Perry Rhodan 337: Kontakte mit Unbekannt. William Voltz

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Perry Rhodan 337: Kontakte mit Unbekannt - William Voltz Perry Rhodan-Erstauflage

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vorgehen durften. Ein planloser Sprung Guckys und Tschubais an Bord eines der Walzenschiffe konnte zu einer Katastrophe führen. Später, wenn genügend Unterlagen vorhanden waren, konnten die Teleporter ihren Plan noch immer in die Tat umsetzen.

      Wieder betätigte Rhodan den Interkom und rief den Chef der Korvettenschleusen, den Techno-Offizier Swendar Rietzel.

      Rietzel blinzelte, als sein Gesicht auf dem Bildschirm sichtbar wurde. Er machte den Eindruck, als sei er gerade aus dem Schlaf erwacht. Doch daran war Rhodan schon gewöhnt.

      »Bereiten Sie alles für die Ausschleusung der KC-Einundzwanzig vor«, befahl Rhodan.

      »Die KC-Einundzwanzig gehört zur Dritten Korvettenflottille«, sagte Rietzel. »Major Tschai Kulu wird sich freuen, wenn er Arbeit bekommt.«

      »Sie sollen keine Überlegungen anstellen«, verwies Rhodan den Techno-Offizier und unterdrückte dabei ein Lächeln. »Ich möchte nicht, daß die Hangars zum Ausgangspunkt wilder Gerüchte werden.«

      »Natürlich nicht, Sir«, versicherte Rietzel. »Ich werde meine Gedanken für mich behalten.«

      Rhodan schaltete ab. Noch immer lief die Fernortung der CREST IV. Ständig brachten die Männer, die an den Auswertungsschlitzen der Bordpositronik saßen, neue Daten über die Raumschiffpulks. Die Angaben waren jedoch mehr oder weniger ungenau, so daß die Offiziere in der Kommandozentrale der CREST IV keine Rückschlüsse daraus ziehen konnten.

      Lediglich eine von dem Chefmathematiker gemachte Feststellung war für Rhodan interessant. Dr. Josef Lieber hatte das Alter der fremden Schiffe mit Vorbehalt auf dreihundert Jahre geschätzt. Aber auch er hatte darauf hingewiesen, daß zur Erlangung genauerer Daten eine weitere Annäherung der CREST IV an die Walzenschiffe nötig war.

      Perry Rhodan jedoch hatte seine Entscheidung getroffen. Er würde die KC-21 unter dem Kommando von Major Tschai Kulu ausschleusen, bevor er mit der CREST IV weiterflog. Die schnelle Korvette sollte einen Erkundungsflug machen. Davon, wie dieses Unternehmen ausging, hingen Rhodans weitere Entschlüsse in erster Linie ab.

      Icho Tolot und Fancan Teik hatten es abgelehnt, sich mit ihrem Schiff den zusammengeschweißten Walzenraumern zu nähern. Das Mißtrauen der Haluter war noch größer als das der Terraner. Tolot und Teik waren losgeflogen, um die Sonnen in der Nachbarschaft des roten Riesensterns abzusuchen. Tolot rechnete damit, daß die Heimat der offenbar schrottreifen Raumschiffe nicht weiter als dreißig Lichtjahre entfernt sein konnte.

      »Du bist sehr an diesen Schiffen interessiert, nicht wahr?« fragte Atlan seinen terranischen Freund.

      »Ja«, gab Rhodan zu. »Wenn es den Erbauern dieser Walzen jemals gelungen ist, bis in die Randzonen ihrer Galaxis vorzudringen, dann besitzen sie mit großer Wahrscheinlichkeit eine Vielzahl astronomischer Aufnahmen über die Umgebung von M-Siebenundachtzig. Deshalb interessieren mich vor allem die Kontrollräume der fremden Schiffe.«

      »Ich befürchte, daß solche Bilder uns klar zu erkennen geben werden, in welcher Situation wir uns befinden«, meinte Atlan.

      Rhodan hob beide Arme.

      »Dein nächster Satz wird in dem Vorschlag bestehen, einen erdähnlichen Planeten anzufliegen und ihn zu kolonisieren«, sagte er hart.

      »Keineswegs«, verteidigte Atlan sich energisch. »Ich bin jedoch gegen ein Verhalten, das ihr Terraner als Vogel-Strauß-Politik bezeichnet.«

      »Glaubst du nicht an eine Rückkehr?«

      Der Arkonide schloß die Augen. In seinen Gedanken entstand ein fast plastisches Bild des Universums. Wer in dieser Unendlichkeit verschollen war, konnte niemals zurückkehren. Und doch ...

