Atlan 426: Der Arkonide und der Herrscher. H.G. Francis

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Atlan 426: Der Arkonide und der Herrscher - H.G. Francis Atlan classics

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der Gleiter absenkte.

      Der Flugpanzer landete wenig später auf einer Plattform an der schwarzen Burg. Artin erhob sich.

      »Los, komm«, rief er dem Arkoniden zu und öffnete eine Tür. Mit sichtlicher Ungeduld wartete er, bis Atlan ausgestiegen war. Dann folgte er ihm und führte ihn zu einer offenen Tür, durch die sie in einen Kuppelsaal kamen. Sie traten auf eine Brüstung hinaus, die sich dicht unter dem höchsten Punkt der Kuppel befand. Unter ihnen arbeiteten allerlei maschinelle Einrichtungen, deren Funktion der Aktivatorträger nicht erkannte. Atlan ging über eine Treppe nach unten und ließ sich von dem Scuddamoren in einen Raum dirigieren, der geradezu luxuriös eingerichtet war. Überrascht blieb er stehen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass man ihn so komfortabel unterbringen würde. Der Raum enthielt nicht nur allerlei bequeme Sitz- und Liegemöbel, sondern auch eine Reihe von anderen Dingen, die das Leben angenehm machten, wie eine Duschkabine, Sport- und Spielgeräte, eine Videowand mit einem umfangreichen Kassettenteil, eine Musikanlage und eine Wähltafel für Speisen und Getränke.

      »Solche Räume sind nicht für Gefangene«, bemerkte der Arkonide, während er eintrat. »Wie komme ich zu der Ehre, so untergebracht zu werden?«

      Artin folgte ihm und schloss die Tür hinter ihm.

      »Ich erwarte Zusammenarbeit«, erklärte er.

      Der Arkonide ging zu einem der gepolsterten Antigravsessel und setzte sich.

      »Zusammenarbeit? Wie soll ich das verstehen?«

      Der Scuddamore ließ sich ebenfalls in einen Sessel sinken. Seine Gestalt war nur in Umrissen unter dem Schild zu erkennen. Atlan wusste, dass Artin ein umgeformtes Wesen war, das mit einer synthetischen Persönlichkeit versehen worden war. Diese hatte sich jedoch offensichtlich extrem entwickelt. Sie besaß eine auffallende Ausstrahlung.

      »Du weißt, warum du hier bist?«, fragte der Scuddamore.

      »Ich vermute es. Chirmor Flog hofft, dass ich ihm helfen kann.«

      »Was weißt du vom Neffen?«

      »Nichts. Ich vermute lediglich, dass er Hilfe benötigt.«

      »Ich bin in großer Sorge«, erklärte Artin. »Vieles hat sich in den letzten Jahren verändert. Chirmor Flog steht unter dem Einfluss einer anderen Persönlichkeit, die ihn daran hindert, das große Reformwerk zu verwirklichen.«

      »Reformwerk? Was ist damit gemeint?«

      »Chirmor Flog hat sich zur Lebensaufgabe gemacht, die bisherigen Zustände in dieser Galaxis grundlegend zu ändern. Damit steht er in Opposition zum Dunklen Oheim.«

      »Tatsächlich?« Atlan war ebenso überrascht wie skeptisch. Er konnte sich nicht vorstellen, dass diese Worte der Wahrheit entsprachen. Oder war der Anschlag auf Artin ein Anzeichen dafür, dass dieser die Wahrheit gesagt hatte? Entwickelte sich ein Konflikt zwischen dem Neffen und dem Zentrum der Schwarzen Galaxis?

      »Es ist so, wie ich sagte«, beteuerte die düstere Gestalt, die dem Arkoniden gegenübersaß. »Chirmor Flog ist nicht mehr einverstanden mit der Politik, die der Dunkle Oheim verfolgt. Er hat den Kampf aufgenommen. Erste Erfolge zeichneten sich ab. Doch jetzt scheint es einen schweren Rückschlag gegeben zu haben. Es scheint, dass Chirmor Flog einen Unfall erlitten hat.«

      »Du weißt es nicht genau?«

      »Ich kann es nur vermuten. Ich habe ihn seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen. Seit jener Zeit.«

      »Was ist damals geschehen?«

      Artin ging über diese Frage hinweg, als habe er sie nicht gehört.

