Perry Rhodan 3065: Beteigeuze. Susan Schwartz

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Perry Rhodan 3065: Beteigeuze - Susan Schwartz Perry Rhodan-Erstauflage

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dort alles auf die notwendige Sicherheit ab. Was den guten Kaloyd eine Menge Nerven gekostet hat.«

      »Mich wundert, dass er einen Eigennamen trägt«, sagte Residentin Flaccu.

      »Wenn Yura als Kontaktpersonen fungieren sollen, wählen sie meistens einen Namen, um uns den Umgang mit ihnen zu erleichtern.«

      »Und er wird zu uns stoßen?«

      »Er begleitet uns zum Primrat – dem Regierungsoberhaupt seines Volkes. Aber vorher möchte ich euch grundlegend die Situation erklären.«

      »Wir hören«, versicherte Ghizlane Madouni.

      »Die eben erwähnte Wrachsha sorgt auf Seite der Topsider für die Sicherheit vor und während des Treffens. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, dezent vorzugehen und im Hintergrund zu bleiben. Sie geht rigoroser vor als ich. Um es gelinde zu sagen. Sie würde am liebsten eine Hundertschaft Kampfroboter in der Siedlung verteilen und ...«

      »Mit welcher Gefahr rechnet sie?«, unterbrach die Residentin.

      »Sie misstraut uns. Also nicht unbedingt persönlich, aber den Terranern ganz allgemein. Die Gelegemutter höchstpersönlich wird nach Vurayur kommen. Wrachshas Meinung nach wäre das für uns die ideale Gelegenheit für ein Attentat.«

      »Womit sie recht hat«, sagte Ghizlane Madouni. »Sofern es auch nur den Hauch einer sinnvollen Begründung dafür geben würde, jetzt einen Anschlag auf Bun-Akkbo durchzuführen. Wofür hält sie uns?«

      »Für Terraner«, antwortete der Chefdiplomat Nevio Torwesten trocken. »Für manche Topsider, nennen wir sie die Unbelehrbaren, bedeutet dass, das wir Bestien sind. Verzweifelt, wahnsinnig, machtlüstern ... je nachdem. Auf jeden Fall unberechenbar. Und was tun unberechenbare Personen?« Er schnippte mit den Fingern. »Genau: unberechenbare Dinge!«

      »Du findest Wrachshas Vorstellungen also richtig?«, fragte Ghizlane.

      »Unfug! Ich will euch lediglich helfen, ihre Denkweise nachvollziehen zu können. Ich beschäftige mich seit Jahren mit ihnen und ihrem Blick aufs Universum. Das Sternengelege ist militärisch, es breitet sich aus und ist zugleich heimatverbunden; die Topsider sind kriegerisch, aber im Privaten an Kunst und Dichtung interessiert.

      Sie denken anders als wir – die Differenzen beschränken sich nicht auf Äußerlichkeiten. Nehmen wir als Beispiel nur eine der Grundlagen des Lebens – die Bindung an ihre Nachkommen. Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob man Kinder austrägt oder Eier in ein Nest legt. Versteht mich nicht falsch, ich will das nicht abwerten, das wäre Unsinn. Ich stelle lediglich fest, und meine dringende Mahnung an euch lautet: Glaubt nicht, dass Topsider so denken wie wir! Sie folgen auch nicht unserer Logik.«

      »Eine leidenschaftliche Rede«, sagte Perry Rhodan. »Aus all meiner Erfahrung, nicht nur mit den Topsidern aus meinem Heimatuniversum, sondern mit zahllosen Fremdvölkern, kann ich dir nur zustimmen. Aus falschen Erwartungen folgen Enttäuschungen, und die sorgen für Konflikte.«

      »Dann hast du eine wichtige Grundregel der Diplomatie verstanden.«

      Rhodan grinste. »Danke für dieses Lob aus berufenem Mund!«

      »Gerne geschehen«, sagte Torwesten todernst.

      »Aber zurück zu Wrachsha«, forderte Odai Krimmer. »Die Roboter in der Siedlung habe ich ihr ausgeredet – oder bin zumindest auf einem guten Weg bei diesem Vorhaben. Sie wird zumindest ihre Ansprüche zurückfahren, davon gehe ich aus. Eine andere Idee, an der sie einen Narren gefressen hat, ist übrigens weitaus verrückter. Sie hat allen Ernstes gefordert, nicht nur möglichst sämtliche Poyiden an Land wie im Meer mit Mikrosendern auszurüsten, sondern auch die Bachu!« Er lachte, als wäre ihm ein besonders guter Witz gelungen.

