Perry Rhodan 3065: Beteigeuze. Susan Schwartz

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Perry Rhodan 3065: Beteigeuze - Susan Schwartz Perry Rhodan-Erstauflage

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würden die strahlend blauen Augen beinahe hypnotisch leuchten – vielleicht ein Trick mit einer speziellen Art Kontaktlinse.

      Alles in allem blieb Torwesten ein wenig undurchsichtig oder spielte die Rolle des Undurchsichtigen zumindest. Womöglich brachte das sein Diplomatendasein mit sich, in dem es einerseits um Offenheit ging, er andererseits die Dinge aber klugerweise erst zu dem Zeitpunkt auf den Tisch legen durfte, zu dem es ihm angebracht schien.

      »Hat sich Klechna-Ertz bereits bei dir gemeldet, Residentin?«, fragte Torwesten.

      »Mit keinem Wort«, antwortete Orfea Flaccu.

      »Was wisst ihr über sie?«, fragte der Diplomat, während sich die Schwebeplattform in Bewegung setzte. Einige senkrecht nach oben verlaufende Stangen boten bequemen Halt und ermöglichten einen festeren Stand, als die Geschwindigkeit zunahm. Zusätzlich verhinderte ein Energieschirm allzu starken Fahrtwind.

      Rhodan kannte das vorbereitende Papier des Geheimdienstes. »Dass sie als Diplomatin auf Terra diente, ehe sie von Zhrecter in dieser Position abgelöst wurde.«

      »Korrekt!« Torwesten schielte in Richtung des einzigen Sessels auf der Plattform, den wahrscheinlich ein Pilot besetzt hielt, wenn die Fahrt nicht – wie in diesem Fall – positronisch gesteuert ablief. »Äh ... macht es euch etwas aus?«

      »Setz dich nur«, sagte die Residentin schmunzelnd.

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      Illustration: Dirk Schulz

      Der Diplomat ließ sich nieder und faltete die Hände über seinem Wohlstandsbäuchlein. »Inoffiziell gibt es eine weitere, sehr entscheidende Information zu Klechna-Ertz. Sie wird als potenzielle Nachfolgerin der Gelegemutter gehandelt.«

      »Denkt Bun-Akkbo daran, abzutreten?«, fragte Rhodan.

      »Zumindest weder aktuell noch konzeptionell freiwillig. Aber das Sternengelege ist stets für alles gewappnet und rechnet mit jeder Eventualität.«

      »Die ... wie aussieht?«

      »Dass die Gelegemutter sterben könnte.« Der Diplomat hob die Hände etwas an und tippte die Fingerspitzen rhythmisch aneinander. »Natürlicher Tod, Unfall, Krankheit, Gewalt ... lassen wir das außen vor. Die Möglichkeit besteht immer. Eine Gelegemutter des Sternengeleges hat keine eigenen Nachkommen.«

      »Und falls doch?«, fragte Rhodan.

      Torwesten wandte den Blick zu ihm und strich mit dem Zeigefinger über die Oberlippe, eine langsame, bedächtige Bewegung. »Sie hat keine. Dafür sorgt ein operativer Eingriff als Teil der Zeremonie, mit der sie ins Amt erhoben wird. Sie wird niemals Eier ablegen. Und sie kann das Amt nicht antreten, falls sie bereits Nachkommen hat.«

      Rhodan wusste, wie die Nachfolgerin einer Gelegemutter ausgewählt wurde. Kurz nach der Amtseinsetzung wählten sämtliche Topsiderinnen vier junge Frauen aus ihrer Mitte, die von der aktuellen Gelegemutter einige Jahre lang mit wichtigen Aufgaben betraut und bei ihrer Arbeit bewertet wurden. Zu gegebener Zeit adoptierte die Gelegemutter eine dieser vier Topsiderinnen und designierte sie damit zu ihrer Nachfolgerin.

      »Die aktuelle Nachfolgerin ist Klechna-Ertz«, vermutete Rhodan.

      »Sie ist noch nicht adoptiert, aber ...« Ein kurzes Zögern. »... man geht davon aus, dass es nach Ablauf dieser Krise so weit sein wird. Was dem diplomatischen Treffen zusätzliche Brisanz verleiht.«

      »Man geht davon aus?«, fragte Orfea Flaccu. »Um wen genau handelt es sich dabei?«

      Nevio Torwesten lächelte. »Um für gewöhnlich gut informierte Kreise.«

      Rhodan musste grinsen; diese alte Floskel starb wohl niemals aus.

