Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband). Clark Darlton

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Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband) - Clark Darlton Perry Rhodan-Silberband

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      »Ich habe ein Schiff angefordert, und mir wurde von Terra zugesichert, dass du freien Flug hast. Nur darf Quiupu nichts geschehen. Wo ist er?«

      Der positronische Mensch lachte höhnisch. Er verschwand hinter einer Felssäule, und als er wieder zum Vorschein kam, hielt er Quiupu unter dem Arm. Angesichts der Schwerelosigkeit in der Höhle war das keine besondere Leistung, mich verblüffte nur erneut die Schnelligkeit, mit der Boulmeester agierte.

      Der Fünfte Bote fasste in Quiupus schwarzes Haar und zog seinen Kopf zurück. Ich sah ein Halsband, das aus Metall sein musste und allem Anschein nach sehr straff saß.

      »Die Manschette besteht aus einer Ansammlung von meinen Zellen«, sagte Boulmeester. »Sie zieht sich zusammen, wenn ich es will oder wenn mir etwas zustößt.«

      Ich hätte damit rechnen müssen, dass er jeden Vorteil suchte.

      »Das Raumschiff, das mich zum Mond bringt, darf keine Besatzung haben«, forderte er weiter. »Ich will ein positronisch gelenktes Schiff. Quiupu wird mich begleiten. Sobald du jemanden über die Manschette informierst, wird er vernichtet.«

      »In Ordnung. Ich melde mich, sobald das Schiff eintrifft.« Etwas Besseres fiel mir nicht ein, ich unterbrach die Verbindung.

      Es war zwar unwahrscheinlich, dass Boulmeester meinen Funkverkehr überwachen konnte, ganz ausschließen durfte ich das aber nicht, schließlich stand Quiupus Leben auf dem Spiel. Deshalb unternahm ich nichts, um das HQ Hanse über die veränderte Situation zu informieren. Meine Meldung an den Ersten Terraner fiel dementsprechend kurz aus und besagte nur, dass ich den verwandelten Wissenschaftler informiert hatte.

      »Ich glaube, er besteht nur noch aus Brutzellen. Er ist eine wandelnde menschliche Positronik«, schloss ich.

      »Gibt es außerdem vielleicht etwas, das wir wissen sollten?«, fragte Julian Tifflor.

      »Eigentlich nicht«, antwortete ich.

      Der Koko-Interpreter des TSUNAMI-81 wertete auf seine Weise den Inhalt des Funkverkehrs aus und legte dabei zugrunde, dass der Hanse-Spezialist auf Outpost-4271 unter dem Einfluss des Kybernetikers Marcel Boulmeester stand. Ebenso berücksichtigte er die Möglichkeit, dass Deininger bewusst besondere Gegebenheiten verschwieg und dass Quiupu nicht mehr am Leben sein könnte.

      Während die Besatzung des TSUNAMI mit der Hanse-Station Kontakt aufnahm, rechnete der Koko und kalkulierte die unmöglichsten Varianten und Voraussetzungen. Seine Folgerung, die er dem Koko-Interpreter mitteilte, war, dass unter allen Umständen mindestens ein Besatzungsmitglied an Bord des TSUNAMI bleiben musste.

      Die Hauptpositronik hatte inzwischen mit der Schiffsführung alle Vorbereitungen für die Übernahme des positronischen Menschen getroffen. Dass jemand an Bord zurückbleiben sollte, war dabei nicht vorgesehen.

      Der Kommandant traf eine Entscheidung, die den Forderungen beider Positroniken gerecht wurde. Als sich der TSUNAMI-81 auf weniger als eine Lichtsekunde der Outpost-Station genähert hatte, wechselte die Mannschaft über den ATG-Transmitter zum TSUNAMI-80 über, der seit dem Verlassen des Wegasystems dem Schwesterschiff unsichtbar gefolgt war.

      Die Anweisungen des Fünften Boten kamen präzise. Ich durfte diesen Gegner keinesfalls unterschätzen. »Du öffnest jetzt die Höhle, ich komme mit Quiupu in die Zentrale. Das Raumschiff soll ein Beiboot zur Station schicken, um Quiupu und mich aufzunehmen. Du bleibst in der Station. Der Positronik des Schiffes teilst du mit, dass ich ihren Funkverkehr durch körpereigene Systeme überwachen kann. Sobald ich kodierte Nachrichten erkenne, stirbt Quiupu. Das Gleiche tritt ein, falls Quiupu sich mehr als zwei Meter von mir entfernt und ebenso, sollte sich noch ein Mensch an Bord des Schiffes befinden.«

      Sicher hatte er mir nicht alle seine Überlegungen mitgeteilt. Ich musste befürchten, dass er mich als zweite Geisel nehmen würde, also traf ich vorbeugende Schritte.

