Perry Rhodan 2753: Endstation Cestervelder. Michelle Stern

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Perry Rhodan 2753: Endstation Cestervelder - Michelle Stern Perry Rhodan-Erstauflage

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die eure Freunde waren. Ich weiß, wie sich das anfühlt, zumindest für einen Menschen. Ihr habt mein Verständnis. Aber Selthantar ...«

      Rhodans zuckte zusammen. Am Ende des Gangs huschte ein Schatten hinter Avestry-Pasik entlang. »Da!«

      Die Nasenlöcher des Proto-Hetosten weiteten sich. »Auf den dummen Trick falle ich kaum herein!«

      Selthantar reagierte und fuhr herum. Er hielt den Strahler auf einen Punkt hinter Avestry-Pasik gerichtet. Der Schatten war in einen abgehenden Gang verschwunden. »Da war wirklich etwas. Geht schneller!«

      Rhodan drehte sich beim Laufen vor und zurück. Zügig marschierten sie in die Schaltzentrale, an der Selthantar den Eingang sicherte.

      »Positronik, Tür schließen!«, befahl der Lajuure.

      Erleichtert sah Rhodan wie die schwere Tür zuglitt. So einfach würde nichts hindurchkommen.

      »Wartet hier!« Selthantar eilte zur Hauptkonsole.

      Avestry-Pasik wies auf einen Generatorenblock, der bis zur Decke reichte. »Leg die Hände da drauf.«

      »Das ist albern.«

      »Mach schon!«

      Rhodan gehorchte. Er ahnte, was in Avestry-Pasik vor sich ging. Auch wenn er es sich nicht anmerken ließ, ging dem Anführer der Proto-Hetosten die Niederlage nah. Der Verlust von Schiffen und Mitstreitern wühlte ihn auf. Was gab es da Besseres als einen Punchingball, in dem man immer wieder verbal die Faust versenken konnte? Und eben dazu war Rhodan für Avestry-Pasik avanciert – zum lebenden Sportgerät, an dem der Lare seine Wut ausließ.

      Dabei war ihre Flucht geglückt. Im Grunde war Rhodan rundherum ein Sieger, für den sich die Lage verbessert hatte. Die Hundertschaft seiner Wächter war auf zwei geschrumpft, und den Onryonen war er entkommen. Aber er war auch ein Mensch. Die vielen ausgelöschten Leben und die Schicksale der Besatzungsmitglieder der ZHOL-BANNAD gingen ihm nah.

      »Es ist, wie ich dachte.« Selthantar aktivierte ein Holo.

      Rhodan drehte den Kopf. Das musste die normaloptische Außenbeobachtung sein, frei von Panzertieren. Im Sternenlicht erahnte er eine weite Ebene aus endlosem Schwarz, durchzogen von Rissen und Kanten, die sich wie Narben darüber erstreckten. Über ihnen tanzten einige der Lichter, die Rhodan zuvor schon aufgefallen waren. Giftgrüne Schleier. Sie waren vermutlich auf einem Planeten mit schwachem oder sehr starkem Magnetfeld. Unvermittelt dachte Rhodan an die gewaltigen Polarlichter von Jupiter und Saturn.

      Selthantar aktivierte einen Restlichtverstärker. Über die kahle Ebene zog ein heftiger Wind, der lose Steine aufhob und mit sich trug. Staubwirbel gab es keine. Es war, als würden auf der gesamten Fläche überhaupt keine Partikel existieren. Dafür erhoben sich Strukturen im Hintergrund, die an verdrehte, missgestaltete Körper erinnerten, groß wie Einfamilienhäuser, doch viel zu fragil um welche zu sein. Waren es Ruinen? Die Trümmer einer Stadt? Oder vom Wind geformte Felsen?

      Der Anblick der Ebene verstärkte den intuitiven Eindruck einer fundamental zerstörten Welt, den Rhodan in der Transmitterkuppel gehabt hatte.

      Vielleicht war er voreilig. Möglicherweise blühte auf diesem Planeten ein anderes Leben. Immerhin gab es Tiere, die dort draußen herumkrochen. Er hob den Blick. Seine Hände sanken von der Umhüllung des Generators.

      Avestry-Pasik unterließ jeden Kommentar über den Ungehorsam seines Gefangenen. Wie Rhodan starrte er in den Himmel. Dort standen drei Monde am Firmament. Nein, nicht drei Verschiedene, sondern die Trümmerstücke eines zerstörten Mondes!