      »Ich weiß nicht, was ich glauben soll«, sagte Atlan mit ungewohnter Schroffheit. »Ich bin ein Mann, der sich überall und in allen Zeiten zurechtgefunden hat. Ich werde auch mit dieser Situation fertig. Die Frage ist nur, wie ihr Terraner auf die Dauer reagieren werdet.«

      »Das laß nur unsere Sorge sein«, sagte Rhodan und wandte sich ab.

      Es gab Augenblicke, in denen seine Freundschaft zu dem Zehntausendjährigen starken Belastungen ausgesetzt war. Vielleicht kam das daher, weil Atlan im Innersten seines Wesens ein Einsamer geblieben war.

      *

      Die Aufregung, die sich Roscoe Poindexters bemächtigt hatte, wuchs noch, als Major Tschai Kulu die Zentrale der KC-21 betrat. Mit seinem von Stammesnarben entstellten Gesicht schien der riesenhafte Neger eine Figur aus fernster Vergangenheit zu sein. Und doch war er hier in der Zentrale der Korvette, ein muskulöser und ruhiger Mann, dem man eine glänzende Laufbahn in der Solaren Flotte vorausgesagt hatte. Doch Tschai Kulu würde zeit seines Lebens Major bleiben, wenn die CREST IV nicht den Weg in die Heimatgalaxis fand.

      Und ich, dachte Roscoe Poindexter düster, werde immer Offiziersanwärter bleiben, und damit eine unbedeutende Randfigur in Zentralen, Mannschafts- und Maschinenräumen.

      Poindexter hatte oft solche Anwandlungen, Minuten, in denen er mit dem Schicksal haderte und sich selbst im stillen der Unfähigkeit bezichtigte. Aber diese Augenblicke der Niedergeschlagenheit gingen schnell vorüber, wenn es etwas zu tun gab.

      Der Offiziersanwärter war groß, mager und häßlich, aber er besaß eine Reihe besonderer Fähigkeiten und Eigenschaften, die ihn zu einem brauchbaren Besatzungsmitglied der CREST IV machten.

      Major Tschai Kulu durchquerte die Zentrale und ließ sich in den Kommandosessel der KC-21 sinken. Kulu hatte jeder Korvette seiner Flottille einen zusätzlichen Eigennamen gegeben, und die KC-21 FORKED TONGUE genannt. Der Name dieses sechzig Meter durchmessenden Schiffes war ebenso ungewöhnlich wie der Mann, der es kommandierte.

      Der zweite Offizier, der sich an Bord aufhielt, war Leutnant Mark Berliter, Poindexters eigentlicher Vorgesetzter. In der Zentrale der FORKED TONGUE befanden sich außerdem noch ein paar Wissenschaftler, die Poindexter bisher nur selten gesehen hatte. Sie waren dabei, um an Ort und Stelle ihre Beobachtungen zu machen.

      Der junge Raumfahrer kannte das Ziel der KC-21, und der Gedanke an die zusammengeschweißten Raumschiffe ließ ihn erschauern. Er hatte die zehn Pulks von einem Bildschirm des 23. B-Decks der CREST IV aus gesehen, und ein Gefühl, das zwischen Ehrfurcht und Angst schwankte, hatte ihn befallen. Poindexters Interesse für alles Mythische war groß, aber er besaß soviel Phantasie, daß er sich in Gedanken oft die unglaublichsten Schrecken ausmalte, bevor überhaupt irgend etwas geschah.

      »Normaltriebwerke?« Kulus ruhige Stimme ließ ihn zusammenzucken.

      »In Ordnung, Sir«, antwortete Mark Berliter.

      »Funkverbindung?«

      »Einwandfrei!«

      »Gut! Rietzel soll die Hangarschleuse öffnen.«

      Poindexter hatte den Auftrag, die Ortungsanlagen der FORKED TONGUE im Auge zu behalten. Im Augenblick ruhten seine Blicke jedoch auf den breiten Schultern Tschai Kulus. Das Gesicht des hünenhaften Negers ähnelte einem geschnitzten Kunstwerk aus Ebenholz.

      Plötzlich wandte Kulu den Kopf und blickte Poindexter an. Der Offiziersanwärter glaubte, nur das Weiße in Kulus Augen zu sehen.

      »Ortung?«

      »Läuft an, Sir!« rief Poindexter hastig und ließ seine Finger über

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