Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton Perry Rhodan-Taschenbuch

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Aber gerade das konnte nicht der biologische Grund ihrer Existenz sein. Menschen empfanden in Todessituationen Furcht, weit intensiver, als er in diesem Augenblick, doch sie reagierten dann nur selten verwirrt. Grek-665½ knirschte mit den Zähnen. Dein Einfluss ist begrenzt, LemSim, dachte er rein sachlich. In längstens drei terranischen Standardstunden wirst du mein Denken nicht mehr beeinträchtigen.

      Das Experiment war kein Fehlschlag. Aber es war auch noch nicht geglückt. Ihm hatte einfach viel zu wenig Zeit zur Verfügung gestanden, um wirklich verwertbare Ergebnisse erzielen zu können. Nach wenigen Wochen verstand Grek-665½ die Terraner nicht besser als zuvor, erschienen sie ihm immer noch fremd, wenngleich er schlaglichtartig zu spüren glaubte, was sie bewegte. Wahrscheinlich hätte er für ein wirklich repräsentatives Urteil jahrelang unter ihnen leben müssen – Jahre, die ihm nicht mehr vergönnt waren.

      Nur noch wenige Stunden ...

      Grek-665½ überprüfte den abgehenden Notruf. Der Syntron wiederholte das Peilsignal in einer Endlosschleife. Aber die Signale waren nur lichtschnell, sie würden das Kraltmock-System erst verlassen, wenn er das letzte Wasserstoffatom längst eingeatmet hatte.

      Grek-665½ spürte die Einsamkeit. Zum ersten Mal in seinem Leben.

       Kapitel 3

       Bordzeit Spürkreuzer JOURNEE, 20. März 1312 NGZ

      Eine angespannte Atmosphäre beherrschte die Zentrale. Viel zu lange lagen die beiden Schiffe schon nebeneinander und im leeren Raum wie auf dem Präsentierteller. Obwohl niemand es aussprach, befürchtete wohl jeder, dass noch im letzten Moment der Rettungsaktion Kastun-Kriegsschiffe aus dem Hyperraum hervorbrechen und das Feuer eröffnen würden. Die JOURNEE hatte dann vielleicht noch eine Chance, den Angreifern zu entrinnen, nicht aber der schwer in Mitleidenschaft gezogene Raumfrachter ILKIN, auf dem die letzten Überlebenden des Planeten Cyrdan unter desolaten Zuständen auf ihre endgültige Rettung hofften.

      Die Gesichter der Zentralecrew sprachen Bände. Verbissen zählten die Männer und Frauen des Spürkreuzers die letzten Minuten.

      »Hochenergieanker geschlossen, Traktorstrahlen aktiviert und justiert. Die ILKIN sitzt so fest, als wäre sie mit uns verschweißt.«

      »Beschleunigung mit zehn Prozent beginnt – jetzt!«

      Einige wenige Anzeigen veränderten sich. Auf den Holoschirmen waren Details des Frachters zu sehen, unter anderem die schweren Schäden, die der Beschuss der Kastuns hinterlassen hatte. Die ILKIN war nur um Haaresbreite der Vernichtung entgangen. Wären die Angreifer einige Millionen Kilometer näher gewesen, hätte es keine Überlebenden gegeben.

      Wie durch ein Wunder hatte der Überlichtantrieb des Frachters den Angriff überstanden. Nicht hingegen die Normaltriebwerke. Die Aussagen der Techniker widersprachen sich – die einen fürchteten Energierückschläge aus den Impulstriebwerken, die anderen behaupteten, dass eine mäßige Beschleunigung möglich sei. Einig waren sie sich nur darin, dass die ILKIN die für den Übertritt in den Hyperraum erforderliche halbe Lichtgeschwindigkeit aus eigener Kraft nicht erreichen konnte.

      Aus einem leichten Flimmern heraus verdichtete sich das lebensgroße Hologramm der Tefroderin Laretha Mongath. Die resolute Kommandantin des Frachters blickte sich suchend um, bis sie Perry Rhodan entdeckte.

      »Dein Team hat gute Arbeit geleistet, Perry«, sagte sie überlaut. »Die geflickten Absorber zeigen nicht die geringste Unregelmäßigkeit. Gehen wir über zu Phase Zwei! Je eher unsere Passagiere wieder festen Boden unter den Füßen haben, desto besser für uns alle.«

      Phase Zwei bedeutete etwas mehr als die Verdoppelung der Anfangsbeschleunigung, mit 280 Kilometern im Sekundenquadrat für die JOURNEE immer noch ein lächerlich geringer Wert. 1339 Kilometer pro Sekundenquadrat betrug die maximale Beschleunigung, aus dem Stand heraus erreichte der Spürkreuzer den Überlichteintritt also schon nach knapp 113 Sekunden.

