Perry Rhodan 337: Kontakte mit Unbekannt. William Voltz

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Perry Rhodan 337: Kontakte mit Unbekannt - William Voltz Perry Rhodan-Erstauflage

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ihr gesamtes Leben bestimmt.«

      »Vielleicht sind es die degenerierten Nachkommen der ehemaligen Raumschiffsbesatzungen«, warf Poindexter ein.

      »Das ist unmöglich«, widersprach Dr. Guaraldi, ein Biologe. »Nach den Berechnungen Liebers sind diese Schiffe dreihundert Jahre alt. Keine Lebensform kann sich in einem solchen Zeitraum von einem raumfahrenden Volk in eine freßgierige Meute verwandeln.«

      »Auch dann nicht, wenn diese Wesen uns unbekannten Strahlungsarten ausgesetzt waren?« ergriff Tschai Kulu die Partei des Offiziersanwärters.

      »Ich weiß, worauf Sie hinauswollen«, antwortete Dr. Guaraldi. »Die von John Marshall genannte Zahl läßt mich jedoch vermuten, daß es sich um relativ kleine Tiere handelt. Ich will nicht bestreiten, daß ein raumfahrendes Volk seine geistigen Fähigkeiten im Verlauf von dreihundert Jahren verliert. Diese Walzenschiffe wurden jedoch für Wesen gebaut, deren Größe etwa der eines Menschen entspricht. Das läßt sich anhand der sichtbaren Schleusen und Schotte leicht beweisen. Mannsgroße Wesen können sich nicht in dreihundert Jahren in kleine Tiere verwandeln.«

      Poindexter strich mit einer unruhigen Bewegung über die Kontrollknöpfe der Ortungsanlage. Er bezweifelte die Richtigkeit von Marshalls Angaben nicht. An Bord der fremden Schiffe hielten sich ganze Scharen primitiver Tiere auf. Diese Kreaturen konnten die Walzenschiffe jedoch nicht gebaut und hierher gebracht haben. Wahrscheinlich waren sie auch nicht in der Lage, ein Hyperfunkgerät zu bedienen.

      Demnach, so folgerte Poindexter, mußten sich noch andere Wesen in den Wracks aufhalten. Ihre Zahl mußte so gering sein, daß John Marshall ihre Gedanken in der Flut niedrigster Emotionen nicht lokalisieren konnte.

      Die FORKED TONGUE flog jetzt zwischen zwei Pulks hindurch. Der Abstand der beiden Gruppen betrug knapp tausend Kilometer. Auf den Ortungsgeräten deuteten zehn Leuchtpunkte auf das Vorhandensein einer gleichen Anzahl von Energiequellen hin. In jedem Pulk gab es ein Schiff, das über funktionsfähige Anlagen verfügte. Poindexter schloß daraus, daß sich dort die intelligenten Fremden aufhielten – sofern es sie überhaupt gab. Es war möglich, daß der Hyperfunkspruch von einer Automatik abgestrahlt worden war.

      Poindexter zerbrach sich den Kopf darüber, wie die Anwesenheit von ein paar Millionen Tieren an Bord dieser geheimnisvollen Schiffe zu erklären war. Warum hatten die Besitzer der Walzenraumer diese Tiere in ihrer Nähe geduldet?

      »Wir haben jetzt genügend Aufnahmen gemacht«, sagte Tschai Kulu. »Wir kehren um, damit alle Daten an Bord der CREST IV ausgewertet werden können.«

      Poindexter verzog bedauernd das Gesicht. Er hätte die FORKED TONGUE gern verlassen, um an Bord eines Walzenschiffes zu gehen. Kulu hielt sich jedoch an Rhodans Befehle. Der Offiziersanwärter war überzeugt davon, daß der Großadministrator früher oder später den Befehl zu einer genaueren Untersuchung der Wracks geben würde. Poindexter hoffte, daß er dann zu den Männern gehörte, die die Pulks betreten würden.

      Die Gedanken des jungen Mannes wurden unterbrochen, als auf dem Hauptschirm der Raumortung plötzlich ein seltsames Gebilde sichtbar wurde.

      »Sir!« alarmierte Poindexters Ausruf den Kommandanten der KC-21. »Sehen Sie sich das an.«

      Tschai Kulu, der die Korvette beschleunigen wollte, gab sein Vorhaben auf und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Ortungsanlage. Poindexter merkte, wie die Wissenschaftler sich hinter seinem Sitz versammelten.

      Etwa dreihundert Kilometer von der KC-21 entfernt, schwebte der seltsamste Flugkörper durch den Weltraum, den Poindexter jemals gesehen hatte.

