Perry Rhodan 3062: Zeut. Susan Schwartz

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Perry Rhodan 3062: Zeut - Susan Schwartz Perry Rhodan-Erstauflage

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hasst mich«, sagte Tonyor unvermittelt. »Sie war gegen meinen Vorschlag, mit dem Beginn des Städtebaus zu warten, bis die Lebensphase des Planeten vorüber ist.«

      »Weil es unnötig verzögert«, sagte Muury.

      Tonyor schüttelte den Kopf, und mit einem Mal wirkte er weitaus energischer als zuvor. »Es gibt eine Menge Theorien, aber niemand weiß, wie stark die Lebensphase ausfällt und welche Veränderungen bevorstehen und wo wir ungewollt die natürliche Entwicklung beeinflussen könnten.«

      »Hass ist außerdem das falsche Wort«, stellte Muury unbeeindruckt fest. »Ich hasse dich nicht.«

      »Wie würdest du es nennen?«, fragte Tonyor.

      Sie dachte kurz nach, und ihr Gesicht blieb reglos. Adams nutzte die Gelegenheit, sie zu mustern, und er empfand noch stärker als zuvor, dass sie unter dieser Fassade Angst verbarg. Oder etwas, das einer tief empfundenen Furcht zumindest nahekam.

      »Mitleid«, fasste Muury schließlich ihre Überlegungen zusammen. »Wie man es einem Menschen eben entgegenbringt, der sich für klug hält, in Wirklichkeit jedoch ein Narr ist. Und der seine Entscheidungen von Terra aus fällt, statt auch nur ein einziges Mal persönlich nach Zeut zu kommen.«

      »Es muss hart für dich gewesen sein, mitzuerleben, wie alle auf den angeblichen Narren hören, aber nicht auf dich. Unterschätz nie die Weisheit des Alters!«

      »Niemand hat je behauptet, im Universum ginge es gerecht zu.« Sie räusperte sich. »Ich zumindest nicht. Wie siehst du das, Advisor?«

      Homer G. Adams fühlte sich nicht wohl in seiner Haut angesichts dieser offen zur Schau getragenen Feindseligkeit. »Über Gerechtigkeit ließe sich lange philosophieren. Berichte mir lieber davon, wie das Leben sich auf dem Planeten Bahn bricht.« Denn das war der eigentliche Grund seines Besuches. Er wollte es miterleben!

      Die elliptische Umlaufbahn um Sol brachte Zeut derzeit in die habitable Zone. Ein Bahnumlauf dauerte in diesem Teil des Dyoversums 277 Jahre und führte vom sonnenfernsten Punkt bei neun Milliarden Kilometern Abstand zum sonnennächsten bei 130 Millionen Kilometern. Allen Erwartungen zufolge und gemäß den Erfahrungen mit dem Ebenbild des Heimatuniversums stand eine kurze Phase bevor, in der die Tier- und Pflanzenwelt erwachte, ehe der Planet auf seiner Bahn wieder in eisige Erstarrung fiel.

      »Die Temperaturen steigen, die vorher niedergeschlagene Atmosphäre hat sich schon seit zwei Jahren vollständig gelöst.« Muury legte den Kopf in den Nacken und deutete vielsagend nach oben, während sie in Richtung der Station ging. Ein Eingang in das Hallengebäude lag nicht weit entfernt. »Sie ist für Menschen gut verträglich ... wenn man davon absieht, dass es viel zu kalt ist, um ungeschützt zu überleben. Deshalb wird die Energiekuppel dauerhaft bestehen bleiben müssen.«

      »Riecht es dort draußen nach Kupfer?«, fragte Tonyor.

      Sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Wie kommst du darauf?«

      »Gerüchte.«

      »Natürlich nicht.« Sie winkte ab. »Jedenfalls zieht sich das ewige Eis teilweise zurück. Ein Meeresbereich von aktuell mehreren Tausend Quadratkilometern liegt bereits frei. Ebenso etliche kleinere Flächen auf den Kontinenten, auch hier ganz in der Nähe.«

      Sie erreichten den Eingang. Die Tür öffnete sich automatisch, als sie sich näherten.

