Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton Perry Rhodan-Taschenbuch

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dem Sofortumschalter, möglich gewesen wäre.

      Die JOURNEE befand sich schon im Hyperraum, bevor der nicht identifizierte Angreifer den Kreuzer unter Feuer nehmen konnte.

      Als die JOURNEE bei Cyrdan in den Normalraum zurückfiel und Rhodan die ersten Ortungsholos sah, stöhnte er unwillkürlich leise auf.

      Der so schöne, grüne Planet mit seinem einzigen Kontinent Cyrdanan schien sich in der dreidimensionalen Darstellung immer schneller vor ihm zu drehen, immer schneller. Rhodan verspürte plötzlich ein starkes Schwindelgefühl. Nicht nur Cyrdan drehte sich, auch die Zentrale schien zu rotieren, um ihn herum zu wirbeln und alles daran zu setzen, ihn den Boden unter den Füßen verlieren zu lassen.

      Cyrdan war kein grüner Planet mehr.

      Und auch kein schöner.

      Dichte Wolken trieben in großer Höhe über die Oberfläche, schneller, als irgendein natürlicher Wind sie vorantreiben konnte. Graubraune Wolken aus feinem Staub und grober Asche, aus glühender Schlacke und brennenden Funken.

      »Expandierende Trümmerwolken auf unserem Anflugkurs«, vernahm er wie aus weiter Ferne Cita Aringas Stimme. »Ausweichmanöver!«

      »Verstanden«, bestätigte Coa Sebastian. In diesem Moment kam Rhodan die Stimme der Kommandantin wieder einmal kalt und leblos vor, wie die eines Roboters.

      »Bei den Trümmerwolken handelt es sich der Zusammensetzung nach um ...«

      Rhodan wünschte sich, die Stimme der Plophoserin nicht mehr hören zu müssen, sie einfach ausschalten zu können, wie eine lästige Werbung im Trivid. Aber die Stimme trug keine Schuld. Sie änderte nichts an den Fakten.

      Den Realitäten.

      Perry wusste genau, worum es sich bei den Trümmerwolken handelte.

      Um die Reste von fünfzig tefrodischen Raumschiffen. Um Admiral Kethmeros 36. Außenrandflotte.

      Rhodan ballte die Hände zu Fäusten.

      »Ortung!«, rief die Plophoserin. »Ganz am Rand der Reichweite unserer Geräte. Hyperraum-Aktivität, sonst hätten wir sie nicht mehr entdeckt.« Mit sicheren Handbewegungen generierte sie neue Hologramme.

      Sie zeigten Raumschiffe, klein und seltsam verschwommen, was an der gewaltigen Entfernung liegen mochte, in der die Schiffe sich befanden. Doch schon im nächsten Augenblick hatte die Syntronik die Modelle erkannt und besserte die Darstellung nach.

      Vorlagen hatte sie wahrlich genug.

      Schiffe mit einem linsenförmigen, hochkant gestellten Rumpf, strömungsgünstig geformt wie ein Thunfisch, aus einem mattgrauen Metall. Mit einem Bug, der Rhodan wie ein dünnlippiges, fünfzig Meter weit vorgestülptes, aufgesperrtes Maul vorkam, in dessen Innerem ein sonnenhelles Feuer brannte.

      Ein Feuer, das Tod und Vernichtung über eine wunderschöne Welt gebracht hatte.

      »Eine Flotte der Kastun-Kriegsschiffe. Sie tritt gerade in den Hyperraum ein. Ich orte noch sechsundzwanzig ... achtundzwanzig Einheiten. Unbekannt, wie viele den Normalraum bereits verlassen haben.«

      Rhodan blickte mit ohnmächtigem Zorn auf die Orterdisplays.

      Dann hörte er einen leisen, aber lang gezogenen Schrei, fast schon ein Wehklagen.

      Er schaute auf. Er wusste nicht, welches Mitglied der Zentralebesatzung ihn ausgestoßen hatte, musste aber nicht lange rätseln. Tess, Benjameen, Coa ... sie alle sahen zu Zim November hinüber, der sich trotz der SERT-Haube fast aus seinem Sessel erhoben hatte.