      Nur konnte Rhodan die Pointe nicht nachvollziehen, da er weder die Poyiden noch die Bachu kannte. Den fragenden Gesichtern nach zu urteilen ging es seinen drei Begleitern genauso.

      »Oh«, machte der Sicherheitsexperte. »Ich sehe, wo das Problem liegt. Also gut. Die Poyiden sind Raubtiere, die den Yura vom grundlegenden Körperbau her sehr ähneln. Sie leben meist im Meer, können aber für eine beschränkte Zeit an Land jagen. Ihre bevorzugten Opfer sind durchaus wehrhafte Panzerschnecken – eben die Bachu. Wenn sich diese beide Tierarten nicht gegenseitig anfallen, greifen sie häufig Yura an. Oder Terraner. Und zweifellos werden sie vor Topsidern nicht haltmachen.«

      »Weshalb Wrachsha gerne wüsste, dass sich keine dieser Biester im Umfeld der Siedlung herumtreiben, während die Gespräche laufen«, sagte Rhodan.

      »Man könnte es natürlich anders lösen«, sagte Krimmer, »etwa mit einem Energieschirm um die Gebäude. Nicht, dass am Ende die Residentin zur Beute einer Panzerschnecke wird.« Er lachte wieder, wurde jedoch sofort ernst. »Aber einen Schirm werden die Topsider nicht akzeptieren, solange nicht sie allein sämtliche benötigte Technologie liefern. Wenn wir etwas beisteuern, verlangt Wrachsha, dass alle Topsiderinnen Kampfanzüge tragen. Weil sie damit rechnet, dass wir Waffen einschmuggeln oder planen, die Echsen mit Fesselfeldern festzusetzen.« Er seufzte.

      »Kampfanzüge klingen nicht sehr harmonisch, während gerade Friedensgespräche geführt werden«, sagte die Residentin. »Und wieso lässt du nicht zu, dass die Topsider den Energieschirm stellen?«

      »Um sämtlicher Mächte zwischen den Sternen willen!«, rief der Diplomat. »Wenn ich das zulasse, geht mir niemand von euch ohne Kampfanzug in die Siedlung!«

      Ja, dachte Rhodan, man kann durchaus von einem nicht geringen gegenseitigen Misstrauen sprechen.

      Das konnte ja heiter werden.

      Ein Yura kam mit weit ausholenden, fast rollend wirkenden Bewegungen seiner Lauftentakel näher. Er blieb direkt vor dem Energieschirm stehen. Er trug einen grellblauen Humidoranzug.

      »Odai Krimmer«, sagte er. »Der Primrat wartet auf dich und deine Gäste. Gehen wir.«

      *

      Das zweite Protokoll

      Es spielt sich an einem unscheinbaren Ort ab, weit jenseits der sonstigen Kampfhandlungen. Ein terranischer Kugelraumer fällt inmitten der Oortschen Wolke aus dem Linearraum.

      Ob Absicht oder Zufall, vermag der Beobachter nicht zu beurteilen, aber das Geschehen zieht seine Aufmerksamkeit auf sich. »Interessant«, sagt die Stimme. »Planst du dort etwas, Perry Rhodan, oder ist dir das entgangen?«

      Ein Komet rast ganz in der Nähe des Kugelraumers vorüber. Was man eben Nähe nennt, draußen im All. Würde es sich auf einem Planeten abspielen, spräche man von einer gewaltigen Entfernung. Was kümmert es einen Menschen, was auf einem anderen Kontinent geschieht? Er hört höchstens davon oder sieht einen Bericht darüber.

      Die meisten Dinge sind relativ, denkt der Beobachter

      Das terranische Raumschiff treibt antriebslos dahin. Offenbar ist sämtliche Technologie ausgefallen. Erst beim genaueren Hinsehen zeigt sich, dass die Hülle beschädigt ist. Nicht etwa großflächig, sondern es gibt einige kleine, nur wenige Meter weit klaffende Risse. Aber ob ein oder hundert Meter – die Atmosphäre entweicht, als das wohl notdürftig errichtete Schutzfeld kollabiert.

      Dinge werden ins All gerissen: ein Roboter, eine Arbeitskonsole, ein Mensch.

      Drei topsidische Schiffe rasen heran. Sie feuern, ohne ihren Flug zu verlangsamen.

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