Perry Rhodan Neo 117: Exodus der Liduuri. Susan Schwartz

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Perry Rhodan Neo 117: Exodus der Liduuri - Susan Schwartz Perry Rhodan Neo

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sofort reagiert. John Marshall wäre in diesem Moment stolz auf sie gewesen.

      »Noch nicht«, antwortete Rhodan. Er wusste, wie viel Kraft es die Mutantin kostete, quasi durch Materie zu gehen, ganz abgesehen von den verheerenden Begleiterscheinungen wie den unkontrollierbaren Angstzuständen. »Ich vertraue unseren Roboterfreunden.« Er hatte eigentlich »Verbündete« sagen wollen, doch das andere Wort war ihm einfach so von den Lippen geglitten.

      »Geben Sie nur Bescheid.« Und schon wich sie wieder von ihm zurück. Sie konnte Tim Schablonskis Nähe inzwischen ertragen, aber noch nicht seine. Rhodan begann allmählich zu verstehen, womit diese hochsensible Frau zu kämpfen hatte und weshalb das immer wieder zu Panikattacken führte.

      »Würdet ihr mir endlich verraten, wohin wir ...« Rhodan führte den Satz nicht zu Ende, denn ein Schott schälte sich aus der Finsternis und rückte ins Scheinwerferlicht. Es sah stärker aus als die bisherigen, was Rhodan umso mehr wunderte, als es sich um ein Schott für den Wartungsdienst handelte. Vermutlich wegen der Abschirmung. Was mochte dahinterliegen? Wie sollte dadurch ihre Flucht gelingen?

      Atju verharrte direkt vor dem Schott, das kurz darauf ein Klicken von sich gab und zur Seite in eine Wandvertiefung rollte.

      »Augenblick, Sir!«, sagte Cel Rainbow streng und schob sich vor Perry Rhodan, bevor der den Raum dahinter betreten konnte.

      Rhodan trat lächelnd beiseite; der Captain hatte völlig recht, ihn zurechtzuweisen.

      Mit angelegter Waffe ging der Captain voran. Momentan mochte sie nicht funktionieren, aber sie war schwer genug, um damit auch jemandem den Schädel einschlagen zu können. Abgesehen davon bekam der Thermostrahler durch die Abschirmung vielleicht wieder Leistung.

      »Freie Bahn«, kam es gleich darauf zurück. »Und Sie werden staunen, Mister Rhodan!«

      Neugierig und angespannt zugleich, betrat Rhodan den Raum – und fand sich in einer kleinen, etwa dreißig Meter durchmessenden und acht Meter hohen Halle wieder. Es war hell.

      In der Mitte stand ein mächtiges, fast vier Meter hohes und zwei Meter breites Gebilde, das entfernt an einen romanischen Kirchbogen mit kräftigen, dreiteiligen Standfüßen erinnerte.

      Ein Transmitter – und er war aktiv!

      »Na, das nenne ich aber mal eine Überraschung!«, konstatierte Tim Schablonski. »Darauf hätten wir eigentlich von Anfang an kommen können.«

      »Weil nichts sonst aktiv war ...«, meinte Rainbow und umkreiste das in der Mitte undurchsichtige, an den Rändern leicht flimmernde Gebilde.

      Rhodan wusste, die Transporttechnik befand sich in den wie Verzierungen aussehenden Aufbauten des Bogens verteilt. Sie projizierte ein kontinuierliches Transmitterfeld. Und bezog ihre Energie offenbar aus einer eigenen Quelle, abgekoppelt vom Schiffssystem.

      »Seht ihr?« Kaveri wippte auf und ab und zeigte ein fröhliches Strichmännchengesicht. »Hier kommt er nicht rein, und er weiß es auch nicht. Hat ihm nie einer gesagt, hat er nicht rausgefunden, bevor er schlafen gelegt wurde. Und jetzt findet er's nicht heraus, weil es nicht verzeichnet ist.«

      »Aber er wird irgendwann draufkommen«, mahnte Atju. »Lasst uns hindurchgehen, jetzt gleich. Nur so können wir das Schlimmste verhindern.«

      »Einen kurzen Moment.« Rhodan hob die Hand. »Eure Sorge gilt jetzt vorwiegend Aashra – nicht Anich?«

