Perry Rhodan Neo 117: Exodus der Liduuri. Susan Schwartz

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Perry Rhodan Neo 117: Exodus der Liduuri - Susan Schwartz Perry Rhodan Neo

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Kaveri, der vorausflog, verharrte abrupt und kam eilig wieder zurück. »Falsch! Falsch! Da entlang!« Und verschwand in einem anderen Gang.

      Die Posbis hatten den alten Liduurikugelraumer kaum modifiziert. Sie hatten lediglich alles »Überflüssige« entfernt, das jemals auf schöngeistige Wesen wie die Liduuri hingewiesen hatte, sodass das Innere des Schiffs nun kahl und von tristem Grau beherrscht war. Wäre die NEMEJE die ganze Zeit über in Betrieb geblieben, wären von den Posbis sicherlich nach und nach auch die typischen fragmentartigen, chaotisch wirkenden Änderungen vorgenommen worden, doch das Schiff war nach der Festsetzung der Nabedu durch Anich desaktiviert worden und hatte seither stumm und ungenutzt im Leerraum verharrt.

      »Wohin wollen wir denn von hier aus fliehen?«, fragte Rhodan. »Wir können ihnen schließlich auf dem Schiff nicht entkommen ...«

      »Doch, doch, wenn wir schnell genug sind!«, versicherte Kaveri.

      »Gibt es irgendwo noch ein Beiboot?«, fragte Rainbow.

      »Ja ... nein ... weiß nicht. Unwichtig!«

      Rhodan warf einen Blick zurück und sah, dass Tani Hanafe gut mithielt. Die Mutantin sah besorgt und ängstlich aus, aber sie lief zügig neben Schablonski, der genauso wie Rainbow beständig in alle Richtungen sicherte und seinen Handstrahler bereithielt. Auf den Sergeant und den Captain war Verlass, das wusste Rhodan. Er vertraute sonst so leicht niemandem, aber diese beiden hatten sich in mittlerweile bereits mehreren gemeinsamen Einsätzen hundertprozentig bewährt.

      Obwohl die zwei Raumsoldaten sich bestimmt Gedanken machten, hatten sie bei der Einsatzbesprechung Rhodans Entscheidung, die scheue, psychisch labile Mutantin Tani Hanafe mitzunehmen, nicht infrage gestellt. Doch bisher schlug sich die achtundzwanzigjährige, sehr zierliche Frau gut, genau wie Rhodan es erwartet hatte. John Marshall hatte sie zu seinem besonderen Schützling erkoren und war dabei, neben ihrer einzigartigen Mutantenfähigkeit auch ihr Selbstwertgefühl zu schulen. Zum »Training on the Job« gehörten Außeneinsätze, da führte kein Weg darum herum. Zudem war Rhodan überzeugt, dass gerade bei diesem heiklen Unterfangen Hanafes Kohäsionsschwimmen, wie ihre Fähigkeit, sprichwörtlich »durch Wände zu gehen«, bezeichnet wurde, von großem Nutzen war.

      Um ihr mehr Sicherheit zu verschaffen und vor allem ihren unberechenbaren Angstattacken vorzubauen, hatte Rhodan Tim Schablonski gebeten, auf die Mutantin zu achten und ihr nötigenfalls bevorzugt Schutz zu geben. Der Sergeant hatte anfangs nicht erfreut gewirkt, doch Rhodan hatte deutlich gemacht, dass er keine Diskussion darüber wünschte. »Zum einen kann ich sehr gut auf mich selbst aufpassen, zum anderen ist Captain Rainbow zu meinem Schutz ausreichend.«

      Vor allem wollte Rhodan weitere Verluste vermeiden – es hatte einfach schon zu viele gegeben. Das sah auch Schablonski ein, und inzwischen schien es ihm schon gar nicht mehr aufzufallen, dass er beständig an Hanafes Seite blieb. Tatsächlich wirkte die Mutantin ausgeglichener und konzentrierter. Sie schien zaghaftes Vertrauen zu dem Deutschpolen zu fassen.

      Das war wichtig, gerade in einer Situation wie dieser – auf der Flucht.

      Wenn Rhodans Orientierungsgefühl ihn trotz der unterwegs zahlreichen Abbiegungen nicht trog, näherte sich ihre Gruppe wieder dem Zentrum der Innenkugel. Er dachte nicht weiter darüber nach, die beiden Roboter hatten sicherlich ihre Gründe, und früher oder später würde er erfahren, was sie vorhatten.

      »Hier, hier!« Kaveri hopste aufgeregt vor einem Antigravschacht auf und ab. »Da runter, und gleich sind wir da!«

      Der Schacht war nicht in Betrieb, aber die Menschen würden ihre Anzugsysteme einsetzen und so hinuntergelangen können.

