Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Staffel

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war hier. Heute Abend gibt er einen Hüttenabend. Er hat Monika und mich eingeladen. Wir werden gehen. Sind sie jetzt zufrieden, Herr Pfarrer Zandler?«

      »Sehr zufrieden! Es wird bestimmt ein schöner Abend werden. Dann hast du dich also wieder dem Leben zugewandt? Das ist schön.«

      »Ich bin mir noch unsicher, aber alle schubsen mich. Oft kommt es mir vor, als hätte ich keine Wahl. Da sind Sie, Toni, Monika und jetzt auch noch Mark.«

      »Mark, interessant, was hat er getan?«

      »Ach, es ist auch egal! Hier, lesen sie selbst.«

      Pfarrer Zandler setzte seine Brille auf und las, während Claudia Holz im Ofen nachlegte und frisches Teewasser aufsetzte.

      »Des ist ein sehr schöner Brief«, sagte er lächelnd. »Er ist sehr feinfühlend geschrieben. Den Rest kannst du dir sicher zusammenreimen. Der Rest, des ist jetzt deine Entscheidung. Wie ich darüber denke, des weißt ja.«

      Claudia nickte. Sie schwieg.

      Pfarrer Zandler verfolgte das Thema nicht weiter. Geschickt lenkte er Claudias Aufmerksamkeit auf allgemeine Themen. Er blieb auch nicht lange, trank nur eine Tasse Tee mit ihr. Zufrieden stieg er in sein Auto und fuhr hinunter ins Tal.

      Kaum, dass er gegangen war, brachte die Mutter einer Spielkameradin Monika auf die Enzian Alm.

      »Hattest du einen schönen Nachmittag?«

      »Mm! Aber wir konnten nicht so lange spielen wie sonst.«

      »Warum?«

      »Mama, was ist ein Hüttenabend? Gaby, Rosi und Maria gehen mit ihren Eltern zum Hüttenabend und Harry und Freddy auch.«

      Claudia nahm ihre kleine Tochter in den Arm.

      »Ein Hüttenabend, wie soll ich es dir erklären? Es gibt etwas Gutes zu essen, die Erwachsenen trinken Bier vom Fass, die Kinder trinken Limonade. Es brennt ein großes Feuer. Jemand macht Musik. Die Burschen und die Madln tanzen und alle sind sehr fröhlich.«

      »Können wir auch hingehen?«

      Claudia schmunzelte. Sie blinzelte Monika zu, erzählte ihr, dass Toni sie besucht und persönlich eingeladen hatte.

      »Toni hat ein Geschenk vorbeigebracht, für dich von Mark. Schau mal, es liegt noch draußen auf dem Tisch.«

      Monika sprang auf und rannte vor die Almhütte. Sie riss das Fotoalbum an sich und blätterte Seite für Seite um. Immer wieder warf sie Claudia einen Blick zu. Dabei strahlten Monikas Augen.

      »Du hast Mark sehr gern, Monika, richtig?«

      Das kleine Mädchen nickte eifrig.

      Claudia setzte sich neben sie. Sie räusperte sich.

      »Monika«, sagte Claudia, »du bist schon ein großes Mädchen. Du wirst in der nächsten Woche fünf Jahre. Ich habe auch etwas von Mark bekommen. Er hat mir einen Brief geschrieben.«

      »Was steht drin? Liest du ihn mir vor?«

      »Monika, ich sage dir, was drin steht. Darüber will ich auch mit dir reden. Er hat geschrieben, dass er dich lieb hat, Monika.«

      »Dich nicht?«

      »Doch mich hat er auch lieb, Monika«, sagte Claudia mit bebender Stimme. »Ist es schlimm für dich, dass der Mark mich auch lieb hat.«

      »Nö, Mark ist mein Freund.«

      »Das ist gut! Moni, weiß du, wenn Erwachsene sich lieb haben, dann kann es sein, dass sie sich oft sehen wollen.«

      »Ich weiß schon, sie küssen sich«, kicherte Monika.

      »Woher weiß du das?«

      Monika zuckte mit den Schultern. Claudia schluckte. Sie musste weiterreden und tastete sich langsam vor.

      »Monika, ich habe dir doch das Märchen vom Schneewittchen erzählt. Darin verliebt sich der Prinz in das Schneewittchen und …«

      »Und er küsst sie und dann heiraten sie und Schneewittchen wird seine Königin.«

      Claudia seufzte.

      »Ja, so ist es! Weißt du, es könnte sein, dass mich Mark auch küssen möchte.«

      »Macht ihr dann Hochzeit?«

      Claudia lachte.

      »Es ist nicht immer so, dass ein Bursche und ein Madl heiraten, wenn sie sich küssen. Sie müssen erst einmal herausfinden, ob sie zusammenpassen, ob sie sich wirklich so lieb haben, dass sie immer zusammensein wollen. Dann müssen sie entscheiden. Normalerweise ist das eine Entscheidung der beiden. Aber nehmen wir mal an, dass der Mark mich küssen will und nehmen wir mal an, dass wir feststellen, wir passen zusammen und wir haben uns ganz toll lieb.«

      Claudia sah ihrer Tochter in die Augen.

      »Monika, das könnte bedeuten, dass ich wieder heirate und dass du vielleicht irgendwann einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester bekommen könntest.«

      »Wann?«, brach es aus Monika hervor.

      Claudia musste laut lachen.

      »Du wärst nicht traurig, wenn du einen neuen Papa bekommen würdest? Dein Papa bleibt natürlich immer dein Papa, aber es gäbe dann noch Mark.«

      »Wie bei Franzi und Basti. Sie hatten keine Mama und keinen Papa mehr. Die sind tot, genau wie mein Papa. Jetzt sind Toni und Anna ihre Mama und ihr Papa. Franzi hat mir alles genau erklärt. Sie wurden adoptiert. Sie heißen jetzt Baumberger und wohnen auf der Berghütte. Werden wir dann bei Mark wohnen?«

      Claudia war überrascht, wie nüchtern Monika darüber sprach.

      »Es kann schon sein, dass wir danach bei Mark wohnen. Oder wir bleiben hier wohnen und Mark kommt nach der Arbeit her.«

      »Das geht nicht!«, widersprach Monika.

      Claudia war sehr überrascht.

      »Warum?«

      »Weil er dann mit dem Auto fahren muss und Papa …«

      Monika sprach den Satz nicht zu Ende. Claudia verstand ihre Tochter trotzdem. Sie erkannte, wie tief Monika Mark in ihr Herz geschlossen hatte.

      »Monika, dass wir über Mark geredet haben, das bleibt unser Geheimnis. Das musst du mir versprechen.«

      Das kleine Mädchen nickte eifrig.

      »Gut, dann ziehen wir uns jetzt an. Es geht hinauf auf die Berghütte. Lauf schon mal vor und zieh dein schönes neues Dirndl an. Ich muss den Kuchen noch aus dem Ofen holen.«

      Monika rannte in ihre Kammer.

      *

      Claudia stellte ihr Auto hinter der Oberländer Alm ab. Dann wanderte sie mit Monika den schmalen

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