Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton Perry Rhodan-Taschenbuch

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flüsterte sie. »Das ist nicht fair.«

      Es war nicht fair, aber sie konnte nichts daran ändern. Es war nicht fair, dass das kosmische Trümmerstück sie traf, der Splitter einer Toilettenschüssel in irgendeiner Kabine eines Raumschiffs, in dem gerade 2000 Tefroder gestorben waren.

      Es war wirklich nicht fair, und sie konnte wirklich nichts daran ändern.

      Sie flog meterweit durch die Luft, und sie hatte den Eindruck, dass jemand sie auffing, aber das war reines Wunschdenken, und solch ein Glück hatte man nicht, und sie war nicht einmal traurig, dass es vorbei war. Ganz im Gegenteil, sie wünschte sich, dass es endlich erledigt war. Sie hatte den Mann ihres Lebens noch nicht gefunden, und sie würde keine Trauer empfinden, wenn sie ihn verlor.

      Niemand würde sie verstehen, und sie verstand sich selbst nicht, aber der Verlust war schlimmer als alles andere. Lieber sterbe ich, dachte sie, als dass ich erlebe, wie jemand stirbt, den ich liebe.

      Sie spürte, wie starke Arme sie packten, und sie fragte sich, ob sie sie in den Himmel oder in die Hölle trugen.

      Aber das war ihr eigentlich gleichgültig. Es gab weder das eine noch das andere. Es gab nur eine endlose Leere, ein unendliches Nichts.

      Zim, dachte sie, Zim, und tatsächlich bedauerte sie nur wegen Zim November, dass diese Leere, dieses Nichts, sie umfing und willkommen hieß.

      Eher unfreiwillig ging sie darin auf.

       Kapitel 10

       Ein Tropfen in einem reißenden Fluss

       JOURNEE, Bordzeit 20. März 1312 NGZ

      Die Stimmung im Konferenzraum der JOURNEE war gedrückt. Rhodan hatte sich schon oft ratlos gefühlt. Er hatte oft Situationen erlebt, bei denen es keinen Ausweg zu geben schien. Aber dann hatte er doch noch Rat gewusst, jedes Mal, er oder einer seiner Freunde oder Berater, die diese Situationen gemeinsam mit ihm analysiert, ergründet und durchdacht hatten. Im Lauf von drei Jahrtausenden hatte er bislang immer einen Weg gefunden.

      Diesmal war es offensichtlich anders.

      Auch der zweite Versuch, die Barriere zu durchbrechen, war gescheitert.

      »Die wissenschaftliche Abteilung der JOURNEE ist bestens besetzt«, fasste Tess Qumisha als wissenschaftliche Leiterin dieser Mission die Bemühungen der letzten Stunden zusammen, »doch wir sind weiterhin ratlos. So schwer es mir fällt, ich muss es eingestehen ... Es ist uns nicht möglich, die Natur der Barriere zu enträtseln. Und solange wir ihre Natur nicht kennen, brauchen wir gar keinen neuen Versuch zu starten, sie zu überwinden.«

      »Cita?«, sagte Rhodan.

      »Wir haben per Funk Kontakt zu Forschungsschiffen der Tefroder aufgenommen, die ebenfalls die Natur der Barriere zu erforschen versuchen«, sagte die Ortungschefin. »Aber auch von ihnen haben wir keinen einzigen Hinweis erhalten, der uns weiterhelfen könnte. Und der eine oder andere Kontakt bricht noch während des Funkverkehrs ab.«

      »Patrouillierende Kastun-Schlachtschiffe?«

      Die Plophoserin nickte. »Sie greifen jedes tefrodische Schiff an, das sie in die Ortung bekommen. Anscheinend wissen sie die Erforschung des Randbereichs von Andromeda überhaupt nicht zu schätzen.« Sie versuchte, ein schwaches Lächeln aufzusetzen, doch es wollte ihr nicht so richtig gelingen.