      Es war dieses Detail, das Rhodans Intuition zur Gewissheit machte: Da draußen lag eine schwarze Hölle. Ein geschändeter Planet, des ursprünglichen Lebens beraubt und am Rand der Galaxis liegen gelassen wie eine Leiche in einem mit Laub bedeckten Graben.

      »Cestervelder also.« Avestry-Pasik hielt sich den Arm. »Warum? Wegen der Fluchtburg?«

      »Ja.« Selthantar rief eine Landkarte auf. »Sie liegt hier.« Er deutete auf einen Punkt, weit von der Stationsmarkierung entfernt.

      Rhodan rechnete in Gedanken die Angaben um, die vor ihm standen. Gut zweitausend Kilometer. »Haben wir einen Gleiter?«

      Avestry-Pasik fuhr zu ihm herum. »Wir haben gar nichts, Gefangener! Du spielst dich auf wie der Anführer einer Planetenmission! Wenn, dann ist es unser Gleiter, der von Selthantar und mir. Dich lassen wir vielleicht einfach da draußen zurück.«

      »Du brauchst mich. Auch ohne Neacue.«

      Zornig trat Avestry-Pasik vor ihn. Er packte Rhodan an den Schulterteilen der Kombination und hob ihn ein Stück an. Durch die höhere Schwerkraft, die er gewohnt war, war es ihm möglich, wenn ihm das Halten auch sichtlich schwerfiel. Lackschwarze Flecken bildeten sich auf seiner Stirn. An seinem Hals wölbten sich Muskelstränge.

      »Du bist der Grund, warum das alles passiert ist! Hättest du uns gleich gesagt, dass das Vektorion nicht auf Vi verloren gegangen ist, hätten wir nie so lang gezögert! Deine Lügen sind schuld, dass die Onryonen uns gefunden haben!«

      »Unsinn. Und sagtest du nicht, dass du das Vektorion spürst? Dass du der designierte Erste Hetran wärst?«

      Sie starrten einander in die Augen. Rhodan wusste, dass Avestry-Pasik ihn tatsächlich für den Verantwortlichen hielt. Wie bequem das sein musste.

      »Inspizieren wir die Station.« In Selthantars Worten lag eine milde Zurechtweisung Avestry-Pasiks. Wie schon zuvor reagierte der Anführer der Proto-Hetosten auf seinen Begleiter. Er setzte Rhodan ab und trat einen Schritt zurück.

      »Irgendwann ...« Weiter kam Avestry-Pasik nicht.

      Ein Schatten fiel von der Decke, landete neben ihm auf dem stahlgrauen Boden und griff an.

      3.

      An Bord der ZHOL-BANNAD

      Karynars Hand zitterte. Wollte sie die Sektion wirklich in einen Glutball verwandeln?

      »Karynar!« Fartir-Jenaks Griff um ihr Fußgelenk verstärkte sich. Er versuchte, sich an ihr nach oben zu ziehen. Sein ausgestreckter Arm näherte sich ihren Fingern und dem orange glühenden Punkt, den einer von ihnen nur berühren musste, um allem ein Ende zu machen.

      »Tritt zurück!«, rief ein bewaffneter Onryone im Schutzanzug. Die Mündung des Strahlers wies auf Karynars Kopf.

      Sie konnte die Explosion auslösen und sterben. Ob durch den Schuss des Onryonen oder die Explosion machte keinen Unterschied. Der Schmerz würde kurz sein. Es würde schnell gehen. Aber was wäre damit gewonnen?

      Sie dachte an die Kugeln der Zerstörung – diese gewaltigen, runden Gebilde, die sie mit Kälte erfüllten, wenn sie an sie dachte – und an das, was sie antrieb, warum sie unter Proto-Hetosten lebte, obwohl sie keine von ihnen war. Niemals hatte sie ein Leben nehmen wollen. Sie wollte es auch in diesem Augenblick nicht.

      Das Leben war das höchste Gut. Wenn sie das verriet, hätte sie sich den Proto-Hetosten von Anfang an offenbaren können. Dann verriet sie ihre Moral und alles, für das sie sich Zeit ihres Lebens eingesetzt hatte.

      Langsam sank Karynars Arm ab. Sie fing den Blick Fartir-Jenaks auf – eine hasserfüllte Anklage.

      Irgendwo

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