Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton Perry Rhodan-Taschenbuch

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Sekunden Anspannung und banges Erwarten. Niemand konnte vorhersehen, was die beiden Schiffe am Rücksturzpunkt erwartete. Die schlimmste aller Möglichkeiten war eine größere gegnerische Flotte.

      Nur mit einem Drittel der Höchstgeschwindigkeit, aber immerhin noch 30 Millionen Mal so schnell wie das Licht, bewegte sich die JOURNEE durch den Hyperraum. Anders ausgedrückt: In jeder Sekunde legte der Spürkreuzer fast ein Lichtjahr zurück. Von solchen Geschwindigkeiten hatten die Menschen zur Zeit der ersten Mondlandung nicht einmal träumen können. Im Jahr 1312 Neuer Galaktischer Zeitrechnung waren sie längst eine Selbstverständlichkeit. Andernfalls wären sie gar nicht hier, hätten sie andere Galaxien niemals in vertretbaren Zeiträumen erreichen können.

      Routine hatte wieder Einzug gehalten, soweit man nach den Ereignissen der letzten Wochen überhaupt davon sprechen konnte. Alle Systeme arbeiteten einwandfrei, die Schüsse der Invasoren hatten keine Schäden hinterlassen.

      Der zur Sonderausstattung des Kreuzers gehörende Hyperraumspürer, der eine Anpeilung und Verfolgung von Schiffen selbst im Überlichtflug ermöglichte, blieb taub. Falls die Angreifer nicht über das technische Know-how verfügten, die Ortungsimpulse des Hyperraumspürers zu assimilieren, hatten sie die Spur der Terraner verloren.

      Als die JOURNEE mit der ILKIN im Schlepp nach knapp 500 Lichtjahren in den Einsteinraum zurückfiel, bestand noch immer volle Gefechtsbereitschaft. Die acht Transformkanonen waren bestückt und feuerbereit, die Zielerfassung der multivariablen Hochenergiegeschütze wartete ebenso auf den Gegner.

      Die Anspannung der Crew wich nach wenigen Sekunden. Im Umkreis von mehreren Lichtjahren registrierten die Ortungen keine Schiffsbewegungen. Die Region zeigte sich vergleichsweise sternenarm, die Ausläufer einer Dunkelwolke verwehrten den Blick auf die Hauptebene Andromedas.

      Die JOURNEE beschleunigte sofort wieder. Wenig mehr als drei Minuten würden bis zum nächsten Überlichtmanöver vergehen.

      Eine einsame Sonne mit lediglich zwei entfernten kleinen Begleitern stand neun Lichtmonate entfernt. Von dort kamen plötzlich Peilsignale.

      »Wir werden gescannt!«, meldete Cita Aringa.

      »Identifizierung?«

      »Die Symbolgruppen lassen auf Maahks schließen.«

      Mit dem Daumen der rechten Hand massierte Perry Rhodan die kleine Narbe an seinem Nasenflügel. Aufmerksam registrierte er, wie sehr die Umstände alles veränderten. Inzwischen vermutete man die Kastun-Kriegsschiffe überall, jede Ortung wurde zuerst dem unbekannten Gegner zugeschrieben. Dabei konnten selbst Zehntausende Angreifer nicht überall zugleich sein.

      »Werden wir angefunkt?« Ein rascher Seitenblick zeigte dem Terraner, dass nur noch 15 Sekunden bis zum nächsten Eintritt in den Hyperraum fehlten.

      »Die Peilsignale sind verstummt.«

      »Raumschiffe!«, erklang es gleichzeitig. »Mindestens acht große Raumer haben in der Peripherie des Zwei-Planeten-Systems den Hyperraum verlassen. Die Massewerte deuten auf große Walzen hin.«

      »Wir bekommen Geleitschutz, wie es sich gehört«, bemerkte Benjameen da Jacinta, der stellvertretende Expeditionsleiter. Obwohl gebürtiger Arkonide, hatte er auf Terra seine Wahlheimat gefunden und verstand sich selbst weder dem einen noch den anderen Volk zugehörig, sondern als Kosmopolit. Seine Parafähigkeit des Zeroträumens hatte ihn wiederholt in den Brennpunkt der Ereignisse gestellt.

      Ein Lächeln umspielte Perry Rhodans Mundwinkel. In seinen Augen blitzte ein Anflug milder Ironie. Trotzdem schwieg er. Vermutlich hatten sie durch Zufall einen der vielen unbekannten Maahk-Stützpunkte entdeckt. Ohne die ILKIN im Schlepptau hätte er die Gelegenheit ergriffen, mit den Methanatmern Kontakt aufzunehmen. Nur des Frachters wegen tat er es nicht.