      Rhodan nickte nachdenklich. Hier an der Grenze der Barriere tauchten in der Tat immer mehr Schiffe der Invasoren auf. Die Besatzung der JOURNEE hatte ihre Lehren gezogen; Zim November hielt die Geschwindigkeit des Spürkreuzers bei konstant 45 Prozent Lichtgeschwindigkeit, um bei einer Entdeckung durch die Schlachtschiffe sofort in den Hyperraum fliehen zu können.

      »Ich glaube«, ergriff Bi Natham Sariocc das Wort, »es ist mir gelungen, zumindest einen Teil des Geheimnisses aufzuklären.«

      Nicht nur Rhodan drehte sich zu ihm um, sämtliche Köpfe wandten sich ihm zu.

      Bislang hatte der auf Rhodan exzentrisch wirkende Wissenschaftler kein einziges Wort gesagt. Während der gesamten Besprechung hatte er ganz ruhig dort gesessen, ein leichtes Lächeln auf den Zügen. Aber das zeigte er eigentlich immer. Rhodan kam er in seiner in sich gekehrten Art nicht nur ausgeglichen, ja fast phlegmatisch, sondern sogar beinahe autistisch vor. Es hatte den Anschein, als könne ihn buchstäblich nichts erschüttern.

      Aber Rhodan hatte schon vor fast 3000 Jahren gelernt, dass solche Eindrücke öfter täuschten als nicht.

      »Ich bin gespannt auf deinen Bericht«, sagte er.

      »Ich habe mich den Problemen vielleicht auf eine etwas ungewöhnliche Art und Weise genähert«, fuhr der Buddhist fort. »Ich glaube nicht, dass es ein Zufall war, doch jedenfalls habe ich, als wir uns dieser geheimnisvollen Barriere näherten, Experimente mit einer Taschenuhr durchgeführt, die mich einfach nicht loslassen wollten und mein gesamtes Denken beeinflussten.«

      »Experimente mit einer ... Taschenuhr?«, wiederholte Rhodan. Mit der, die er bei dem Empfang gesehen hatte?

      Der Hyperphysiker nickte. »Sie haben mir den richtigen Weg gewiesen. Bevor ich mit meinen Erörterungen fortfahre, möchte ich die Astronomische Abteilung um ihre Mitarbeit bitten.«

      »Natürlich«, sagte Rhodan.

      »Sie möchte auf optischem Weg den Lauf der umliegenden Gestirne und Galaxien beobachten, die sich außerhalb von Andromeda befinden.«

      »Anweisung weitergeleitet«, sagte Coa Sebastian, nachdem Rhodan fast unmerklich genickt hatte.

      Rhodan sah den Hyperphysiker an. »Ich höre.«

      »Ich rekapituliere. Als wir am fünfzehnten März die Randbereiche Andromedas erreichten, setzte sich uns ein Widerstand entgegen, der von Sekunde zu Sekunde stärker wurde, ein Widerstand, der bis in den Hyperraum wirkte.«

      »Das ist bekannt.«

      »Nicht bekannt ist, dass die Zeiger der Taschenuhr während meiner Versuchsanordnung genau zu diesem Zeitpunkt erratisch und unberechenbar vor und zurück sprangen.«

      Rhodan kniff die Augen zusammen.

      »Am siebzehnten März riss die Hyperfunkverbindung in die Milchstraße plötzlich ab.«

      »Auch das ist bekannt.«

      »Und am neunzehnten März war bei dem Versuch, Andromeda zu verlassen, ab einem bestimmten Punkt kein Vorankommen mehr möglich. Die JOURNEE hing quasi fest und hätte sich letztlich nur selbst zerstört, hätten wir den Versuch nicht abgebrochen, weil die Aggregate irgendwann überladen worden wären.«

      »Und was schließt du daraus?«, fragte Rhodan.

      Bi Natham Sarioccs Lächeln wirkte nun fast entschuldigend. »Dass zwischen Andromeda und dem Rest des Universums eine temporale Barriere errichtet wurde«, sagte der Hyperphysiker.

      »Eine temporale Barriere?«, wiederholte Rhodan. »Du bist der Auffassung, dass um eine gesamte Galaxis ein Hindernis gezogen wurde, das den Zeitverlauf verändert?«

      »Du hast es knapp und präzise ausgedrückt, Perry«,

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