Perry Rhodan 16: Die Posbis (Silberband). Clark Darlton
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 16: Die Posbis (Silberband) - Clark Darlton страница 8
Er wollte sich wieder zurücklehnen, als er die Bewegung ein zweites Mal wahrnahm. Diesmal hatte er zufällig auf die richtige Stelle geschaut.
Der große Drehknopf für die Energiezufuhr des Telekoms.
Eric sprang auf. Mit einem wilden Ruck schoss die Hand nach vorne und packte den Knopf, um ihn in die Ruhestellung zurückzudrehen.
Aber da war Widerstand. Zornig nahm Eric beide Hände zu Hilfe. Die Knöchel traten weiß aus der Haut hervor, als die Finger sich spannten und den Knopf herumzuzerren versuchten. Aber der Knopf rührte sich nicht.
Eric kroch halb auf das Schaltpult hinauf, um in eine günstigere Position zu kommen. Er setzte zum dritten Versuch an, und es gelang ihm, den Knopf um ein paar Grad wieder auf die Ruhestellung zuzubewegen. Aber bevor er den endgültigen Erfolg erzielte, geschah etwas Eigenartiges.
Über beide Handrücken zog sich plötzlich eine blutige Strieme, als hätte sie jemand mit einem scharfen Messer geritzt. Das alles ging so schnell, dass Eric nicht einmal sah, ob der Schnitt rechts begann und nach links lief oder umgekehrt.
Er spürte aber den brennenden, pulsierenden Schmerz und ließ mit einem zornigen Schrei den Drehknopf los.
Eric fuhr herum. Doc Johannesson war immer noch mit Ed Hynes beschäftigt. Der Korporal saß matt und mit bleichem Gesicht in einem weichen, bequemen Sessel. Von keinem war Hilfe zu erwarten. Aber ...
Ein verrückter Gedanke schoss Eric durch den Kopf. Wenn jemand dem Telekom Energie zuleitete, dann konnte das nur bedeuten, dass er den Sender in Betrieb nehmen wollte.
Der weitaus größere Teil des Leitsystems befand sich unten in der Funkkabine. Mit zwei, drei Tastendrücken stellte Eric eine Interkomverbindung her. Er hatte nicht viel Hoffnung, dass sich jemand melden würde. Denn die Empfängeranlagen waren automatisch zum Kommandoraum durchgeschaltet, und die drei Funker pflegten ihre Wunden.
Trotzdem leuchtete der kleine Bildschirm auf, und Art Cavanaughs faltiges Gesicht erschien. Er atmete auf.
»Überprüfen Sie den Telekom, Sergeant!«, rief Eric. »Sofort!«
Art kniff die Augen zusammen und sprang auf. Für eine halbe Minute war er verschwunden, und Eric sah auf dem Bildschirm nur die Rücklehne des Drehsessels, auf dem Art gesessen hatte.
Dann kehrte der Funker zurück.
»Alles in Ordnung«, erklärte er ernst. »Leistungszufuhr null, die Geräte alle intakt.«
»Leistungszufuhr null ...?«
Ungläubig starrte Eric auf den Drehknopf auf seinem Schaltpult. Er hatte gesehen, wie die Leistungszufuhr eingeschaltet wurde. Dass er sie wieder ausschalten wollte, hatte ihm nachweislich zwei schmerzliche Schnitte quer über die Handrücken eingebracht. Und jetzt behauptete Cavanaugh ...
Da sah er, dass der Drehknopf wieder auf Null stand.
Er holte tief Luft. War er wirklich verrückt?
Er stieß den Atem aus und betrachtete die Hände.
Die Schnitte waren noch da, und Blut sickerte aus ihnen hervor.
Er war nicht verrückt. Jemand hatte ihn geschnitten. Derselbe, der den Drehknopf zunächst in die Höhe und dann, während er mit Cavanaugh sprach, wieder auf Null gedreht hatte.
