Perry Rhodan Neo 226: Erbe des Kristallthrons. Lucy Guth

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Perry Rhodan Neo 226: Erbe des Kristallthrons - Lucy Guth Perry Rhodan Neo

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style="font-size:15px;">      Als sie endlich in der GARTAVOUR in der Zentrale auf dem Pilotensessel saß, entfuhr ihr ein erleichterter Seufzer. Mit ein paar kurzen Befehlen richtete sie die Zentrale nach ihren Bedürfnissen ein; bislang war das Schaltschiff auf Atlans Vorlieben eingestellt gewesen und Mirona meistens nur als Passagier mitgereist. Sie zog sich die Positronikkonsolen und holografischen Steuerelemente näher an ihren Sitz.

      Als sie den Start einleiten wollte, verweigerte sich das Raumschiff plötzlich ihrer Kontrolle. »Was soll denn das?«, murmelte sie nach einer Schrecksekunde wütend.

      »Für den Start und weitere Überrangbefehle ist die Eingabe des Kontrollcodes erforderlich«, erläuterte ihr die souveräne, geschlechtslose Stimme der Schiffspositronik.

      »Ein Kontrollcode?« Mirona hieb wütend mit der Faust auf die Armstütze ihres Sessels. »Atlan! Du Mistkerl!« Ihr Geliebter hatte sich ganz offensichtlich abgesichert.

      »Bitte geben Sie den Kontrollcode ein«, verlangte die Positronik.

      »Ich bin Mirona Thetin – Faktor Eins! Ich brauche keinen Kontrollcode. Ich habe dieses Schiff bauen lassen.«

      »Dieses Schiff gehört Faktor Null, Atlan da Gonozal«, beharrte die Positronik. »Ohne den Kontrollcode ist ein Abflug nicht möglich.«

      Mirona holte tief Luft, um nicht frustriert loszubrüllen. Ihre Flucht war umsonst gewesen, so kam sie nicht weg von Arkon.

      »Ein Funkruf geht ein«, meldete die GARTAVOUR. »Es ist Atlan da Gonozal, der Schiffseigner.«

      Mirona klappte der Mund auf. »Er wagt es ...«

      Da sie nicht reagierte, wiederholte die Positronik: »Atlan da Gonozal, Faktor Null, will Sie sprechen, Faktor Eins.«

      Mirona knirschte mit den Zähnen. »Ja doch. Ich habe es verstanden. Stell ihn durch!«

      Vor ihr aktivierte sich ein Kommunikationshologramm, das von Atlans Gesicht fast völlig ausgefüllt wurde. Der Arkonide sah älter aus als gewohnt. Seine Augen wirkten müde, seine Stirn zeigte Falten. Um seinen Mund hatte sich ein bitterer Zug gebildet.

      »Du willst dich also einfach so davonschleichen.« Es war kein Vorwurf, eigentlich auch keine Frage, sondern eine Feststellung.

      »Was hast du denn erwartet? Du solltest mich nach all den Jahren gut genug kennen, um zu wissen, dass ich mich nicht einsperren lasse.«

      »Ich habe die aufgebrochene Tür gesehen. Aber ich weiß wirklich nicht ...«

      »Was willst du mir erzählen? Dass es ein technischer Defekt war? Dass ich mir nur einbilde, dass mich jemand in meinem Zimmer eingesperrt hat?«

      »Nein, das wäre Unsinn.«

      »Schön, dass wir uns da einig sind. Verrate mir eins, Atlan: Wenn du nicht selbst den positronischen Schlüssel an meinem Schloss herumgedreht hast, war es wahrscheinlich dein Vater. Und ich glaube nicht, dass du ihm in dieser Sache offen widersprochen hättest.«

      Atlan schloss kurz die Augen. »Wenn du das annimmst, kennst du mich ebenfalls nicht so gut, wie ich dachte. Ich hätte nie eingewilligt ...«

      »Ach ja? Was genau hättest du dem künftigen Imperator denn gesagt?«

      »Dass ich nicht zulasse, dass du eingesperrt wirst, natürlich.«

      »Das glaubst du doch selbst nicht.«

      »Dann kennst du mich wirklich nicht besonders gut.«

      Beide schwiegen einige Augenblicke. »Vielleicht nicht. Ich hätte auch nie gedacht, dass du die GARTAVOUR mit einem Kontrollcode sicherst und mir das verheimlichst.«

      »Wie es aussieht, hatte ich recht damit, es zu tun.«

      »Gib mir sofort den Kontrollcode!«, verlangte Mirona.