      Noch zehn Sekunden ... Neue Ortungsanzeigen erschienen auf den Schirmen. In Sekundenabständen materialisierten weitere große Schiffe ... dann flog die JOURNEE wieder im übergeordneten Kontinuum.

      »Ich hatte den Eindruck, dass sich ein Maahk-Verband sammelt«, stellte die Kommandantin fest.

      Rhodan nickte knapp. »Es hätte mich gewundert, würden sie nicht gegen die Invasoren vorgehen. Die Methanatmer haben im Lauf ihrer Geschichte mehr Leid erfahren als andere Völker. Entsprechend sensibel reagieren sie.«

      »Wir brauchen schlagkräftige Unterstützung«, wandte Coa Sebastian ein. »Vor allem verfügen die Maahks über ein weitmaschiges Informationsnetz, das helfen kann, Informationen über Stärke und Absicht der Kastuns zu sammeln.«

      »Das ist auch ein Grund, Chemtenz anzufliegen, sobald wir den Frachter und die Flüchtlinge in Sicherheit wissen«, erwiderte Perry Rhodan. »Dort haben wir unsere Botschaft und die Niederlassung der Methanatmer nebeneinander.«

       Kapitel 4

      Ka-Tygo lag rund 2000 Lichtjahre über der Hauptebene von Andromeda, im Außenbereich des zur Milchstraße weisenden Spiralarms, und nicht einmal weit von jener Position entfernt, an der die JOURNEE die Zeitsperre durchbrochen hatte. Es war der dritte von sieben Planeten eines Doppelstern-Systems, das aus einem roten Riesen und einem solähnlichen gelben Normalstern bestand.

      Der Rücksturzpunkt des Spürkreuzers und seiner »Fracht« lag zwischen den Umlaufbahnen der beiden äußeren Welten. Aus Sicherheitsgründen hatte Perry Rhodan davon abgesehen, die Ankunft der ILKIN über Funk zu avisieren.

      Mit halber Lichtgeschwindigkeit drang die JOURNEE in das System ein. Aus verschiedenen Richtungen wurde sie geortet, doch blieb eine Aufforderung zur Identifizierung aus.

      Rhodan schüttelte den Kopf. »Das geht mir zu einfach. Keine Systemverteidigung, keine Aufforderung zu stoppen ... Ich will wissen, was hier gespielt wird. Cita, schnellstens die Scanprofile aller Planeten!« Mittels Blickschaltung aktivierte er die Interkomverbindung zur ILKIN, die während beider Überlichtetappen unterbrochen gewesen war. Ein bislang unbekanntes Gesicht blickte ihm vom Bildschirm entgegen.

      »Die Kommandantin befindet sich seit gut zehn Minuten im Hauptladeraum auf Deck acht«, eröffnete der junge Mann. »Sie sagte, hier könne sie ohnehin nichts unternehmen, und dort sei ihre Anwesenheit wichtiger.« Er grinste breit und schürzte die Lippen. »Du bist Rhodan, nicht wahr? Irgendwie habe ich mir einen Unsterblichen ...« Er schwieg plötzlich und kratzte sich verlegen hinter dem Ohr.

      »Was?«, wollte Rhodan wissen. »... anders vorgestellt?«

      Der Mann nickte zögernd. »Älter«, meinte er lapidar.

      »Du weißt, wie alt ich bin?«

      Ein Achselzucken war die einzige Antwort.

      »Geboren wurde ich am 8. Juni 1936 auf Terra.« Der Blick des Mannes blieb unschlüssig. »Nach alter Zeitrechnung«, fügte Rhodan hinzu, womit sein Gegenüber immer noch wenig anfangen konnte.

      Das war der Tribut, den jeder Aktivatorträger der Zeit zollen musste. Wie hatte er nur annehmen können, dass jeder die Geschichte kannte? 2962 Jahre waren kein Pappenstiel. Und bereits die Gründung des ehemaligen Solaren Imperiums war für die heutige Generation gleichbedeutend mit antiker Geschichte. Für Andromeda galt das noch in viel stärkerem Ausmaß. Die Tefroder interessierten sich eher für die noch weiter zurückliegenden Epochen, für das lemurische Sternenreich, von dem sie in gerader Linie abstammten, aber weniger für Terra. Hypnoschulungs-Programme und andere Medien wurden zwar im Rahmen eines steten Kulturaustauschs geliefert, doch die Verwendung dieses Materials blieb dem Virth

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