      »Ein anderer versucht, Chirmor Flogs Politik zu machen. Er hat großen Einfluss auf ihn, und er macht zunichte, was er aufgebaut hat. Er schirmt ihn ab, so dass niemand mehr zu ihm gelangen kann.«

      »Werde ich zu ihm kommen?«

      »Das weiß ich nicht. Es wäre möglich. Deshalb bin ich hier.«

      Atlan kreuzte die Arme vor der Brust. In dieser Geste drückte sich seine Skepsis aus.

      »Was soll ich tun?«

      »Chirmor Flog zur Freiheit verhelfen, die Skaddos ihm offensichtlich verwehrt.«

      »Wer ist Skaddos?«

      »Ich glaube, dass er derjenige ist, der den negativen Einfluss auf Chirmor Flog ausübt. Er ist der Oberkommandierende der Roten. Du wirst ihm bald begegnen.«

      Die Erklärung Artins klang verworren.

      Irgendwo in der Festung explodierte etwas. Atlan vernahm das Krachen, und er spürte, wie der Boden unter seinen Füßen erbebte. Artin sprang auf.

      »Er wagt es tatsächlich«, sagte er leise. Dann eilte er aus dem Raum, ohne die Tür hinter sich zu verschließen.

      Atlan erhob sich. Langsam ging er zum Ausgang. Von fern ertönte Kampflärm. Schüsse fielen, und wiederum explodierte etwas. Einige Scuddamoren schrien, und Befehle hallten von den Wänden wider.

      Atlan verharrte an der Tür.

      Er sah eine düstere Schattengestalt zwischen den Maschinen auftauchen. Es blitzte auf, und ein Energiestrahl raste quer durch die Halle. Er traf ein Panzerplastfenster und sprengte es.

      Der Arkonide schloss die Tür und zog sich bis zur Videowand auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes zurück.

      Der Lärm steigerte sich. Immer häufiger fielen Schüsse, und immer mehr Explosionen ließen die Festung erzittern.

      Atlan konnte sich das Geschehen nicht erklären.

      Befand er sich tatsächlich auf der Welt Chirmor Flogs?

      Bisher war er stets von dem Gedanken ausgegangen, dass der geheimnisvolle Neffe sich in einer absolut sicheren Bastion befand. Jetzt zeigte sich, dass es offenbar starke Kräfte im engsten Machtbereich Chirmor Flogs gab, die sich gegen ihn auflehnten.

      Das ist die Chance, auf die du gewartet hast, meldete sich der Logiksektor.

      Ein Energiestrahl traf die Tür. Ein Glutfleck bildete sich, der sich rasch ausweitete. Dann platzte das Material explosionsartig auseinander.

      Atlan sah zwei Scuddamoren, die hinter einem Maschinenblock Deckung suchten. Sie trugen rötlich schimmernde Energieschilde, die nicht so düster wirkten wie die der anderen Scuddamoren.

      Zweimal blitzte es auf. Die beiden Scuddamoren brachen getroffen zusammen und blieben liegen.

      Atlan vernahm eilige Schritte. Eine zierliche Gestalt tauchte in der zerstörten Tür auf und flüchtete zu ihm herein.

      Der Arkonide blickte in die angstvoll geweiteten Augen einer jungen Frau.

      »Helfen Sie mir«, bat sie, während sie bis zur Duschkabine zurückwich.

      »Wie könnte ich das?«, fragte der Arkonide. »Ich bin ein Gefangener und habe keine Waffe.«

      Es wurde ruhig in der Festung. Nur vereinzelt fielen noch Schüsse.

      »Skaddos

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