Atlan 426: Der Arkonide und der Herrscher. H.G. Francis

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Atlan 426: Der Arkonide und der Herrscher - H.G. Francis Atlan classics

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      »Ich weiß nicht. Vielleicht zu Chirmor Flog. Er muss wissen, dass jene, denen er vertraut, seine Freunde umbringen.«

      Eine düstere Gestalt erschien in der Tür. Atlan erkannte Artin.

      »Es ist vorbei. Wir haben den Angriff abgeschlagen«, erklärte der Scuddamore. Er kam mit eigenartig gleitender Bewegung näher. »Was macht sie hier?«

      »Ich musste fliehen«, antwortete das Mädchen. »Sollte ich mich erschießen lassen?«

      Artin wandte sich schweigend ab und verließ den Raum.

      Das Mädchen eilte zu Atlan und griff nach seinem Arm.

      »Nehmen Sie mich mit«, bat sie flüsternd. »Ich darf nicht hier bleiben, sonst bringen sie mich um. Ich muss zu Chirmor Flog.«

      »Ich habe keinen Einfluss darauf.«

      »Doch. Sie können sich weigern, zu ihm zu gehen, wenn man mir nicht erlaubt, dabei zu sein.«

      »Ich kann mich weigern?« Der Arkonide schüttelte lächelnd den Kopf. »Das ist ein Irrtum.«

      »Sie müssen irgend etwas haben, was wichtig für Chirmor Flog ist«, sagte sie. »Das können Sie ihm verweigern. Jedenfalls können Sie Artin oder den anderen gegenüber behaupten, dass sie das tun werden.«

      »Wer sind Sie?«

      »Ich bin Gara Tin.« Sie war etwas kleiner als der Arkonide. Das weißblonde Haar fiel ihr bis auf die Schultern herab. Mit ausdrucksvollen Augen blickte sie Atlan an. Er bemerkte, dass ihre Lider mit sternförmigen Öffnungen versehen waren, und in den Augenbrauen verbargen sich zahlreiche Gebilde, die wie Saugnäpfe aussahen.

      »Woher kommen Sie? Was machen Sie hier auf Säggallo?«

      »Spielt das eine Rolle? Ich bin eine Gefangene. Jene Kräfte, die jetzt so starken Einfluss auf Chirmor Flog haben, sind dafür verantwortlich, dass mein Volk in alle Winde verstreut wurde. Alle Bemühungen des Neffen, eine vernünftige Lösung für unsere Probleme zu finden, sind gescheitert, weil jene Wahnsinnigen nur Gewalt und Vernichtung kennen. Von der Würde des Individuums haben sie noch nichts gehört.«

      »Aber Chirmor Flog weiß, was das ist?«

      »Ihre Ironie ist unangebracht«, erwidert sie zornig. »Er will die Veränderung, und er hätte sie herbeigeführt, wenn es ihm möglich gewesen wäre. Die Fortschritte sind ja schon da. Es kommt nur darauf an, den Rückschlag zu überwinden. Sie haben die Chance, ihm zu helfen. Vielleicht ist es die letzte Chance. Nehmen Sie sie wahr. Bitte.«

      Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie senkte den Kopf und legte die Stirn an die Brust des Arkoniden. Ihre Schultern bebten.

      »Sie sind meine letzte Hoffnung.«

      »Also gut«, sagte er. »Ich will es versuchen.«

      Sie hob den Kopf und küsste ihn flüchtig auf die Wange.

      »Ich fühle, dass Sie ein guter Mensch sind«, sagte sie leise. »Ich möchte mehr von Ihnen wissen.«

      Er nannte seinen Namen.

      Nicht übertreiben, mahnte der Logiksektor, als er ihr einige weitere Informationen über sich geben wollte. Noch weißt du nicht, ob du ihr vertrauen kannst.

      »Und sonst?«, fragte sie, sichtlich enttäuscht, dass er schwieg.

      »Es gibt nicht viel zu berichten«, erwiderte er ausweichend. »Außerdem sollten wir uns darauf konzentrieren, was wir jetzt tun. Ich werde Sie mitnehmen, Gara. Alles weitere liegt dann bei Ihnen.«

      »Wahrscheinlich wird man uns gleich holen«, sagte sie.

      Sie behielt Recht. Sie hatte kaum zu Ende gesprochen, als zwei Schattengestalten vor der Tür erschienen.

      »Kommt heraus«, befahl eine von ihnen in hartem Garva-Guva. »Alle beide.«

      Atlan und Gara Tin gehorchten. Sie verließen den Raum. Der Arkonide sah, dass beim Kampf schwere Zerstörungen in der Halle angerichtet worden waren.

      Artin hatte die Toten wegbringen lassen.

      Der Arkonide fragte sich, wer jener Skaddos war, von dem nun schon mehrfach die Rede gewesen war. Er vermutete, dass dieses Wesen über eine andere Festung herrschte, in der sich auch Chirmor Flog befand.

      Die beiden Scuddamoren führten sie über eine Treppe nach unten und dann zu einer Plattform, auf der ein Panzergleiter stand. Etwa dreißig Schattengestalten warteten davor. Unter ihnen befand sich Artin, der alle anderen weit überragte.

      »Steig ein«, befahl er Atlan. Dann zeigte er auf das Mädchen. »Und du gehst durch die Tür da. Wir bringen dich in einem anderen Teil der Burg unter.«

      »Sie bleibt bei mir«, erklärte der Arkonide.

      »Los doch. Beeile dich«, sagte Artin drohend. Er ging auf Gara Tin zu. Die Worte Atlans schien er nicht gehört zu haben.

      »Sie bleibt bei mir«, wiederholte dieser und trat Artin in den Weg.

      Überrascht blieb der Scuddamore stehen.

      »Was sagst du da? Sie bleibt bei dir? Wieso?«

      »Entweder steigt sie mit in den Gleiter, oder du kannst allein zu Chirmor Flog fliegen.«

      »Hast du vergessen, was ich dir gesagt habe?«, schrie Artin erregt.

      »Keineswegs«, erwiderte der König von Atlantis. »Eben deshalb bestehe ich darauf, dass sie mich begleitet.«

      Er war verwirrt, weil er angenommen hatte, dass zwischen Gara Tin und Artin Einigkeit herrschte. Beide schienen für den reformwilligen Chirmor Flog zu sein. Beide schienen mit Skaddos verfeindet zu sein, weil dieser die Politik Chirmor Flogs negativ beeinflusste, aber dennoch standen sie nicht im gleichen Lager.

      Das ist ein Widerspruch, stellte der Logiksektor fest.

      »Was du willst, interessiert mich nicht«, erklärte Artin ärgerlich. »Fordere ruhig. Mich geht das nichts an.«

      »Ich denke doch, denn ohne mich wirst du kaum zu Chirmor Flog fliegen.«

      »Werft ihn in den Gleiter«, befahl Artin seinen Scuddamoren. »Und wenn er sich wehrt, prügelt ihn hinein.«

      Fünf Schattengestalten kamen auf Atlan zu. Dieser blieb gelassen stehen.

      »Du hast von Zusammenarbeit gesprochen«, sagte er. »Ist es dies, was du darunter verstehst?«

      Artin reagierte nicht.

      »Na schön«, fuhr der Arkonide fort. »Wie du willst. Also wird es keine Zusammenarbeit geben.«

      »Moment«, sagte Artin. »Wartet.«

      Die Schattengestalten umringten den König von Atlantis. Trotz ihrer Schilde konnte der Arkonide sehen, dass drei von ihnen plumpe Handfeuerwaffen auf ihn angelegt hatten.

      Sei kein Narr. Verzichte

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