Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 24

Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Staffel

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ihre Herzen. Claudia ließ sich langsam fallen in die Geborgenheit von Marks Liebe zu ihr.

      »Wie wird es Monika aufnehmen, Claudia? Wie sagt man es einem Kind, dass man ein Paar ist?«

      Claudia streichelte Marks Wange.

      »Darüber musst du dir keine Sorgen machen. Ich habe mit Monika schon andeutungsweise darüber gesprochen, nachdem ich deinen lieben Brief gelesen hatte. Sie ist ein erstaunliches Mädchen. Es hat mir mal wieder bewiesen, dass die Kinder in ihren Gedanken oft weiter sind, als wir Erwachsene vermuten. Monika weiß, dass Franzis und Bastis Eltern beide verunglückt sind. Franzi hat Monika wohl einiges erzählt. Monika meinte, dann würdest du ihr Papa, so wie Toni der neue Papa von Franzi und Basti ist. Außerdem hast du längst einen festen Platz in ihrem Herzen.«

      Mark küsste Claudia.

      »Und ich habe einen Platz in deinem Herzen?«

      »Ja, den hast du, Mark!«

      Sie blieben noch eine ganze Weile beim »Erkerchen«. Der Wind wehte gelegentlich Fetzen Musik von der Berghütte herüber. Aber beide verspürten keinen Drang aufzubrechen. Sie erzählten sich einander ihr Leben, wie es alle Verliebten tun. Mark sprach von Miriam und seinen Plänen, nach Wien zu gehen.

      »Wien ist eine wunderschöne Stadt. Während ich mit Monika schwanger war, hatte Rudi mehrere Wochen in Wien zu tun. Während er tagsüber arbeitete, schlenderte ich durch die Stadt oder ließ mich an heißen Tagen mit dem Fiaker fahren. Ich überlegte damals sogar, wie schön es wäre, immer in Wien zu leben.«

      »Du könntest dir also vorstellen, dass wir in Wien leben?«

      »Sicher! Warum nicht? Die Ferien verbringen wir in Waldkogel auf der Enzian Alm.«

      »Ich muss nächste Woche nach Wien. Hättest du Lust, mit mir zu kommen? Ich habe eine möblierte Wohnung gemietet. Sie ist nicht sehr groß. Ich dachte, ich nehme erst mal eine kleine Bude, dann kann ich mich in Ruhe nach einer größeren Wohnung umschauen und sie einrichten.«

      »Mark, mach dir keine Gedanken! Wie heißt es? ›Raum ist in der kleinsten Hütte für ein glücklich liebend Paar‹, du hast es doch mit Zitaten. Das hat Friedrich Schiller geschrieben.«

      »Ich weiß! Ach, Claudia, ich bin so glücklich.«

      »Ich bin auch glücklich! Und Monika wird glücklich sein. Wir sollten jetzt gehen, Mark.«

      »Ja, das sollten wir! Ich will auch noch tanzen mit dir.«

      »Tanzen? Oh, es kommt mir vor, als sei es eine Ewigkeit her, dass ich getanzt habe. Ich warne dich, vielleicht trete ich dir auf die Füße.«

      »Ich bin sicher, du bist eine ganz wunderbare Tänzerin.«

      Sie küssten sich.

      Dann räumte Mark den Rucksack ein und sie gingen zusammen zurück zur Berghütte.

      Als sie oben am Geröllfeld waren, sahen sie, dass das Feuer heruntergebrannt war und nur noch wenige Leute an den Tischen herumstanden.

      »Mark, der Hüttenabend scheint schon vorbei zu sein. Wie spät ist es? Ich habe keine Uhr.«

      Mark sah auf die Uhr und lachte.

      »Bald zwei Uhr nachts!«

      »Himmel, wir haben die Zeit vergessen«, stieß Claudia aus.

      Sie ließ Marks Hand los und rannte. Sie stürmte auf der Suche nach Anna in die Küche der Berghütte.

