Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Staffel

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verstehst?«

      Mark und Toni schmunzelten. Sie hoben die Bierseidl und tranken sich zu.

      Danach redeten sie über Marks Gipfeltour. Sie sahen sich eine Karte an. Toni erklärte Mark die einzelnen Aufstiegsmöglichkeiten. Es war schon eine Weile her, dass Mark den Gipfel erklommen hatte. Damals war er als Teilnehmer einer Seilschaft mit einem erfahrenen Bergführer unterwegs gewesen. Dieses Mal wollte er im Alleingang den Gipfel des »Engelssteigs« bezwingen. Er wollte schon in der Dunkelheit losgehen, damit er bei Sonnenaufgang schon weit oben war und nur noch die steile, fast senkrechte Felswand zu erklimmen hatte.

      »Toni, ich möchte, – ob es wahr wird, weiß ich nicht, – ich möchte einen Augenblick nur oben auf dem Gipfel allein sein. Ich möchte mit den Engeln reden dort oben und Monikas Bild in das Gipfelbuch kleben, ohne von jemandem angesprochen zu werden.«

      Toni nickte ihm zu. Er verstand ihn.

      »Wann willst du gehen? Übermorgen?«

      »Wenn das Wetter gut ist.«

      Toni stand auf und ging in die Küche. Er holte das Belegungsbuch der Berghütte, in dem alle Anmeldungen notiert waren.

      »Übermorgen ist ein guter Tag. Da hat sich hier keine Seilschaft eingetragen. Falls dir einige Bergler folgen wollen, dann werde ich sie ein bissel aufhalten. Mir wird schon etwas einfallen. Musst nur diskret sein morgen und net rumerzählen, dass du übermorgen ganz früh los willst.«

      »Ich verstehe! Ist wohl besser, dass ich nicht frage, wie du die Bergkameraden zurückhalten willst?«

      »Genau! Und jetzt trinken wir aus, und ich gehe ins Bett. Du spülst die beiden Gläser und machst das Licht aus. Gute Nacht, Mark und träume von Claudia!«

      »Danke, Toni! Gute Nacht! Ich werde sicherlich von ihr träumen und auch von Monika. Dagegen kann sie nichts machen. Außerdem glaube ich daran, dass die Liebe eine Chance hat.«

      »›Glaube kann Berge versetzen‹, heißt es«, sagte Toni leise.

      Er trank aus und stand auf. Er rief nach Bello, der vor dem Kamin lag und schlief. Bello erhob sich langsam und trottete hinter Toni her.

      Mark blieb noch einen Augenblick am Kamin sitzen. Dann ging er hinaus auf die Terrasse. Er sah lange hinauf auf den Gipfel des »Engelsteigs«. Das Gipfelkreuz war im Mondlicht gut zu sehen. Er schickte alle Gedanken hinauf, die er im Herzen trug, und gab sie den Engeln mit. Dann ging er schlafen.

      *

      Am nächsten Tag wanderte Claudia zusammen mit ihrer Tochter von der Enzian Alm hinunter nach Waldkogel. Als sie den Marktplatz überquerten und gerade am Pfarrhaus vorbeikamen, hielt Pfarrer Zandler in seinem alten Auto. Seine Haushälterin Helene Träutlein war bei ihm. Der Geistliche stieg aus und ging auf Claudia und Monika zu.

      »Grüß Gott, Claudia!«

      »Grüß Gott, Herr Pfarrer! Das ist meine kleine Tochter Monika.«

      Monika gab ihm die Hand machte einen Knicks.

      »So, so, du bist also die kleine Ausreißerin, die uns alle so in Atem gehalten hat.«

      »Ich bin keine Ausreißerin. Ich wollte nur den Engeln entgegengehen und habe mich verlaufen«, verteidigte sich Monika und setzte eine Schmollmiene auf.

      »Ich weiß, Moni! Aber die Engel sind überall. Denen musst net entgegenlaufen«, lächelte der Geistliche. »Wo willst du jetzt hin? Gehst mit deiner Mama spazieren?«

      Monika schüttelte heftig den Kopf.

