »Hallo erst mal! Ich kann dir versichern, dass ich meine Paragaben nicht einsetzen werde. Ich fühle ohnehin, dass ihr euch gewappnet habt. In meinem Kopf ist ein latenter Dauerdruck, seit wir den Turm angesteuert haben. Er beeinträchtigt meine Gabe.«

      Der Konsul legte die Innenhände ineinander, als müsste er sich sammeln. »Die Lage ist nach wie vor explosiv. Wir haben keine Zeit zu verlieren, also begleitet mich auf einen Umlauf. Danach werden wir entscheiden.«

      Rhodan spürte, wie angespannt der Konsul wegen Guckys Auftauchen war. Vielleicht war es wirklich ein Fehler gewesen, den Freund mitzunehmen. Er beschloss aber, zunächst nichts zu sagen oder zu fragen, obwohl er unzählige Fragen hatte. So nah Cairaner und Galaktiker einander in der äußeren Kultur sein mochten – der Raum zwischen ihnen glich dem Abgrund am Plattformrand, von dem Sturu nun zurücktrat.

      »Folgt mir!«, sagte der Konsul.

      Markul agh Fermi warf Rhodan einen langen Blick zu. Dem De-Keon'athor passte seine Rolle offensichtlich wenig. Als Tavali war es an ihm zuzuhören, nicht zu reden. Doch Rhodan wusste, er konnte sich auf agh Fermi verlassen. Der Arkonide war ein scharfer Beobachter, dem nichts entgehen würde.

      Sie gelangten über einen schmalen Zugang auf eine kreisrunde Bahn, die schwindelerregend hoch über einem Garten mit silbrig-weißen Pflanzen lag. Die Verästelungen der Pflanzenarme erinnerten Rhodan an Korallen. Aus jedem Arm wuchs ein weiterer, der sich wieder teilte und wieder. Wie oft, konnte Rhodan nicht genau sagen. 13 Mal? 15? Der komplette Innenbereich war auf diese Art überwuchert. Nur in der Mitte lag ein großes, schwarzes Becken, über dem eine verspiegelte Kugel schwebte, aus der sich Wasser ergoss. Auch der Boden unter ihren Füßen war verspiegelt und zeigte die kleine Gruppe aus Cairanern und Galaktikern auf dem Kopf. Obwohl es Mittag war und heiß sein musste, herrschte eine angenehme Temperatur.

      Sturu ging weiter, flankiert von den beiden Cairanern, deren Haltung sich veränderte. Sie wirkten ernster, als hätte sich etwas getan, das Rhodan nicht verstand. War dies ein Ritual, das nun eingeleitet worden war?

      Er entschied, es zu riskieren, das Schweigen zu brechen. »Du sagst, wir haben keine Zeit zu verlieren.«

      »So ist es«, stimmte Sturu zu. »Konsulin Tainatin fordert Klarheit. Sie droht mit einem Angriff. Verhandeln wir. Ihr habt im Sternenrad eine gefährliche Position eingenommen. Wir wünschen, dass ihr sie verlasst.«

      »Wenn wir sie verlassen, wer sagt uns, dass ihr unsere Schiffe nicht umgehend angreift? Offen gestanden gefällt es mir selbst wenig, dass wir ein Drohszenario aufbauen mussten. Doch bisher kam zu wenig Entgegenkommen von eurer Seite.«

      Rhodan sah an Guckys Gesichtsausdruck, dass der Freund einen

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