»Überprüfen Sie die Tätigkeit des Senders während der letzten zehn Minuten, Sergeant«, war Erics nächster Befehl.
Art Cavanaugh bestätigte die Anweisung und verschwand wieder aus dem Blickfeld. Eric wusste, dass Art zehn Minuten brauchen würde, um die automatischen Aufzeichnungen des Sendegeräts zu studieren und herauszufinden, was geschehen war. In der Zwischenzeit war Eric eine andere Idee gekommen. Er speicherte die Verbindung mit Art Cavanaugh auf einer Meldeleitung und rief den Geräteraum an. In seiner Aufregung dachte er ein paar Augenblicke nicht daran, dass der Notdienst keine Besetzung des Geräteraums vorsah. Es fiel ihm wieder ein, als sich niemand meldete. Voller Ungeduld wollte er schon abschalten, als der Bildschirm noch im letzten Augenblick aufleuchtete und das vor Schmerz verbissene Gesicht eines der Wachhabenden ihn anschaute.
Eric war wieder der alte. Angesichts der Gefahr, in der sich die Station vielleicht befand, hatte er keinen Grund, auf die Schmerzen des Mannes dort unten Rücksicht zu nehmen.
»Überprüfen Sie den Atmosphärenumsatz an Bord für die letzten zwei Stunden!«, befahl Eric, und seine Stimme klang so hart, wie jedermann sie aus der Zeit vor dem Unfall gewohnt war.
»Jawohl«, antwortete der Mann und wandte den Kopf zur Seite. »Im Augenblick ist die Zusammensetzung der Bordatmosphäre ...«
Er unterbrach sich mitten im Satz.
»Na, was ist sie denn?«, fragte Eric ungeduldig. »Normal, wollten Sie sagen, nicht wahr?«
Der Mann sah Eric hilflos an, »Wollte ich sagen, ja.«
»Aber ...?«
»Wir haben Sauerstoff verloren. Wahrscheinlich ein Leck ...«
»Keine voreiligen Schlüsse«, unterbrach ihn Eric. »Prüfen Sie den Stickstoffgehalt!«
»Normal«, antwortete der Techniker ohne Zögern.
»Was für ein Leck müsste das sein«, fragte Eric spöttisch, »das nur Sauerstoff, aber keinen Stickstoff hinauslässt?«
Der Mann war ratlos. Eric sah es und gab ihm einen neuen Auftrag. »Machen Sie eine Kohlendioxydanalyse, rasch!«
Der Bildschirm wurde leer. Die Analyse würde rasch beendet sein. Der Techniker brauchte nur einen Knopf zu drücken und ein Instrument abzulesen. Der CO2-Gehalt der Bordatmosphäre wurde nicht von ständig anzeigenden Geräten registriert. Er war, im Vergleich zum Stickstoff- und Sauerstoff-Gehalt, minimal und außerdem ziemlich unwichtig.
Aber jetzt ...
Der Techniker kam zurück, und sein Gesicht war rot vor Aufregung. Schweißtropfen standen ihm auf der Stirn.
»Übernormal«, stieß er hervor. »Die Aufbereitung ...«
Eric war plötzlich sehr ruhig. Seine Vermutung hatte sich bewahrheitet. Für eine oder zwei Sekunden fühlte er Befriedigung darüber. Dann kam ihm rasch und klar zum Bewusstsein, dass es viel vernünftiger war, Besorgnis wegen der neuen Gefahr zu empfinden als Befriedigung wegen einer bestätigten Theorie.
»Ich sagte schon einmal – keine voreiligen Schlüsse«, warnte er den Mann kühl. »Kommt der Zuwachs an CO2 für den Verlust an O2 auf?«
Der Techniker brauchte nur einen Augenblick lang nachzudenken. »Jawohl. Fast auf das Zehntelprozent genau.«
»Danke. Ich brauche keine weitere Auskunft.«
Er schaltete ab. Einen Atemzug später fiel ihm ein, dass eine ganz bestimmte Auskunft vielleicht