      Das Ding war ein quadratischer Balken von etwa dreißig Meter Länge. Der Bug war konisch, das Heck abgerundet. Der Durchmesser des Balkens betrug drei Meter.

      »Was, bei allen Planeten, ist das?« murmelte jemand hinter Poindexter verblüfft.

      Der Offiziersanwärter konnte seine Blicke nicht von dem Bildschirm lösen. Er spürte, wie seine Handflächen vor Erregung feucht wurden. Unbewußt ahnte er, daß dieser fliegende Balken die Erklärung für alles barg, was in diesem Raumsektor geschah.

      Im Vorderteil des rätselhaften Flugkörpers waren einige Quadrate zu erkennen, die mit verglasten Luken identisch sein konnten. Die optische Fernortung zeigte ein Bild des Hecks. Poindexter sah ein trichterförmiges Gebilde auf der runden Fläche, das einer schwenkbaren Impulsdüse nicht unähnlich war. Diese Düse arbeitete jedoch nicht. Sie war entweder ausgebrannt oder durch einen anderen Schaden ausgefallen.

      Poindexter hielt unwillkürlich den Atem an, als er erkannte, auf welche Weise die Wesen, die sich in dem Flugobjekt aufhalten mußten, die tausend Kilometer zwischen zwei Raumschiffpulks überbrückten.

      Auf der Oberfläche des Balkens waren in gleichmäßigen Abständen drei nach allen Richtungen drehbare Metallgerüste aufgestellt, die Poindexter an Photostative erinnerten. Jedes dieser Gestelle war zwei Meter hoch. Sie trugen je einen zehn Meter durchmessenden silbern leuchtenden Ballon.

      Auf den ersten Blick sah es so aus, als hinge der Balken an drei gasgefüllten Trägerkörpern. Poindexter wußte, daß dies natürlich ein Trugschluß war.

      Nachdem die Männer in der Zentrale der FORKED TONGUE einige Zeit beobachtet hatten, stellten sie fest, daß in der metallischen Außenhülle eines jeden Ballons eine Düse starr eingebaut war. Die Strahlrichtung dieser Düse konnte nur geändert werden, wenn das betreffende Metallgestell herumgeschwenkt wurde. So konnten die Fremden bestimmte Kurskorrekturen durchführen.

      »Aus den Düsen der Ballons strömt ein Gas aus«, stellte Tschai Kulu fest.

      »Ein Gas?« wiederholte Berliter. »Warum wird es innerhalb der Düsen nicht gezündet?«

      »Die Fremden verzichten offenbar freiwillig darauf, das Gas zu zünden und auf diese Weise eine vielfache höhere Schubleistung durch eine extrem gesteigerte Expansion zu erzielen«, vermutete Tschai Kulu.

      »Das glauben Sie doch nicht wirklich«, sagte einer der Wissenschaftler. »Warum sollten die Unbekannten auf eine Zündung verzichten?«

      »Dafür gibt es viele Erklärungen«, antwortete der riesenhafte Neger. »Entweder ist das Gas nicht brennbar, oder es kann ohne Explosionsgefahr für den gesamten Flugkörper nicht gezündet werden.«

      »Das würde ja bedeuten, daß ...«, begann Berliter fassungslos.

      Tschai Kulu nickte grimmig.

      »Ich will Ihnen sagen, was das bedeutet. Die Fremden begnügen sich damit, diesen Balken dadurch voranzutreiben, daß sie das Gas aus den Düsen strömen lassen. Dabei wird ein geringer Rückstoß erzielt. Kurskorrekturen werden durch die schwenkbaren Metallgestelle vorgenommen.«

      Poindexter sagte: »Der Balken fliegt jetzt mit einer Geschwindigkeit von zwanzig Kilometern in der Stunde.«

      Berliter gab ein undeutliches Geräusch von sich. »Das würde bedeuten, daß die Fremden viele Stunden benötigen, um von einem Raumschiffpulk zum anderen zu gelangen.«

      »Genauso ist es«, stimmte der Kommandant zu.

      Poindexter starrte noch immer auf den Bildschirm. Er war verwirrt, aber allmählich wich dieses Gefühl einer Bewunderung für die Wesen, die es geschafft hatten, ihren Mangel an brauchbarer Energie auf diese Weise auszugleichen. Welche Entschlossenheit gehörte dazu, einen solchen Flug zu wagen. Die tausend Kilometer zwischen den Pulks mußten für die Besatzung des Flugbalkens

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