Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton страница 67

Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton Perry Rhodan-Taschenbuch

Скачать книгу

einem Lidschlag aktivierte Grek-665½ den Funkempfang seines Schutzanzuges. Auf allen Frequenzen herrschte Chaos. Die Automatik filterte mehrere starke Sender heraus. Zum einen beherrschte der Maahk die Umgangssprache der Terraner gut genug, um wenigstens einen Teil der hektischen Wortwechsel zu verstehen, zum anderen übersetzte sein Translator ins Kraahmak.

      »Die Außenstationen melden unbekannte Raumschiffe. Ich sage dir, das sind sie!«

      »Gibt es verlässliche Daten, Energiescans, Massewerte?«

      »Wer sollte Interesse an Chemtenz haben, wenn nicht die Kastuns?«

      »Verdammt! Du weißt, was das bedeutet ...?«

      Die Stimme schwieg. Einen Augenblick lang glaubte Grek, den Sender verloren zu haben. Kastuns nannten die Tefroder die Unbekannten, denen seit Wochen Raumschiffe in ganz Andromeda zum Opfer fielen. Wie Schatten kamen sie, schlugen zu und verschwanden. Ihr bevorzugtes Ziel schienen militärische Einheiten zu sein, aber auch von zivilen Opfern war zunehmend die Rede.

      Kastuns, das bedeutete übersetzt Schädlinge. Ein treffender Vergleich, fand Grek-665½, wenngleich er selbst noch passendere Worte gefunden hätte.

      »Was wollen die Fremden von uns?«, erklang es wieder aus seinem Helmlautsprecher. »Auf Chemtenz sind verflucht wenige Raumschiffe stationiert.«

      »Es würde mich nicht wundern, wenn auf der Hälfte des Raumhafens bald Unkraut wuchert.«

      »Das ist ein makaberer Scherz. Was ist mit den Frachtern? Und mit dem einzelnen Walzenraumer der Maahks?«

      »Du vergisst die privaten Space-Jets und Raumjachten ...«

      »Mehr hast du nicht zu sagen?«

      »Was willst du hören?«

      »Die Wahrheit. Zwei Wochen noch, zwei lausige Wochen, dann ist mein Dienst auf Chemtenz zu Ende, und es geht zurück in die Milchstraße.«

      »Daraus wird wohl so schnell nichts. Du solltest froh sein, wenn ...«

      »Wenn was?« Die Stimme klang gequält. »Was weißt du, Mann, spuck's endlich aus!«

      »In den letzten dreißig Sekunden sind vier Stationen des äußeren Wachrings ausgefallen. Alle Datenkanäle tot.«

      »Ich wusste es ... Ich wusste es ... verdammt, verdammt – und jetzt? Wie viele Frachter stehen noch auf dem Landefeld?«

      »Vergiss sie. Wenn du schon abhauen willst, flieh in die Berge.«

      Ein heiseres Lachen erklang. Grek-665½ bedauerte in dem Moment, dass er sich nur in eine akustische Verbindung eingeschaltet hatte und ihm ein optischer Kontakt verwehrt blieb. Einer der beiden Terraner hatte Zugriff auf brisante Informationen. Irgendwo im Sonnensystem lauerten die Unbekannten. Grek zweifelte nicht daran, dass sie zuschlagen würden. Er empfand die Kastuns als Bedrohung, aber er spürte deshalb weder Panik noch Furcht. Rund 400 Milliarden Sonnen umfasste Andromeda; die Gefahr, mit Kastun-Kriegsschiffen zusammenzutreffen, hatte er rechnerisch als äußerst gering beurteilt. Alles andere war dann nur ein Zufall. Und falls er auf Chemtenz sterben sollte, konnte er wenig daran ändern.

      Das Chaos im Luftraum über New Dillingen löste sich nur zögernd auf. Während immer noch Gleiter den Raumhafen anflogen, rasten andere bereits landeinwärts, weg von der Küste und in Richtung Gebirge. Grek-665½ stapfte zur terranischen Botschaft zurück. Er war inzwischen allein, alle Terraner, die sich im Park aufgehalten hatten, waren wohl in die Botschaft zurückbeordert worden.

      Mit donnernden Impulstriebwerken rasten zwei Space-Jets über die Stadt hinweg und verschwanden in Richtung Meer hinter aufziehenden Wolken. Ihre Piloten mussten verrückt geworden sein, in der dünnen Atmosphäre mit solchen Beschleunigungswerten zu fliegen. Wie ein flammendes Fanal brannten die Triebwerksemissionen am Himmel nach. Augenblicke später fegte die Druckwelle heran, peitschte mit Urgewalt über den Park hinweg und wirbelte Laub und Dreck vor sich her.