      »Anna, Anna, es tut mir so leid. Wir haben einfach die Zeit vergessen. Du musst denken, dass ich eine schlechte Mutter bin. Wo ist Monika?«

      Sie warf Claudia einen prüfenden Blick zu.

      »Du bist keine schlechte Mutter, höchstens eine verliebte Mutter.«

      »Sieht man es mir an?«

      »Schau mal in den Spiegel!«, lachte Anna.

      Mark kam, stellte sich neben Claudia und legte den Arm um sie.

      »Anna, danke, dass du dich um ...«, und mit einem Seitenblick zu Claudia sagte er mit Stolz in der Stimme, »dass du dich um Monika, um unser Kind, gekümmert hast. Schläft sie schon?«

      »Ja, sie schläft tief und fest. Sie schläft bei Franzi.«

      Toni kam in die Küche der Berghütte.

      »Was sehe ich da? Ihr habt euch gefunden. Das freut mich. Ihr seid ein richtig schönes Paar.«

      Toni lachte.

      »Monika hat dich nicht vermisst. Sie meinte, Hauptsache, du bringst Mark mit und er wird ihr neuer Papa. Wenn das so wäre, dann solltest du dir Zeit lassen.«

      »Wie bitte?«, staunte Claudia. »Ich wusste nicht, dass sie so altklug ist.«

      »Ja, Monika wurde irgendwann ungeduldig. Dann hat Anna ihr gesagt, dass du Mark suchen gegangen bist, weil du ihn lieb hast. Sie scheint sich viele Gedanken gemacht zu haben. Aber Kinder sind oft weiter, als man denkt, mit ihren Überlegungen. Das erkennen Anna und ich oft bei Basti und Franzi. Außerdem gehört der sechseinhalbjährige Freddy zur Spielgruppe. Er lebte eine Weile bei seinem Vater und dann wieder bei seiner Mutter. Die Eltern hatten sich vorrübergehend getrennt, sind aber jetzt wieder zusammen. Ich vermute, dass die Kinder mehr über uns Große wissen und über uns reden, als wir vermuten.«

      »Wenn wir das geahnt hätten, wären wir noch geblieben oder hätten in einer Schutzhütte übernachtet«, sagte Mark leise mit einem verliebten Seitenblick zu seiner Claudia.

      Toni und Anna hatten es gehört. Sie flüsterten kurz miteinander. Dann sagte Anna: »Wir haben euch einen Vorschlag zu machen. Lasst die Monika doch einige Tage hier bei uns auf der Berghütte. Sie verträgt sich gut mit Franziska. Auch Sebastian nimmt sich ihrer an wie ein großer fürsorglicher Bruder. Dann habt ihr einige Tage für euch. Das wird euch guttun. Ihr könnt dann ungezwungener miteinander umgehen, wenn Monika nicht an deinem Rockzipfel hängt, Claudia.«

      Mark schaute Claudia an. Seine Augen signalisierten ihr seine Begeisterung.

      »Das ist eine wunderbare Idee! Gern nehme ich euer Angebot an. Aber es müssen nicht mehrere Tage sein. Bis morgen Abend, das genügt! Kann Basti Monika zur Oberländer Alm bringen, sagen wir um zwanzig Uhr?«, fragte Claudia. »Wir holen sie dann dort ab.«

      Mark brauchte einen Augenblick, es wirklich zu begreifen.

      »Claudia, das hört sich für mich an, als würdest du mich einladen, mit dir auf die Enzian Alm zu kommen?«

      Claudia gab Mark einen Kuss. Sie griff nach seinem Handgelenk und schaute auf seine Uhr.

      »Ja, das heißt es! Wenn du zustimmst, dann sollten wir uns beeilen, sonst ist die Nacht um.«

      »Toni, Anna! Wir gehen! Pfüat di!«, rief Mark begeistert, wie es nur ein verliebter Bursche vermag.

      Claudia lachte. Während Mark sie fortzog, rief sie Anna und Toni noch einmal ein Dankeschön zu für die Betreuung von Monika und einen Gutenachtgruß.

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