Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton Perry Rhodan-Taschenbuch

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Hausherr, Grek, und ich verlasse die Botschaft als letzter.«

      »Ich bleibe!«, widersprach Grek-665½ völlig unerwartet. »Ich gehe nicht an Bord des terranischen Raumschiffs.«

      »Aber ...«

      »Mein Entschluss steht fest.«

      Nur mehr zwei Personen warteten vor ihnen. Chamberlain verzog die Mundwinkel zu einem säuerlichen Lächeln. »Was willst du, Grek? Ich glaube, der Angriff der Kastuns kommt dir wie gerufen. Aber die Botschaft ist nicht mehr sicher, nicht einmal für einen Maahk. Davon abgesehen, wirst du keinen Zugriff auf wichtige Daten erhalten. Jeder schützt seine Geheimnisse so gut er kann, und wir müssen damit rechnen, dass die Kastun-Besatzungen Informationen sammeln wollen. Deshalb fliegen sie Chemtenz an. Der Planet hat keine eigene Industrie, keine nennenswerten Bodenschätze und schon gar keine Kriegsflotte. Hier gibt es nichts anderes zu holen als Daten über die Milchstraße.«

      »Mich interessieren die Unbekannten, denen unsere Raumschiffe bislang so wenig entgegenzusetzen hatten«, sagte Grek-665½ emotionslos. »Ich will sie sehen.«

      Der Kulturattaché bedachte ihn mit einem überraschten Augenaufschlag. »Ist das Neugier?«, fragte er verblüfft.

      Der Maahk zögerte mit der Antwort. Auch das überraschte Chamberlain. Doch es gab dringendere Probleme als das ungewöhnliche Verhalten eines Methanatmers.

      »Es ist zwingend notwendig, den Gegner zu kennen«, bemerkte Grek-665½. »Schlachten wurden deshalb schon gewonnen oder verloren.«

      Ich glaube nicht, dass uns eine solche Auseinandersetzung bevorsteht, wollte Chamberlain sagen, überlegte es sich im letzten Moment aber anders. »Wir wollen die Milchstraße erreichen«, erläuterte er stattdessen. »Wenigstens mit einem der drei Schiffe. Die Liga Freier Terraner muss erfahren, was in Andromeda geschieht. Vielleicht bahnt sich eine Gefahr an, der wir rechtzeitig und mit aller Härte begegnen müssen.« Unmittelbar vor dem Transmitterfeld streckte er dem Maahk die rechte Hand entgegen. »Ich wünschte, wir hätten noch Funkkontakt über die Relaisbrücke. Dann kämen wir erst gar nicht in den Verdacht, Chemtenz schmählich im Stich zu lassen. Aber wenn wir jetzt nicht handeln, werden wir vielleicht nie wieder dazu in der Lage sein.«

      Grek-665½ ergriff die ihm dargebotene Hand und umschloss sie mit seinen sechs Fingern. »Ich gestehe ein, Aldus Chamberlain, dass ich mich fast täuschen ließ. Du weißt mehr, als du zuzugeben bereit bist, aber du handelst wie ein Maahk. Du setzt dein Leben und das deiner Untergebenen für das Wohl der Gemeinschaft ein. Möge der große Kraah auf deiner Seite stehen und euch beschützen.«

      Ein durchdringender Summton erklang, zugleich umfloss ein rotes Leuchten Chamberlains Armbandgerät. »Es wird Zeit für mich«, bemerkte er knapp. »Du kannst die Botschaft ungehindert verlassen, Grek, dein ID-Chip wird dir im Paratronschirm eine Strukturlücke frei schalten. Ich hoffe, wir sehen uns wieder.«

      Mit einer schnellen Drehung und einem einzigen Schritt durchbrach Aldus Chamberlain das Entstofflichungsfeld, das Augenblicke nach seinem Durchgang flackernd erlosch. Sekundenlang betrachtete Grek-665½ noch den Transmitter, dann wandte er sich ab. Noch war es für ihn zu früh, die terranische Botschaft zu verlassen.

      Die Informationen über den Feind blieben spärlich. Nur eines kristallisierte sich heraus: Wo immer Kastuns auf Raumschiffe anderer Völker trafen, sprachen ihre Waffen. Und die waren von einer Vernichtungskraft, dass bislang weder Maahks noch Tefroder eine Chance auf realistische Gegenwehr gehabt hatten.

      Grek-665½ glaubte deshalb nicht daran, dass er den Kulturattaché Chamberlain je wiedersehen würde.

       Kapitel 2

      Es war ihm leichtgefallen, die Bildschirmgalerie zu reaktivieren. Nach wie vor waren mehr als ein Dutzend Außensatelliten der terranischen Botschaft in Betrieb.

