Perry Rhodan 3065: Beteigeuze. Susan Schwartz

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Perry Rhodan 3065: Beteigeuze - Susan Schwartz Perry Rhodan-Erstauflage

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deshalb interessant, weil sie das einzige bislang bekannte Volk waren, das es in beiden Hälften des Dyoversums gab.

      Zumindest wenn man von den Terranern absah, aber diese waren erst vor wenigen Jahrhunderten durch die Versetzung ihrer Heimatwelt in diesen Universenzwilling gelangt.

      Wie erklärte sich die Existenz der hiesigen Topsider? Waren Vorfahren der Sternengelege-Topsider einst ebenso wie die Terraner versetzt worden? Oder hatten sie sich tatsächlich ursprünglich in diesem Zweig des Dyoversums entwickelt?

      Viele Fragen harrten auf Antwort, zumal sie auf ständig weitere Unklarheiten verwiesen, die die Wissbegierde anstachelten.

      Aber eines nach dem anderen.

      Der aktuelle Konfliktfall musste geklärt werden, und wenn das misslang, stellten sich alle Fragen womöglich als müßig heraus. Weil es nach einem neuen Entflammen des Krieges vielleicht keinen Terraner mehr gab, der sie sich stellen könnte.

      *

      »Du warst also tatsächlich noch nie selbst hier?«, fragte Perry Rhodan eine Stunde später Ghizlane Madouni. Die Kommandantin hatte ihn kurz vor der Ankunft am Ziel in die Zentrale der ORATIO ANDOLFI gebeten.

      »Die wenigsten konnten in unserer Hälfte des Dyoversums jemals eine solche Strecke zurücklegen.«

      »Und unter diesen wenigen wäre die Kommandantin des Flaggschiffs nicht gewesen?«

      »Gerade die nicht!« Ghizlane Madouni machte eine umfassende Handbewegung, die vor allem das gewaltige Umgebungsholo in der Mitte der Zentrale einschloss. »Die ANDOLFI wird zu Hause gebraucht, im Solsystem, oder bei von uns besiedelten Planeten in der Nähe ... nicht so weit draußen. Es gab für mich nie einen Grund, bis hierher zu fliegen.«

      »Und jetzt werden die Weichen für die Zukunft ausgerechnet hier gestellt«, sagte Rhodan nachdenklich.

      Natürlich wusste er, warum die Gelegemutter für die Verhandlungen zur Heimatwelt der Yura gebeten hatte – auf dieser Welt hatte sich einst ein Konflikt zwischen ihren beiden Völkern entzündet. Es handelte sich also um historischen Boden, und Rhodan gefiel der Gedanke, die Symbolik dieses Planeten gewissermaßen umzudrehen und dort den Frieden einzuleiten ...

      ... aber er fragte sich, ob es womöglich andere Gründe für die Wahl gab.

      Verborgene Gründe, die den Topsidern einen Vorteil verschafften, der momentan im Dunkeln lag.

      Rhodan entschied sich, das Positive in den Blick zu nehmen und sich darauf zu konzentrieren. Er hoffte, dass es tatsächlich nur um neutralen, geschichtsträchtigen Boden ging – verbunden mit einer gewissen Spitze, denn die Terraner mussten die komplexe Reise über 650 Lichtjahre zurücklegen, während die Topsider aus dem Orion-Deltasystem nur 214 Lichtjahre zu überbrücken hatten.

      »Ich war bereits dort«, griff Rhodan den Gesprächsfaden wieder auf. Dass er nicht tatsächlich diesen Ort, sondern sein Gegenstück im anderen Teil des Dyoversums meinte, lag auf der Hand. »Aber diese gewaltige rote Sonne ist stets aufs Neue imposant.«

      Beteigeuze galt als Riesenstern – mit einer etwa 40.000 Mal höheren Leuchtkraft als Sol. Der Stern stand als riesiger Ball im Zentrum des Umgebungsholos; ein glühender Gigant selbst in dieser Wiedergabe. Er flackerte wie Feuer, die Protuberanzen schienen in den Raum greifen und alles verschlingen zu wollen.

      14 Welten umkreisten die Beteigeuze, von denen allerdings nur die dritte und vierte in der habitablen Zone lagen.

      Planet Nummer Drei war eine Dschungelwelt ohne eingeborenes intelligentes Leben, mit mörderischer Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturwerten. Kurz schweiften Rhodans Gedanken in die Vergangenheit. Dort hatte er im Jahr 1984 alter Zeitrechnung den Springern vorgespielt, es handelte sich um Terra ... was letzten Endes zur Zerstörung des Planeten im Heimatuniversum geführt hatte. In diesem Beteigeuzesystem existierte er noch.