      Ich öffnete den Hauptzugang zur Plantage, zog meinen Raumanzug an und verließ die Station durch eine Notschleuse. Aus der Deckung eines Felsens in unmittelbarer Nähe der Station sah ich, dass ein kleines Beiboot anlegte. Kurz darauf verließ der Fünfte Bote mit Quiupu unter dem Arm die Anlage.

      Das Beiboot flog zum Mutterschiff zurück.

      Plötzlich erklang eine Stimme im Helmempfang. »Agent Deininger! Hier spricht der Koko-Interpreter des TSUNAMI-81. Außerordentlicher Notfall. Alle Systeme des Schiffes werden von dem positronischen Wesen übernommen. Bringe dich in Sicherheit, denn Outpost wird vernichtet. Informiere den ...« Die Warnung brach abrupt ab.

      Eine Falle konnte ich in dieser Nachricht kaum vermuten. Also schaltete ich den Antrieb meines Raumanzugs auf volle Leistung und jagte hinaus in die Schwärze des Alls. Als der erste Energiestrahl aufflammte, schaltete ich den Individualschirm meines Raumanzugs ein.

      Während der Asteroid in einer Gluthölle auseinanderbrach, empfand ich tiefen Schmerz. Es war schade um meine schönen Pilze, vor allem würde ich Ärger mit den Abnehmern auf Terra bekommen.

      Schließlich waren da nur mehr Trümmer der Station und des Felsbrockens. Das Raumschiff entfernte sich.

      Nun war ich zum ersten Mal richtig einsam, doch es dauerte keine halbe Stunde, bis ein terranisches Schiff mich auffischte. Ich erfuhr, dass der Fünfte Bote alle Überwachungsmechanismen in kürzester Zeit entdeckt und unterbrochen hatte. Über Transmitter wurde ich zum HQ Hanse geschickt, wo ich über die Vorfälle berichten sollte.

      5.

      Das Erwachen war für Quiupu sehr schmerzhaft. Er wollte sich an den Hals fassen, doch seine Arme waren nicht frei. Erst als der Fünfte Bote ihn auf die Beine stellte und aus seinem Griff entließ, hatte Quiupu seine Bewegungsfreiheit zurück. Er tastete über die stählerne Manschette, die in seine Haut einschnitt. Das Atmen fiel ihm schwer.

      Er wusste nicht, wie das Ding an seinen Hals gelangt war, erinnerte sich nur an den Schlag, der ihn betäubt hatte. Mittlerweile hatte die Umgebung gewechselt, er befand sich wohl in der Zentrale eines Raumschiffs.

      Die größte Veränderung hatte der Kybernetiker selbst vollzogen. Er trug keine Kleidung mehr, und seine Haut wirkte wie eine metallische Substanz.

      Vom Oberkörper des Fünften Boten löste sich eine Platte, so groß wie eine menschliche Hand, und löste sich scheinbar auf. Der Fünfte Bote schickte seine Subsysteme aus, um das Raumschiff unter seine Kontrolle zu nehmen.

      »Was geht hier vor?« Mit der Manschette um den Hals konnte Quiupu sich kaum artikulieren.

      Der Fünfte Bote lachte kurz auf. »Natürlich habe ich damit gerechnet, dass die Terraner Fallen für mich bereithalten würden. Sogar einen versteckten Transmitter haben sie in einem Hygieneraum installiert.«

      »Nimm dieses Ding von meinem Hals! Ich bekomme keine Luft.«

      »Dieses Ding ist ein Teil von mir. Es wird so lange an dir bleiben, bis ich in NATHAN aufgehen kann.«

      »Vorher wirst du mitsamt diesem Schiff vernichtet werden.«

      »Damit ist nicht zu rechnen.« Das Brutzellenwesen wirkte sehr selbstsicher. »Die Terraner schonen Leben, wo immer es geht. Vielmehr gehe ich davon aus ...«

      Der Fünfte Bote unterbrach sich, weil die Schiffsgeschütze feuerten. Ein Holo zeigte den auseinanderbrechenden, teils verglühenden Asteroiden.

      »Was

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