      Die anfliegenden Kastun-Kriegsschiffe hatten mittlerweile die Umlaufbahn des fünften Planeten überschritten und näherten sich Chemtenz, der in Konjunktion stehenden dritten Welt. Eingeblendete Schriftzeichen zeigten spärliche Ortungsdaten, die nur wenig über die Angreifer verrieten. Die Angaben von Massewerten und Energieemissionen waren vielschichtig interpretierbar und sagten kaum etwas über die Kampfkraft des Gegners aus. Mit jeweils 1100 Meter Länge übertrafen die Invasoren ohnehin die Abmessungen aller im Kraltmock-System stationierten Raumschiffe.

      Die zwölf Kastuns flogen unverkennbar in Angriffsformation, und die Terraner mussten den Verstand verloren haben. Eine andere Erklärung dafür, wieso die Botschaftsraumer den Kastuns entgegenflogen, statt eine schnelle Flucht zu versuchen, hatte Grek-665½ nicht. Zielstrebig glitten seine Finger über die Schaltflächen, die sich unter den Berührungen veränderten. Für die Mehrzahl der Ortungsdaten hatte er jedoch keine Zugriffsberechtigung. Unter anderen Umständen hätte er versucht, den Zugangskode zu knacken, doch jetzt genügten Beschleunigungswerte und Geschwindigkeit. Eine überschlägige Berechnung verriet ihm, weshalb die Terraner die Konfrontation suchten. Eine Flucht, selbst in die entgegengesetzte Richtung, konnte nicht gelingen. Die Kastun-Schlachtschiffe näherten sich mit einer Geschwindigkeit, die ihnen den jederzeitigen Eintritt in den Hyperraum erlaubte und damit den Angriff auf fliehende Raumschiffe, noch ehe diese schnell genug für ein Metagrav-Manöver waren.

      Als Wissenschaftler hatte er eine militärische Grundausbildung absolviert. Dennoch nötigte ihm die Handlungsweise der Terraner Anerkennung ab. Er wusste, dass Menschen mehr am Leben hingen als Maahks; das hing mit ihrer geringeren Vermehrungsrate zusammen, aber auch mit grundlegenden psychischen Unterschieden. Möglicherweise flogen die Botschaftsangehörigen sehenden Auges in den Tod.

      Wer oder was auch immer sich an Bord der Kastun-Kriegsschiffe befand, Grek-665½ fragte sich in dem Moment, ob die Unbekannten ebenfalls die Absicht der Terraner durchschauten. Sie flogen einen Angriff, um Zeit zu gewinnen und die Kastuns nicht zu einem Überlichtmanöver zu verleiten. Nur so konnten sie selbst die erforderliche Eintauchgeschwindigkeit erreichen und in den Hyperraum gehen. Die Konsequenz des Manövers war jedoch, dass sie zwangsläufig eines oder zwei ihrer Schiffe verlieren mussten.

      Immer noch funkte der Botschafter die Kastuns an. Greks Schaltungen ließen vorübergehend eine menschliche Stimme erklingen, nach wie vor die Aufforderung zur Identifikation und der Hinweis auf die diplomatische Immunität des Kraltmock-Systems. Beides blieb vergebliche Mühe.

      Überraschend erfolgte der erste Feuerschlag. Aber nicht die Fremden hatten den Kampf eröffnet, sondern die Terraner.

      Unbeschadet durchbrachen die Kastun-Kriegsschiffe die schweren Transformexplosionen. Aus den Archiven wusste Grek-665½, dass es gegen die Transformkanonen der Terraner lange Zeit keinen ausreichenden Schutz gegeben hatte. Die Schirmstruktur der Kastuns ließ nicht einmal Schwankungen erkennen.

      Stetig beschleunigten die Kugelraumer der Botschaft. Bei einer Distanz von acht Millionen Kilometern fächerten sie auseinander. Das war der Moment, auf den Grek-665½ gewartet hatte. Wenn ihre Taktik Erfolg haben sollte, mussten die Terraner die gegnerischen Kräfte aufsplittern.

      Noch immer verpufften die Transformsalven wirkungslos. Aber zum ersten Mal schossen die Kastuns zurück. Jeweils sechs Schiffe nahmen einen Kugelraumer ins Ziel.

      Als der grelle Glutball einer gewaltigen Explosion aufflammte, schloss Grek in einer unbewussten Reaktion die Augen. Der Blitz schien alles auszulöschen.

      Sekundenlang reagierte er verwirrt auf die eigene überschießende Reaktion. Die Terraner konnten den Tod nicht gespürt haben, so schnell war er über sie gekommen. Sie waren den Weg allen Lebens gegangen, der für jedes Individuum von Geburt an vorgezeichnet war. Deshalb Bedauern zu empfinden,

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