      Solch eine übertriebene Reaktion hätte Rhodan dem jungen Emotionauten nicht zugetraut. Er hatte eine Ausbildung hinter sich, die ihn gut auf das Grauen vorbereitet hatte, dem er auf seinen Flügen früher oder später begegnen würde.

      Doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Zim hatte sich auf Cyrdan auffällig um die Medikerin Raye Corona bemüht, ihre Nähe gesucht und sie begleitet, wann immer sich für ihn die Möglichkeit ergeben hatte. Konnte es sein ...?

      Rhodan ließ den Gedanken fallen. »Wir landen«, sagte er, »und suchen nach Überlebenden.«

      »Sinnlos«, vernahm er eine grausam verzerrte, gebrochene Stimme, die er kaum als die eines Menschen identifizieren konnte. »Völlig sinnlos.«

      Trotzdem wusste er sofort, wer gesprochen hatte. »Wir landen trotzdem, Zim«, sagte er sanft.

      Cyrdanan ... das Nedhelor-Gebirge ... das Turfin-Tiefland ... das Haffeinan-Binnenmeer ... Die JOURNEE flog über diese markanten Landmarken hinweg, und Rhodan wusste, dass es sie gestern noch gegeben hatte, dass gestern hier Millionen Tefroder in Gondrelin gelebt hatten, in Braras, Eradan, Amronir und wie die Städte alle hießen.

      Und jetzt ... fette, dunkelbraune Wolken, die den Blick auf eine Oberfläche verbargen, die wohl keine saftigen, grünen Tieflande mehr hatte, kein Binnenmeer, das in unzähligen Farbabstufungen schimmerte, keine schroffen Gebirge und sanften Hügel.

      Die JOURNEE flog durch Wolken, die immer dichter wurden, je näher sie der Oberfläche kam, und die von der Syntronik aufbereiteten Daten der Ortung zeigten keine Städte oder Seen, keine Gebirge oder Ebenen, sondern Staub, nichts als Staub.

      Dann hatten sie die Wolkendecke durchstoßen, und sie riss auf, und Rhodan sah in einer echten optischen Darstellung ein aufgewühltes, peitschendes Meer, das sich aufbäumte, als wolle es jede Landmasse, die es bislang eingezwängt hatte, verschlingen und in seine Tiefen hinabreißen.

      Er kniff die Augen zusammen und konnte einzelne Verstrebungen ausmachen, die aus den tobenden Fluten ragten, dann riesige Plattformen aus einem Material, das besonders widerstandsfähig sein musste, weil es diesem Inferno widerstanden hatte, und schließlich sogar Gebilde, die ihn entfernt an Teile einer Stadt erinnerten. Einzelne Wände von Türmen, die sich einst stolz in den Himmel gereckt hatten, nun aber willkürlich abgeschnitten worden zu sein schienen. Mannshohe Grundmauern von raumschiffhohen Industriekomplexen, einzelne Pfeiler von Brücken, dort vielleicht sogar eine einzige Mauer des Schiffs einer Kirche, in der die Cyrdaner zu irgendwelchen Gottheiten gebetet und Schutz gesucht hatten, Schutz, den niemand ihnen geben konnte, auch nicht ihre allmächtigen Schöpfer.

      Die JOURNEE setzte auf einer etwas über einen Kilometer durchmessenden Plattform auf.

      Das war einst Athreel, dachte Rhodan, Athreel die Prächtige, die Schwimmende Stadt im Amro-See, nur von einem Gezeitenwall getrennt vom gewaltigen Haffeinan-Binnenmeer.

      Den Gezeitenwall gab es nicht mehr. Und Athreel auch nicht.

      »Die Oberfläche von Cyrdan wurde von Intervallkanonen verwüstet«, sagte Vorua Zaruk. Die Stimme der für die Offensiv- und Defensivwaffen zuständigen Epsalerin klang gebrochen. »Es gibt keine Überlebenden.«

      »Ich gehe trotzdem kurz raus«, sagte Rhodan.

      »Ich komme mit«, sagte Zim November. Er hatte die SERT-Haube bereits hochgefahren.

      Rhodan musterte den Emotionauten lange. Dann nickte er.

      Es war kalt in Athreel, der von der Sonne verwöhnten schwimmenden Stadt, so kalt, dass Rhodan den Galornenanzug schloss. Die Salven der Intervallkanonen schienen der ehemals so blühenden Welt

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