      Der vierte Planet trug den Namen Vurayur – er war die Heimat der Yura. Die Weltenkugel umkreiste die Sonne in einem beträchtlichen Abstand, ein Planetenjahr dauerte 260 Terra-Jahre.

      Rhodan warf der Kommandantin einen fragenden Blick zu und deutete auf das Holo. »Darf ich?«

      Sie nickte.

      Er griff hinein und zoomte die Ansicht auf Vurayur heran. Der Mond des Planeten huschte über seinen Handrücken. Bald stand die gesamte Welt mannsgroß vor ihm. Rhodan umrundete sie.

      Ein gewaltiger Ozean bedeckte den größten Teil der Oberfläche, es gab nur einen einzigen Kontinent – Rhodan schätzte ihn etwa auf die Größe von Europa. Der Umriss erinnerte ihn an ein grob gezimmertes Schiff, an dessen Heck ein winziges Segel flatterte.

      »Die Yura leben im Meer und entlang von Kanälen und Flüssen an Land«, erklärte Ghizlane Madouni. »Vereinzelt wohnen sie in offenen Tanks, nie in geschlossenen Gebäuden.«

      Wieder griff Rhodan in das dreidimensionale Abbild und zog einen Bereich heran – einen Teil des Kontinents, auf dem eine kleine Stadt lag. Die Wiedergabe blieb für einige Sekunden unscharf, bis die Sensoren neue Daten lieferten, dann zeichneten sich einzelne Wohnbereiche ab, stets umringt von Grünflächen und Seen.

      Idyllisch, dachte er.

      »Also ist dies Orionopolis?«, fragte er. So hieß die Siedlung, die die Liga auf Einladung der Yura gegründet hatte.

      Ghizlane nickte. »Dort werden wir erwartet. Der einzige Ort im Universum, an dem etwa gleich viele Terraner und Yura zusammenleben. Auf Terra gibt es etliche unserer Freunde, aber ... Orionopolis fühlt sich völlig anders an, wenn man den Gerüchten glauben will.«

      »Die Vorstellung scheint dir zu gefallen.«

      Die Kommandantin grinste. »Ich mag Gerüchte.«

      *

      Der Raumhafen von Orionopolis lag abseits der Siedlung. Das kleine Landefeld konnte die gewaltige Kugel der ORATIO ANDOLFI nicht aufnehmen. Das Flaggschiff schwenkte deshalb in einen stationären Orbit ein.

      Ein Beiboot brachte die terranische Delegation auf den Planeten. Der Pilot transportierte neben dem Chefdiplomaten Nevio Torwesten und Perry Rhodan auch Madouni und die Residentin Orfea Flaccu. Sie bildeten die Vorhut – später würde ein etwas größeres Einsatzteam folgen, dem unter anderem Sichu Dorksteiger, Farye Sepheroa und Iwán/Iwa Mulholland angehörten.

      Auf dem Raumhafen standen einige kleinere Kugelraumer und ein eindeutig topsidisches Pfeilkugelschiff, die momentan größte Einheit. Es handelte sich weder um ein Kriegsschiff der KLECHTO-Klasse noch um eines der PRECZER-Klasse. Beide hätte Rhodan mittlerweile sofort erkannt.

      »Es ist die ROCHCHOD, das Schiff der topsidischen Delegation«, sagte Ghizlane Madouni, als sie auf die Schwebeplattform traten, die sie an ihrem Landefeld erwartete. Es wehte ein sanfter Wind, die Temperatur fühlte sich angenehm warm an, knapp unter 30 Grad, schätzte Rhodan. »Ein topmoderner FRECKZA-Kreuzer. achthundertsiebzig Meter lang, die seitliche Kugel etwas weniger als dreihundert Meter im Durchmesser. Klechna-Ertz ist damit extrem stilvoll angereist, würde ich sagen.«

      »Klechna-Ertz«, wiederholte Nevio Torwesten ohne erkennbare Begeisterung. »Meine topsidische Kollegin.«

      Der Chefdiplomat war ein gesetzter, grauhaariger Mann, dem die Lebenserfahrung in Form etlicher Falten ins Gesicht geschrieben

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