Perry Rhodan 2753: Endstation Cestervelder. Michelle Stern

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan 2753: Endstation Cestervelder - Michelle Stern страница 2

Perry Rhodan 2753: Endstation Cestervelder - Michelle Stern Perry Rhodan-Erstauflage

Скачать книгу

Karynars Körper kroch Kälte. Sie hob den Kombistrahler und kam in den Gang. Der Rauchgeruch war so intensiv, dass sie gegen einen Würgereiz ankämpfte.

      Fartir-Jenak drehte sich um und lief voraus. Im Rauch erkannte Karynar vage die Umrisse seines Individualschirms.

      Karynar hörte die Einschläge von Schüssen in der Wand, dann einen Schrei. Ob onryonisch oder larisch erkannte sie nicht. Im Sterben klangen sie ähnlich.

      Sie aktivierte den Schirmgenerator und lief los.

      In dieser Sektion brannte nur grünliche Notbeleuchtung. Wie viele Laren und Onryonen sich in den Gängen und Räumen zur Außenwand hin aufhielten, blieb ungewiss. Karynars Gedanken hämmerten wie die Absätze der schweren Stiefel auf dem harten Boden.

      Wie hatten die Onryonen sie gefunden? Warum hatten sie die EVAN-EAVA und YLIL-PAOX entgegen sonstiger Gewohnheiten nahezu sofort vernichtet? Ahnten sie, dass Avestry-Pasik an Bord dieses Schiffes war?

      Blieb wirklich nur der Tod?

      Und warum Fartir-Jenak? Warum von allen an Bord musste sie am Ende ausgerechnet ihm über den Weg laufen, diesem selbstgerechten, fanatischen Proto-Hetosten, der nie einen Hehl daraus gemacht hatte, was er von ihr wollte?

      Ein weiterer Schrei! Dieses Mal eindeutig larisch.

      Karynars Herz schlug schmerzhaft gegen die Rippen. Geldis-Tara. Eine der wenigen, mit der sie mehr als ein paar Worte gewechselt hatte. Fast eine Freundin.

      Sie rannte auf die Schreie zu. Eine Salve aus einem Thermostrahler trieb sie zur Seite und brachte sie zum Straucheln. Der Schirm flackerte leicht. Längerem Beschuss würde er nicht standhalten. Sie spielte mit ihrem Leben. Ein vertrautes Spiel. Und war sie nicht bereits gestorben?

      Vor ihr lichtete sich der Raum. Geldis-Tara lag auf der Seite, die Beine angewinkelt. Sie wimmerte. Ihre obere Seite war blutverkrustet, der Anzug an der Hüfte zerfetzt. Neben ihr ragte ein zu Klump geschossener Kampfroboter auf, der niemanden mehr schützen konnte.

      Der Veltha streckte seine tentakelartigen Arme weit aus. Die Energieanzeige war erloschen.

      Eben schloss sich ein Schott am Gangende. Im schmalen Spalt erkannte Karynar die Umrisse eines Onryonen im Schutzanzug.

      »Es wird sie nicht lang aufhalten!«, rief Gerdul, einer der engsten Freunde Fartir-Jenaks vom Schottsensor her.

      Karynar beugte sich zu der Schwerverletzten. Ihr Herz fühlte sich kalt an, wie ein Fremdkörper. »Ich brauche eine Medo...« Die Worte erstickten, als sie Geldis-Taras Blick auffing, eisig wie das All.

      »Spar ... dir ... die Mühe.« Geldis-Tara hob den Arm leicht an. Ihre Finger zuckten in den Handschuhen. »Fartir ... Du ... Gib ihn mir!«

      »In Ordnung.« Fartir-Jenak kam heran. Er zog einen faustgroßen Gegenstand aus der äußeren Beintasche seines Anzugs, kaum größer als ein Mikro-Antigravgenerator. »Schick sie zu ihrer Ordo!«

      Ein Sprengsatz!

