Perry Rhodan Neo 117: Exodus der Liduuri. Susan Schwartz

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Perry Rhodan Neo 117: Exodus der Liduuri - Susan Schwartz Perry Rhodan Neo

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      Rhodan versuchte, die CREST mit einem kurzen Signal anzufunken; wie befürchtet, weiterhin vergeblich. Noch kein Grund zur Sorge – sicherlich hielt Aashra den Funk auf dem terranischen Ultraschlachtschiff weiterhin blockiert. Rhodan würde einen anderen Weg finden, um Kontakt zu Deringhouse aufzunehmen. Dazu musste er sich vordringlich auf die Situation konzentrieren und alle sorgenvollen Gedanken in Bezug auf seine Familie und die Mannschaft an Bord der CREST tief in sich verbannen. Spekulationen brachten ihn nicht weiter.

      »Wie es aussieht, liegt das Schiff wohl irgendwo im Dock«, äußerte Schablonski. »Ich kann nämlich keine Energieemissionen von Triebwerken messen. Das Schiff scheint sich im Bereitschaftsmodus zu befinden, und es ist niemand außer uns an Bord.«

      »Sollten wir es etwa stehlen?«, bemerkte Rainbow.

      »Das wäre eine Idee«, sagte Rhodan. »Demnach sollten wir zur Zentrale gehen, die vermutlich wie auf der NEMEJE nicht weit entfernt über uns liegt, und uns kundig machen, was wir unternehmen können. Wenn Atju und Kaveri das so geplant haben, werden wir entsprechende Hinweise finden.«

      »Da hätten wir doch gleich das Zentraleschott im Transmitterraum nehmen können ...«, murmelte Schablonski.

      »Ja, wenn wir zu dem Zeitpunkt schon den Kenntnisstand von jetzt gehabt hätten.«

      Cel Rainbow lief leichtfüßig den Gang bis zur nächsten Kreuzung und kam gleich darauf wieder zurück. »Zur Zentrale wird es wohl da entlanggehen, zu einem Antigravschacht.« Er deutete vor sich. »Es ist merkwürdig, aber ich fühle keine Bedrohung, das Schiff wirkt hell und – freundlich. Ich habe ein ganz anderes Empfinden als auf der NEMEJE.«

      Das stimmte, das war auch Rhodan aufgefallen. Es war nicht nur die Luft, die angenehmer wirkte, wie frisch aufbereitet und mit unbekannten Substanzen angereichert, auch die Wände waren nicht mehr so kahl, sondern wiesen diverse Verzierungen und Muster auf. Der Boden war mattweiß und gedämmt. Nachdem sie die nächste Kreuzung auf der Suche nach dem Antigravschacht oder einem Lift zur Zentrale passiert hatten, gab es alle zwanzig Meter aktivierte Holoterminals, die zur Auskunft, für den Bordfunk oder zur Unterhaltung verwendet werden konnten. Manche Schirme zeigten wie Gemälde Bildershows, vermutlich von derzeit angesagten Künstlern.

      Tani Hanafe rieb sich die Schläfe.

      »Was ist?«, fragte Schablonski sofort. Er nahm seine Aufgabe weiterhin ernst.

      Sie schüttelte den Kopf und lächelte zaghaft. »Nur ein wenig Kopfschmerzen, nichts weiter.«

      »Ja, ich empfinde auch einen leichten Druck, vielleicht wegen des Transmitterdurchgangs«, gestand Rainbow.

      »Also dann, ich frage so ein Terminal, wie wir am schnellsten zur Zentrale kommen«, schlug Schablonski vor und machte sich sogleich auf den Weg.

      »Frag doch auch gleich mal, wo wir sind und wem das Schiff gehört. Damit wir einen Zettel hinterlassen können, wohin er die Rechnung schicken soll, nachdem wir abgehauen sind«, sagte Rainbow.

      »Gute Idee. Sollte nicht schwierig sein, dafür sind diese Holodinger ja da. Andernfalls hacke ich mich einfach ein. Das funktioniert bei solchen Terminals meistens ganz gut.«

      »Einfach?«

      »Jep, das kriege ich hin, meine Positronik ist auf so etwas schon eingestellt. Ist ja auch nicht viel anders als die CREST. Ups, sorry, Sir.« Der Sergeant grinste verschmitzt und völlig ohne Reue, dann aktivierte er das Eingabefeld des Holoterminals und ließ die Finger tanzen.