      Schlagartig erlosch das Licht ringsum.

      Schablonski stieß einen unverständlichen Fluch aus, den er weder übersetzen noch den Grund erklären musste. Sie merkten alle, was es für weitere Konsequenzen gab.

      Aashra war wieder erwacht und hatte keine Zeit verloren. Er desaktivierte das Bordlicht und störte zugleich die terranischen Anzugsysteme. Nicht allein, dass die Waffen unbrauchbar waren, die Menschen konnten weder den Anzugantigrav aktivieren noch auch nur ein Licht einschalten. So standen sie sekundenlang ratlos im Stockfinstern.

      »Er will uns lebend.« Schablonski flüsterte überflüssigerweise, doch Dunkelheit bewirkte auch im dritten Jahrtausend, dass man instinktiv die Stimme dämpfte, um keine Raubtiere anzulocken.

      Rhodan pflichtete ihm bei. Denn die Sauerstoffversorgung, der Luftdruck und die Schwerkraftverhältnisse blieben unverändert. Möglicherweise würde bald ein Narkotikum aus den Schächten strömen, um die Raumfahrer außer Gefecht zu setzen und dann in aller Ruhe einsammeln zu können. Noch schien es, als sähe der Nabad in den Menschen irgendeinen Nutzen. Beispielsweise für die Charade nach der Rückkehr der CREST ins heimatliche System, um die Erde zu erobern und anschließend Achantur mit der Bujun zu vernichten. Doch darauf durften die Menschen sich nicht verlassen. Der Nabad war auf seine Weise nicht nur tendenziell »böse«, sondern auch noch verrückter und daher unberechenbarer als Atju und Kaveri. Aashra mochte zwar glauben, dass seine Gedankengänge völlig logisch und konsequent waren, aber das stimmte eben nicht. Doch wie sollte er davon überzeugt werden?

      Plötzlich flammte Licht auf. Atju und Kaveri trugen viele Geheimnisse in ihrem Innern – und konnten auch mit kleinen Scheinwerfern dienen. Da Roboter Licht meist nicht benötigten, hatte wohl ihr Schöpfer, der liduurische Wissenschaftler Dorain di Cardelah, an alles gedacht.

      Nur nicht daran, dass seine eigene Schöpfung sich gegen ihn wenden könnte.

      Ein Schlürfen und Rasseln erklang. »Die Montageleitern.«

      »Kein Problem, wenn ihr uns den Weg beleuchtet.« Rhodan trat an den Schacht heran, fand die Leiter und ließ sich auf die erste Sprosse hinab. Er verbiss sich gerade noch die Frage, ob Hanafe sich in der Lage fühlte, hinunterzuklettern. Durch derartige Bevormundung würde er sie in ihrer Verunsicherung nur bestätigen. Die beiden Soldaten fragte er ja auch nicht ständig nach ihrem Befinden. Sicher, Tani Hanafe war sehr klein und schmächtig, sie wirkte eher wie ein junges Mädchen, das unwillkürlich den Beschützerinstinkt auslöste. Und schließlich trug Rhodan die Verantwortung für sie. Aber sie besaß gewaltige Kräfte – und tief in sich einen starken Willen, der sie diese Fähigkeiten kontrollieren ließ. Als Protektor hatte er sie in dieses Team geholt, also musste er in der Mutantin ein vollwertiges Mitglied sehen und sie auch so behandeln.

      »Ich gehe als Zweiter«, äußerte Schablonski.

      »Drei«, sagte Hanafe.

      »Vier«, kam es von Rainbow.

      »Huiiiiiii!« Der kleine Urposbi sauste ein Stückweit nach unten, verhielt und leuchtete mit einem schmalen Lichtstrahl die Leiter aus.

      Rhodan wollte gerade mit dem Abstieg beginnen, da erklang eine schnarrende, von Klicklauten durchsetzte Stimme aus dem Bordfunk. »Ergebt euch, und euch wird nichts geschehen.« Das wirkte ja schon fast sonor.

      »Lüge, Lüge!«, fistelte Kaveri.

      Atju, der langsam neben ihm hinabschwebte, schwieg.

      »Ihr könnt von diesem Schiff nicht entkommen, und das wisst ihr genau.« Ein freundlich ermahnender Vater. Aashras Stimmpalette erweiterte sich schnell.

      »Ha, hi«, machte Kaveri. Auf der schwarzen Projektionsscheibe seines Kopfs erschien ein schadenfroh blickendes Narrengesicht mit rollenden Augen und herausgestreckter Zunge. Er schien anderer Ansicht zu sein.

      Rhodan

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