      »Wir stellen in der Kirche eine Kerze auf. Wir gehen einkaufen und ich gehe noch spielen.«

      »Das ist schön! Ich komme aus Kirchwalden. Dort habe ich auch eingekauft.«

      Claudia sah, wie Helene Träutlein die Taschen ins Haus trug.

      »Herr Pfarrer Zandler, ich habe eine Bitte an Sie. Vielleicht ist es eine zu große Bitte. Aber ich wünsche mir ein wenig Schutz. Es dauert auch nicht lange, vielleicht zehn Minuten?«

      Pfarrer Zandler sah Claudia verwundert an. Sie errötete.

      »Sie können mich ruhig für feige halten, aber ich will später, im Trachten- und Andenkenladen Boller, für Mark, ich meine, für Herrn Strasser, ein Geschenk kaufen. Frau Boller ist immer so neugierig. Ich vermute, sie weiß, dass meine Monika einen nächtlichen Ausflug gemacht hat. Ich will von ihr nicht in ein Gespräch verwickelt werden«, seufzte Claudia und fügte hinzu. »Ich hoffe, Sie verstehen mich. Es muss auch nicht heute sein, wenn Sie keine Zeit haben.«

      »Sicher habe ich Zeit. Du kannst sicher sein, dass Veronika Boller keine neugierigen Fragen stellt, wenn ich dabei bin. Klingle einfach am Pfarrhaus! Was willst du Mark kaufen?«

      »Ich dachte an einen schönen neuen Rucksack. Er hatte seinen aufgeschnitten, um Monika besser tragen zu können.«

      »Das ist eine gute Idee!«

      Monika zupfte an der Strickjacke ihrer Mutter.

      »Wir haben doch einen Rucksack. Das ist genau so einer wie Mark seiner. Den können wir Mark schenken.«

      Claudia schaute ihre Tochter mit großen Augen an. Dabei schoss ihr das Blut in die Wangen.

      »Aber, Moni, das ist doch Papas Rucksack. Das geht nicht!«

      »Warum, Mama? Ist Papa im Himmel böse, wenn wir Mark seinen Rucksack geben?«

      Claudia seufzte. Sie wusste nicht, was sie ihrer kleinen Tochter antworten sollte. Es hatte sie sehr getroffen, dass Monika Rudis Rucksack Mark geben wollte.

      »Nein, dein Papa wäre sicherlich nicht böse. Aber ich will es nicht.«

      »Warum, Mama?«

      »Weil man keine gebrauchten Sachen verschenkt.«

      »Das stimmt nicht! Tante Janet gibst du auch Sachen. Du hast Tante Janet alle deine bunten Kleider geschenkt.«

      »Bei Tante Janet ist es etwas anderes. Tante Janet ist eine liebe Freundin.«

      »Mark ist mein Freund! Ist er nicht dein Freund?«

      Pfarrer Zandler hatte aufmerksam zugehört. Er sah, wie schlimm es für Claudia war, die kindlich direkten Fragen ihrer kleinen Tochter zu beantworten. Claudia hatte einen hochroten Kopf und fühlte sich von ihrer Tochter in die Enge getrieben. Hart sagte sie: »Monika, jetzt genug der Fragerei! Ich habe gesagt, wir kaufen einen neuen Rucksack und dabei bleibt es.«

      »Du kannst Mark nicht leiden«, sagte Monika leise und schaute unter sich.

      »Monika«, sprach Pfarrer Zandler sie an. »Ich habe eine Idee. Du hilfst jetzt meiner Haushälterin etwas in der Küche. Das kannst du schon. Ich habe noch mit deiner Mama zu reden. Deine Mama und ich, wir setzen uns jetzt in den Garten hinter das Pfarrhaus. Sag meiner Haushälterin, Helene heißt sie, sie soll uns Kaffee und Kuchen bringen. Du bist ein braves Mädchen und hilfst der Helene, bis ich dich rufe.«

      Monika nickte eifrig und rannte ins Pfarrhaus.

      Pfarrer

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