      Die Kälte in Karynars Brust breitete sich unvermittelt im ganzen Körper aus. Geldis-Tara wollte sich opfern. »Warum?«

      In Fartir-Jenaks Gesicht lag ein Ausdruck von Mitleid, das an Arroganz grenzte. »Wir müssen einen Raum weiter. Dort können wir die Selbstzerstörung der Sektion einleiten. Wir verbergen uns in der Wandung da.« Er wies auf eine Stelle im Gang, dann auf eine andere. Dahinter befanden sich ein Stau- und ein Wartungsraum, knapp groß genug für je ein bis zwei Personen. »Nach der Sprengung schießen wir uns den Weg frei.«

      Wie ruhig er das sagte. Wie gefühllos. Als wollte er eine Kabine sprengen und keine Larin. Karynar spürte ein altvertrautes Brennen an der Stirn. Sie berührte ihren Kopf. Was interessierte den selbst ernannt besten Rebellen Avestry-Pasiks schon ein Leben, wenn es um die heilige Sache ging?

      Gerdul rief ein frei schwebendes Holo über dem Gerät an seinem Handgelenk auf. Es zeigte den Raum, der hinter dem Schott lag – eine schmale Zwischenzentrale mit einer einzelnen Konsole und einer Medienwand. Onryonen drängten sich darin.

      »Sie sind zu fünft. Das schaffen wir. Schalten wir sie aus.«

      Karynar schluckte. Wollte sie auf Onryonen schießen? Sie hatte immer gewusst, dass ein Tag kommen konnte, an dem sie kämpfen musste. Trotzdem war ihr der Gedanke zuwider, ein anderes Lebewesen zu töten. Der Kombistrahler stand auf Paralyse. Aber mit einem Paralysestrahler durchbrach man keinen Schutzschirm.

      Neben ihnen stöhnte Geldis-Tara. Ihr Körper zitterte.

      Das Bild über Gerduls Arm wechselte und zeigte das kugelförmige Schiff.

      Der Anblick machte Karynars Mund trocken. Die stolze ZHOL-BANNAD war ein 2350 Schritt langer Haufen aus Altmetall und Schrott.

      Mehrere ausgedehnte Trümmerwolken schwebten um das Schiff. Zwei schwere Strahltreffer hatten die untere Rumpfhälfte nah am Polbereich aufgerissen. An anderen Stellen wirkte es, als habe ein wütender Gott getobt, der Teile aus dem Schiff herausgerissen hatte. Nach dem Verlust des Halbraumfelds hatten turmdicke Salven ihre Spuren hinterlassen. Vom Antlitz Avestry-Pasiks war nichts mehr zu erkennen.

      Das Schott glühte hell auf.

      Gerdul fuhr herum. »Versteckt euch!«

      Fartir-Jenak stürzte auf einen der Punkte an der Wandung zu. Er zog Karynar mit sich. Da er fast doppelt so stark und einen ganzen Kopf größer war, musste sie ihm zu folgen. An ihn gepresst quetschte sie sich in den leeren Stauraum. Ihr Ohr lag auf seiner Brust auf dem glatten Material des Anzugs, das leicht chemisch roch. Sie fühlte seinen Herzschlag. Ob er noch an sie dachte? Oder schaltete er seine romantischen Gefühle in dieser Situation ebenso aus wie das Mitleid für die sterbende Geldis-Tara?

      Draußen ächzte Metall, kreischte es schrill auf. Irgendwo löste sich eine Verstrebung.

      Die Onryonen brachen durch.

      Stimmen wurden laut, viel zu melodisch für die schreckliche Situation.

      Fartir-Jenak drückte sie enger an sich als nötig. »Du wirst nicht kneifen, oder Karynar?«

      Sie schluckte und veränderte die Einstellung der Waffe. »Nein. Sie sind auch meine Feinde.«

      Es knallte, dass Karynars Ohren klingelten. Zu spät dachte sie daran, sich die Hände dagegenzupressen. Mindestens drei Onryonen schrien.

      Fartir-Jenak öffnete den Stauraum, sprang heraus und schoss.

      Auch Karynar stolperte ins Freie, die Hand an der Auslösung des Schirms. Ihr Individualschirm baute sich konturnah in geringem Abstand zum Schutzanzug auf.

      Vor ihr drehte sich ein Onryone um, der in einen ähnlichen Schutz gehüllt war. Die undurchdringliche Blase, die ihn umgab, flimmerte schwach violett.

      Sie schossen beide.

      Karynar warf sich zur Seite. Neben ihr zog der Thermostrahl des Gegners eine dünne, flüssige Spur am Boden. Ihr Schirm streifte Leichenteile und schob sie ein Stück zurück.

      Mindestens zwei der Onryonen hatte es zerrissen. Auf die Stelle, an der Geldis-Tara gelegen hatte, wollte Karynar nicht sehen.

      Gerdul

Скачать книгу