      »Kreise, zu denen jemand wie die Residentin der Liga offenbar nicht gehört?«, stellte Orfea Flaccu fest.

      Nevio Torwesten nickte bedächtig. Er ließ sich Zeit mit einer Antwort. »Vielleicht funktioniert das diplomatische Netzwerk in mancherlei Hinsicht besser als der Liga-Dienst.«

      Sie schwiegen eine Zeit lang, und Rhodan fragte sich, wie die Residentin mit dieser Schlappe wohl umging. Es erleichterte ihn, als er sie milde lächeln sah.

      Die Schwebeplattform erreichte den äußeren Rand des Landefelds und damit einen lang gezogenen Flachbau, der an das Fabrikgebäude einer automatischen Fertigungsstraße erinnerte – ein trister, metallischer Schlauch, der da und dort unter einem Sonnenstrahl aufblitzte.

      Im Hintergrund, nach einem etliche Hundert Meter breiten Grünstreifen, erstreckte sich ein Meer aus Blumen in den schillerndsten Farben, daran anschließend begannen die ersten Wohnbereiche der Stadt Orionopolis.

      Die Plattform hielt vor dem Flachbau, eine Tür öffnete sich, und ein Terraner trat heraus.

      Er war ein hochgewachsener Mann mit millimeterkurz geschorenen roten Haaren. Hinter einem Ohr klemmte ein fingerlanger Metallstift. Er trug ein Hemd aus lose fallendem, pinkfarbenem Stoff und eine robuste Lederhose. »Ich bin Odai Krimmer«, sagte er und zeigte sich überschwänglich herzlich: Er umarmte alle und verteilte Wangenküsse rechts und links.

      Rhodan ließ es über sich ergehen, fühlte sich aber genauso, wie Ghizlane Madounis Gesicht aussah, in dem sich eine Mischung aus Befremdung und Amüsement spiegelte.

      »Ich bin der Sicherheitsexperte rund um das diplomatische Treffen«, fuhr Krimmer fort. »Oder, wenn ihr mir eine saloppere Beschreibung gestattet, derjenige, der euch den Hintern retten wird.«

      *

      Odai Krimmer brachte sie in einem Flugtaxi nach Orionopolis, dort in einen der zahllosen Parks. Mehrere Kanäle flossen im Abstand weniger Meter und kreuzten sich häufig, sodass ein fast schachbrettartiges Netz aus schmalen Wasserstraßen entstand. Auf den Flächen dazwischen tummelten sich Menschen, lagen in der Sonne, grillten, lachten. In den Kanälen staksten einige Yura, meistens auf drei oder vier der sieben Tentakel aufgerichtet.

      Krimmer führte Rhodan und seine Begleiter zu einem Café, das am Rand des Parks lag, mit bester Sicht ins Grüne. Zunächst sah es so aus, als gäbe es keine freien Plätze, doch als sie sich näherten, schob sich ein Tisch – exakt passend mit fünf Stühlen – aus dem Boden.

      »Hier ist man sehr auf exquisiten Service bedacht«, sagte der Sicherheitsexperte. Mit einem breiten Grinsen ergänzte er: »Und auf Diskretion, was allerdings die normalen Gäste nicht wissen. Die Positronik hat mich erkannt, ich komme oft hierher. Uns steht ein schönes Separee mit ausreichender Privatsphäre zur Verfügung, auch wenn es nicht so aussieht.«

      Sie setzten sich.

      Rhodan entging das leichte, kaum wahrnehmbare Flirren in der Luft rundum nicht. Sie konnten ungestört sehen und hörten alles, was sich in ihrer Umgebung abspielte ... aber er zweifelte nicht daran, dass kein Wort ihres Gespräches nach draußen drang.

      Krimmer bestätigte diese Vermutung. »Wir können völlig offen sprechen. Ich dachte, es ist etwas netter als mein Büro in dem bunkerartigen Ding in der Siedlung, die die Yura für das diplomatische Treffen errichtet haben. Außerdem liegt es für unseren Gast auf dem Weg.«

      »Unser Gast?«

      »Kaloyd. Er ist Kontaktmann bei den Yura und nebenbei

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