      »Ich habe eine ...« Adams stockte und vermied es, den Giraffen-Vergleich zu ziehen. »... ein Tier beobachtet.«

      »Vier Beine, Pelz, hager, zwei Flügel? Ein Shedant.«

      »Stimmt wohl. Woher stammt die Bezeichnung?«

      Ein Mädchen rannte auf sie zu, kaum dass sie eintraten. »Mama!« Es umarmte Muury ungestüm.

      Homer schätzte die Kleine auf etwa fünf Jahre. Sie war ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten, wenn man davon absah, dass die Haare feuerrot wucherten.

      Muury winkte ab. »Ach, nicht wichtig.«

      »Woher?«, beharrte Adams, während er dem Mädchen zuwinkte.

      Tonyor lachte. »Ja, sag es ihm!«

      Muury nickte langsam. »Es leben nur wenige Leute hier in der Forschungsstation. Die Benennung neu entdeckter Spezies liegt in unserer Verantwortung, und wir bevorzugen ... unkonventionelle Methoden. Meine Tochter hat sich das Wort Shedant ausgedacht.« Sie strich dem Mädchen über die Wange.

      Adams bückte sich zu ihr. »Du bist offenbar hochbegabt. Weißt du, was das bedeutet?«

      »Klar«, piepste die Kleine. »Ich bin doch nicht blöd.«

      »Eben.« Adams grinste. »Shedant ist ein tolles Wort. Wahrscheinlich hast du noch nie von dem Volk der Linguiden gehört. Wir hatten vor langer, langer Zeit mit ihnen zu tun. In ihrer Sprache bedeutet Shedant so viel wie Schönheit.«

      Das Mädchen strahlte. »Ist ja super!« Dann fragte es: »Mama, darf ich zu Lerlei?«

      Muury nickte. »Geh schon!«

      Die Kleine rannte davon.

      »Du hast gelogen, nicht wahr?«, fragte Muury.

      »Das ist eine Unterstellung«, sagte Adams.

      »Kennst du die Sprache der Linguiden überhaupt?«

      »Teilweise. Was Schönheit heißt, weiß ich zugegebenermaßen jedoch nicht. Aber Shedant wäre ein guter Kandidat dafür.«

      »Allerdings gibt es dort draußen nicht nur Schönheit, Advisor.« Unvermittelt wurde sie ernst, und was Adams bislang nur hatte erahnen können, brach nun aus ihr heraus. Die Sorge stand ihr überdeutlich ins Gesicht geschrieben. »Wir befürchten, dass gewaltige Probleme auf uns warten.«

      1.

      Die Waffen sprechen

      Gegenwart

      Alles begann mit einer Attacke auf Skiaparelli, die Hauptstadt des Mars.

      Topsidische Schiffe rasten ins Solsystem, und ihr Ziel stand eindeutig fest, falls es sich nicht um eine Finte handelte und sie ihren Kurs radikal änderten.

      Aber warum sollten sie das tun? Skiaparelli war aus Sicht der Angreifer die perfekte Wahl, um ein Zeichen zu setzen. Sie peilten denselben Ort an, an dem sie sich vor Jahrhunderten zum ersten Mal gezeigt und auf die Energiekuppel über den wenigen Häusern der Stadt gefeuert hatten, bis sie zusammenbrach.

      Damals hatten die Echsen darauf verzichtet, die Gebäude zu zerstören; diesmal würde es in der Millionenstadt anders ablaufen.

      Noch fiel kein einziger Schuss, aber es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Waffen sprachen und der Tod Einzug hielt.

      Ghizlane Madouni, die Kommandantin des Flaggschiffes ORATIO ANDOLFI, wusste, dass den Terranern schwere Tage bevorstanden, wenn nicht Wochen. Oder Jahrzehnte – falls sie diese Schlacht verloren. Und falls die Topsider sie nicht ohnehin alle töteten.

      Perry Rhodan stand ebenfalls in der Zentrale.

      Ghizlane

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