      »Nein, ganz sicher nicht. Ich kann nicht zulassen, dass du verschwindest.«

      »Warum nicht?«

      »Natürlich weil ich dich liebe und wir diesen unsinnigen Streit beilegen sollten«, rechtfertigte sich Atlan.

      »Tatsächlich?«, höhnte sie. »Oder eher, weil der Herr Vater befohlen hat, seinen Schlüssel zur Zweiten Insel nicht einfach davonfliegen zu lassen?«

      »Red nicht so einen Unsinn!«, begehrte Atlan auf.

      »Dann gib mir den Kontrollcode.«

      »Nein!«

      Mirona Thetin kniff wütend die Lippen zusammen. »Ich warne dich, Atlan – hör mit diesen Spielchen auf. Ich werde auf keinen Fall in Mascudars Geiselhaft bleiben.«

      »Das ist lächerlich, Mirona. Niemand hält dich hier gefangen.«

      »Nein? Dann gib mit den Code.«

      Atlan schüttelte stumm den Kopf.

      In Mirona brodelte es, aber sie bemühte sich, weiter kühl und sachlich zu bleiben. Wenn ihr Atlan keine Wahl ließ, musste sie ihren letzten Trumpf ausspielen. »Übermittle mir sofort den Code, damit ich die Kontrolle über mein Schiff zurückbekomme, oder ich aktiviere die Selbstzerstörung.«

      Atlans Lippen verzogen sich zu so etwas Ähnlichem wie einem Lächeln. »Sei nicht albern. Dir sollte klar sein, dass ein solcher Befehl ebenfalls den Kontrollcode erfordert.«

      »Das denkst du. Aber alle Schaltschiffe der Faktoren verfügen über so einen Mechanismus. Nur ich als Faktor Eins kann ihn aktivieren.«

      Atlan lachte. Es klang leicht unsicher. »Das hast du dir gerade ausgedacht!«

      Mirona erhob die Stimme. »Positronik: Erteile Auskunft. Ist es derzeit möglich, den Faktor-Eins-Überrangbefehl Dorain umzusetzen?«

      »Selbstverständlich«, antwortete die Positronik. »Dies ist jederzeit realisierbar. Sind Sie sicher, dass Sie die Selbstzerstörung einleiten wollen?«

      »Nein, warte noch.« Mirona genoss das Entsetzen in Atlans Gesicht. »Nun, Kristallprinz, wie sieht es aus? Soll ich die GARTAVOUR mittels Selbstzerstörung sprengen und zugleich den Kristallpalast in Schutt und Asche legen? Du weißt, dass ich nah genug gelandet bin, um eure ganzen liebevollen Bauarbeiten null und nichtig zu machen.«

      »Warum wusste ich nichts von diesem Mechanismus?«

      Mirona winkte ab. »Das ist ein Relikt aus der Vergangenheit, über das wir nie gesprochen haben. Es gab bislang ja keinen Anlass dazu, nicht wahr?«

      »Du bluffst!« Atlan bemühte sich erkennbar, entspannt zu wirken. »Ich kenne dich zu gut. So etwas würdest du niemals tun!«

      »Offenbar kennen wir einander beide nicht so gut, wie wir dachten.« Sie hob die Augenbrauen. »Vertraust du deiner Einschätzung so sehr, dass du dafür die Verwüstung des Hügels der Weisen riskierst? Deine Entscheidung, Geliebter!«

      Sie würde es niemals zugeben, aber Atlans Blick traf sie, trotz allem, was geschehen war. Er wirkte verletzt und enttäuscht. Ich bin es, die von ihm enttäuscht wurde!, rief sie sich in Erinnerung. »Der

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