      Nach einigen Minuten stutzte Schablonski, murmelte etwas. Seine Stirn legte sich in Falten. Wenn er in dieser Stimmung war, wusste Rhodan mittlerweile, war es besser, den Techniker nicht zu stören – also ließen ihn die anderen in Ruhe, so nervös sie auch waren.

      »Nein ...«, stammelte er dann. »Nein, das kann nicht sein.« Er wurde hektisch, bearbeitete die Holoeingabe am Arm seines Anzugs, fummelte am Eingabefeld des Schiffterminals herum. Das Holo wechselte häufig die Ansicht, zeigte aber nichts, das den anderen Aufschluss darüber gegeben hätte, was Schablonski da tat. Nur Zahlenkolonnen, wie ein Regenfall. Offenbar hatte der Techniker sich erfolgreich ins System gehackt.

      Rainbow blieb derweil wachsam, patrouillierte den Gang auf und ab, beobachtete die Ortungssysteme seines Anzugs.

      Tani Hanafe nahm nun doch ein Schmerzmittel. Rhodan konnte es ihr nicht verdenken, er verspürte selbst einen nicht allzu schmerzhaften, aber etwas merkwürdigen Druck hinter der Stirn.

      Auf einmal erstarrte der Sergeant. Dann stieß er ein Keuchen aus. »Das also hat er mit hierher gemeint!« Langsam drehte er sich zu seinen wartenden Teamgefährten um, und sein Gesicht war aschfahl geworden, schien um Jahrzehnte gealtert. Hektisch knetete er das rechte Ohrläppchen.

      »Was ist los?«, fragte Rhodan alarmiert. Schablonski war genau wie Rainbow hartgesotten, die beiden hatten schon viel durchgemacht. So leicht warf sie nichts aus der Bahn.

      »Wir sind immer noch auf der NEMEJE«, antwortete der Sergeant heiser, kraftlos.

      »Wie bitte? Aber wo? Was ergibt das für einen Sinn?«

      »Sie stellen erst die halbe Frage, Sir«, entgegnete der wachsbleiche Techniker. Plötzlich leuchtete nur noch eine einzige Zahl auf dem Holofeld, die so erschreckend aussah, dass auch Rhodan fühlte, wie ihm schlagartig das Blut aus dem Kopf wich.

      Ein fürchterlicher Verdacht drängte sich ihm auf. »Sagen Sie nicht ...«

      »Nicht allein wo«, fuhr Schablonski monoton fort und bestätigte gleich darauf die Befürchtung. »Sondern vor allem wann.«

      3.

      Tiamur, sechs Wochen zuvor

      Dorain

      Die Tür glitt ohne Voranmeldung zur Seite, und Anathema trat ein. Sie war die Einzige mit der Berechtigung dazu, alle anderen waren nicht befugt.

      Dorain di Cardelah war ebenfalls gerade von nebenan in den Empfangsraum gekommen, um sich an der großzügig eingerichteten Hausbar mit Selbstbedienung etwas zu trinken zu holen, und hielt erstaunt inne, als er seine Tochter unerwartet vor sich stehen sah. Obwohl er es von ihr gewohnt sein sollte – und selbst schuld war, da er ihr schließlich die Berechtigung erteilt hatte –, zog er eine kritische Miene. »Ich wäre vielleicht nicht allein gewesen.«

      »Aber das bist du doch immer.«

      Sie hatte recht. Er gab auf. Dorain di Cardelah liebte seine Töchter, doch auf die jüngere der beiden war er besonders stolz. Sie stand ihm als Wissenschaftlerin in nichts nach, war hochintelligent und kreativ. Sie hatte ihn auf viele neue Ideen gebracht, ihn bei Erfindungen unterstützt. Ohne sie wäre er nicht auf diesem Stand. Sie redeten dieselbe Sprache.

      Allerdings, das musste der Chefwissenschaftler von Tiamur einräumen, eigentlich nur auf wissenschaftlicher Ebene. Im privaten Bereich hatte Dorain einiges zu kritisieren. Vor allem in jüngster Zeit gefiel ihm die politische Richtung nicht, die Anathema einschlug. Ihr standen doch ganz andere Möglichkeiten offen – warum musste es das sein? Dorain war politisch eher neutral, ihm ging stets die Wissenschaft vor. Aber sobald Anathema sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, sei es aus impulsiver Emotionalität oder aus kühlem Kalkül, war sie nicht mehr davon abzubringen.

      Wie anders war doch Avandrina. Eher klein und ätherisch,

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