      Nach allem, was Grek über die Kastuns gehört hatte, räumte er den Besatzungen der Space-Jets wenig Überlebenschancen ein. Den schwerfälligen Frachtern noch weniger.

      Der Pikosyn seines Schutzanzugs meldete eine kodierte Nachricht der Maahk-Vertretung. Er nahm die Verbindung an. Obwohl er im Voraus wusste, was der Kontaktversuch bedeutete: Die Vertretung auf Chemtenz wurde geräumt. Spontan entschied er sich dagegen, den Planeten an Bord des einzigen Walzenraumers zu verlassen. Zum einen, weil er die Chancen auf Flucht realistisch einschätzte, zum anderen, weil er keine bessere Gelegenheit finden würde, das Verhalten der Terraner zu studieren.

      Das Sonnenlicht veränderte sich um eine Nuance. Grek-665½ registrierte, dass soeben der Paratron-Schutzschirm aufgebaut worden war. Das bedeutete, dass die Gefahr in greifbare Nähe rückte.

      Er betrat die Botschaft. Die Überwachungsanlage ließ ihn passieren, denn der ID-Chip, den er vom Kulturattaché erhalten hatte, wies ihn als bevorzugten Gast des Botschafters aus, und verlieh ihm jede gewünschte Bewegungsfreiheit. Das war nur logisch, fand Grek, solange die Terraner nichts zu verbergen hatten.

      Die lichtdurchflutete Transparentkuppel der Eingangshalle hatte sich in ein Konglomerat von Licht und Schatten verwandelt. Er registrierte bauliche Veränderungen, die offenbar erst im Alarmfall in Erscheinung traten. Kampfroboter hatten Position bezogen – ein unnötiges Detail, das die Kastun-Kriegsschiffe gewiss nicht davon abhalten würde, Chemtenz zu besetzen.

      Eine knappe, fordernde Armbewegung projizierte ein Zugfeld, das Grek-665½ wie in einem Antigravschacht in die Höhe hob. Der Überwachungssyntron registrierte auch seine nächste Geste mit gewohnter Genauigkeit und setzte ihn auf der Zugangsgalerie ab.

      Auch hier Kampfroboter mit aktivierten Abstrahlfeldern. Grek ignorierte die stählernen Kolosse, und sie ließen ihn passieren.

      Ein breiter Korridor lag vor ihm. Holografien aus vielen Bereichen der Milchstraße versetzten den unvorbereiteten Besucher in eine andere Welt. Grek-665½ interessierte sich schon nicht mehr dafür. Er verzichtete auf ein Transportfeld und schritt rasch aus. Die seitlich abzweigenden Türen entdeckte er erst aus nächster Nähe. Hinter ihnen lagen die autarken Bereiche der Botschaft, die sich in ihrer Ausstattung mit den Funk- und Ortungszentralen eines großen Raumschiffs messen konnten.

      Die Stille auf dieser Ebene der Botschaft war so vollkommen wie immer. Energetische Dämpfungsfelder hielten unerwünschte Nebengeräusche fern. Nur die Geräuschkulissen der jeweiligen Hologrammabschnitte blieben bestehen. Der Maahk schritt geradewegs hinein in das Tosen eines gewaltigen Wasserfalls, schäumende Fluten ergossen sich über kristalline Felsformationen, in denen das Licht mehrerer Sonnen wie auf geschliffenen Diamanten funkelte.

      Sein kurzes Innehalten interpretierte die Automatik als Wunsch nach Informationen. »... das planetare Schutzgebiet von Watermark II gilt als eines der überwältigendsten Naturschauspiele der nördlichen Milchstraße. Der Planet ist zugleich eine der bedeutenden Fundstellen für Hypnokristalle und wurde in den Jahren nach seiner Entdeckung systematisch ausgebeutet. Erst eine gesetzliche Regelung ...« Grek-665½ ging weiter. Er fragte sich, weshalb diese unnützen Spielereien nicht abgeschaltet wurden, um in der bestehenden Alarmsituation Energie einzusparen, die besser für die Schutzschirme Verwendung fand.

      Hinter ihm öffnete sich ein Schott. Zwei Terraner stürmten in den Korridor und prallten beinahe mit ihm zusammen.

      »Mann, was soll das? Was hast du hier zu suchen?«, stieß der eine heftig hervor.

      »Sieh

Скачать книгу