      Rhodan nickte knapp. »Phase Zwei«, bestätigte er.

      Wieder veränderten sich einige Zahlenkolonnen. Die Anfangsfahrt beider Schiffe hatte 5000 Kilometer pro Sekunde betragen. Exakt 38 Sekunden lang war mit 133 Kilometern pro Sekundenquadrat beschleunigt worden. Für die nächste Phase waren drei Minuten vorgesehen, und für die Endbeschleunigung 500 Kilometer. Die Techniker hatten abgelehnt, diesen Wert zu überschreiten. Die erforderlichen Vorbereitungen auf der ILKIN hätten zu viel kostbare Zeit in Anspruch genommen.

      Nach ebenfalls drei Minuten in der Endstufe würde die Geschwindigkeit mit 150.454 Kilometern pro Sekunde knapp über dem Mindestwert liegen. Bis zum Eintauchpunkt in den Hyperraum hatten beide Schiffe dann eine Entfernung von 25.686.193 Kilometern zurückgelegt.

      Die Anzeigen veränderten sich im Sekundentakt:

      19.014 km/sec ... 19.294 km/sec ... 19.574 km/sec ...

      »Energieortung!«, meldete Cita Aringa.

      Mehrere Hologramme zeigten grellen Feuerschein. Aus einem winzigen Punkt heraus entstand gedankenschnell ein expandierender Glutball, dessen Ausläufer nach der JOURNEE griffen.

      Alarm gellte durch das Schiff.

      Rhodan sah noch, dass der Rumpf des Frachters aufgerissen wurde, dann schossen ihm Tränen in die Augen, obwohl die Automatik das Bild abblendete.

      »Kastuns?«, brüllte jemand. »Verdammt, wieso ...?«

      »Keine Ortung!«, widersprach Cita Aringa.

      Zim November, der den Spürkreuzer unter der SERT-Haube mit seiner Gedankenkraft steuerte, hatte blitzschnell reagiert und alle Verbindungen zu dem Frachter gekappt. In spitzem Winkel entfernte sich die JOURNEE von der ILKIN.

      »Keine Feindeinwirkung!«, meldete die Plophoserin von den Ortungen. Gleichzeitig entstand das Hologramm der Frachterkommandantin von neuem.

      »Explosion einer Speicherbank!«, rief Laretha Mongath. »Das hat uns gerade noch gefehlt.«

      »Schwere Schäden?«

      Die Tefroderin starrte Rhodan an. Sie wollte antworten, wurde aber unterbrochen und wandte sich halb aus dem Erfassungsbereich der Optik ab. Sekunden später stabilisierte sich ihr dreidimensionales Abbild wieder.

      »Vakuumeinbruch«, sagte sie schroff. »Zum Glück kein Atombrand. Alle betroffenen Sektoren sind abgeschottet.«

      »Tote oder Verletzte?«

      Die untersetzt-kräftige Tefroderin zuckte mit den Achseln. »In den entsprechenden Sektoren befanden sich keine Flüchtlinge«, antwortete sie. »Zum Glück. Ob Crew-Mitglieder zu Schaden gekommen sind ...« Abermals wurde sie abgelenkt. Perry Rhodan sah sie aufatmen, dann wandte sie sich wieder ihm zu. »Keine Vermissten. Es ist wie ein Wunder. Aber jetzt? Ich weiß nicht, ob wir unter diesen Umständen einen neuen Versuch wagen dürfen. Was ist mit der JOURNEE?«

      »Keine Schäden«, sagte Coa Sebastian, die terranische Kommandantin des Spürkreuzers. Sie wirkte kühl und zurückhaltend wie immer und ließ sich nicht die leiseste menschliche Regung anmerken. Ihre Fachkompetenz war nie umstritten gewesen, doch hinter vorgehaltener Hand schrieben nicht gerade wenige Besatzungsmitglieder Coa das Gefühlsleben eines Roboters zu. »Unser größtes Problem wird der erneute Zeitverlust. Wir müssen nach der Explosionsursache suchen.«

      »Materialermüdung«, antwortete die Frachterkommandantin. »Der

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