      »Der Nabad ist doch viel schlimmer«, murmelte Kaveri. »Der wahre Butzemann.«

      Atju rasselte erschreckender denn je, als fiele er jeden Moment auseinander. »Und schneller. Er wird das Soltsystem noch vor Beginn von Anichs Invasion der Galaxis erreichen und erobern. Es war ein Fehler, ihn zu wecken. Aber wir konnten es vorher nicht wissen.«

      Rhodan winkte ab. »Es ist müßig, darüber zu debattieren. Es ist geschehen.« Sie hatten es nun einmal im guten Glauben getan, um ihre Brüder als Verbündete im Kampf gegen das Urplasma Anich zu gewinnen – an sich eine völlig vernünftige Überlegung. Dass Aashra schon von Anfang an gefährliche Tendenzen gezeigt hatte, hatten die beiden Ersten möglicherweise nach den fünfzigtausend Jahren im Exil verdrängt oder nicht damit gerechnet, dass der dunkle Bruder extremer geworden war. Nicht zu vergessen, dass Atju und Kaveri durch die Taal-Infizierung längst nicht mehr alle Schrauben beisammen hatten und ihr Logiksystem ebenfalls nicht mehr richtig funktionierte.

      Rhodan rieb sich das Kinn. »Wohin bringt uns der Transmitter?«

      »Hierher«, antwortete Kaveri.

      »Was soll das heißen?«

      »Wie er sagte.« Atju wedelte mit den biegsamen Armen mit den achtfingrigen Greifklauen. »Geht hindurch, bitte!«

      »Ich kann nicht aufs Geratewohl ins Ungewisse gehen«, beharrte Rhodan. »Und außerdem ...« Er verstummte. Thora und Tom. Er konnte sie doch nicht einfach im Stich lassen ...

      »Ja, dann bleib halt, was macht das schon ...« Kaveri war durch Rhodans Widerstand offensichtlich überfordert und drehte Pirouetten. Auf seinem Gesichtsdisplay zeigten sich die gewohnten wirren Muster, wie sonst auch, wenn es ihm zu viel wurde. Möglicherweise fiel er sogar wieder in Starre.

      Atju war der Vernünftigere der beiden – kein Wunder. Er hatte die ganze Zeit die Maácheru im Widerstand gegen Anich angeführt. Und nun waren ihm seine eigenen Anhänger auf den mitgeführten Fragmentraumern in den Rücken gefallen, weil Aashra sie übernommen und umgepolt hatte.

      »Du kannst natürlich bleiben«, sagte Atju, ohne zu schlürfen. »Aber dann änderst du nichts. Und wir wollen doch retten, nicht wahr?«

      »Selbstverständlich. Du behauptest also, wenn ich gehe ...« Rhodan führte den Satz absichtlich nicht zu Ende.

      Atju verstand die Aufforderung. »Dann haben wir vielleicht alle noch eine Chance. Du, die CREST, das Soltsystem, die ganze Milchstraße.«

      »Der Durchgang wird also sicher sein?« Rhodan wiederholte die Frage nicht, wohin die Reise ging. Er wusste, er würde keine Antwort darauf erhalten. Abgesehen von dem »Hierher«.

      »Er ist ganz sicher. Du kannst mir vertrauen. Unser Weg musste uns hierher führen.«

      »Du hast dich schon einmal geirrt.«

      »Der Nabad ist etwas anderes. Das hier steht fest, es ist unverrückbar, es muss geschehen.«

      »Alle Wege führen nach Rom ...«, trällerte Kaveri, über ihnen kreiselnd.

      Daraufhin konnte sich Rhodan doch nicht zurückhalten. »Wohin ...«

      »Hierher! Hab ich doch gesagt!«, scholl es von oben.

      Rhodan schüttelte den Kopf. »So kann ich das nicht.«

      »Du wirst es müssen«, erwiderte Atju. »Er wird es bald wissen.«

      Kaveri sank plötzlich herab, und das kleine Gesicht auf seinem Display ließ Rhodans Magen sich zusammenziehen, weil es mit wenigen Strichen nur allzu vertraut war. »Tom«, wisperte der kleine Urposbi.

      Rainbow trat näher heran. »Sir ...«

      Rhodan hob die Hand. »Ja, Captain. Ja. Geben Sie mir noch eine halbe Minute.« Er wandte

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