Perry Rhodan 3052: Terra. Christian Montillon

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Perry Rhodan 3052: Terra - Christian Montillon Perry Rhodan-Erstauflage

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zur Gegenwart! Es gibt eine Menge zu berichten, Bruder!

      Nachdem Perry Rhodan mich als Mitglied seines Einsatzteams ausgewählt hatte, landeten wir auf Luna. Ich sitze hier in einem arkonidischen Kelchbau, mitten auf dem Erdmond, der gemeinsam mit Terra seit mehr als vierhundert Jahren verschollen war. In einigen Stunden soll es weitergehen. Unser neues Ziel ist die Erde.

      In meinem letzten Brief habe ich dir von meiner Angst erzählt. Mir geht es aber mit jeder Minute, während der wir nicht in irgendwelche Kämpfe verwickelt werden, ein wenig besser. Es spuken eben zu viele wirre Vorstellungen in meinem Kopf herum – als müsste es ständig Angriffe geben, als würden Perry Rhodan und seine Leute unablässig um ihr Leben fürchten. Vielleicht wird es ja bis zum Ende ruhig bleiben.

      Wobei – wie soll dieses Ende aussehen?

      Kehren wir in unser Heimatuniversum zurück? Wie könnte das gelingen? Wir haben keine Möglichkeit, erneut in die Zerozone einzufliegen.

      Oder bleibt nur die Wahl, einen Weg zu finden, Terra und Luna nach Hause zu schicken und uns gemeinsam mit dem Planeten auf die Reise zu machen?

      Aber was heißt das schon – nach Hause?

      Für die Menschen liegt ihr Zuhause längst in diesem Teil des Dyoversums. Sie sind dort geboren, genau wie ihre Eltern, Großeltern und die Generationen davor.

      Und wie fremd kann ein Universum eigentlich sein, das mit unserem gleichzeitig entstanden ist? Ein siamesischer Zwilling, in dem offenbar dieselben Planeten und Sonnensysteme existieren, mit uns am Punkt der Zerozone dauerhaft verbunden?

      Siehst du, Mésren? Jede neue Erkenntnis bringt Fragen mit sich. Das habe ich immer versucht, dir zu erklären.

      Fragen über Fragen!

      Ich könnte Hunderte weiterer anhängen, aber welchen Sinn hätte das, solange es keine Antworten gibt?

      Oh, schon wieder eine Frage, entschuldige.

      Lass es mich anders formulieren: Ich glaube, dass dieser Teil des Dyoversums gar nicht so andersartig ist. Ein Zwilling kann dem zweiten nicht fremd sein, erst recht nicht, wenn sie miteinander verbunden sind ... verwachsen.

      So wie wir es waren, Mésren.

      Sobald ich Perry Rhodan wiedersehe, werde ich ihm das sagen.

      Du fehlst mir, Bruder. Die Operation trennte uns nach dreißig gemeinsamen Jahren, und kurz darauf bist du gestorben. Trotzdem gibt es diese Momente, in denen ich dich weiterhin spüre, deine Gedanken hinter dem Nebelschleier.

      1.

      Die Stunden vor der Heimkehr

      Perry Rhodan lächelte, als er Sichu Dorksteiger mitten in der Kantine sah. Nur wenige Plätze waren belegt.

      Seine Frau saß einer hochgewachsenen Gestalt mit heller Haut, albinotisch roten Augen, spitzem Kopf und glänzender Glatze gegenüber – einem Ara wie aus dem Bilderbuch. Die beiden führten offenbar eine angeregte Diskussion und hatten darüber die Kuchenstücke, die auf dem Tisch zwischen ihnen standen, völlig vergessen.

      »Die extrem erhöhte Hyperimpedanz in diesem Teil des Dyoversums wirkt sich genetisch aus«, sagte der Ara gerade, »und das werde ich beweisen! Es gibt seit über zweihundert Jahren Aufzeichnungen einer speziellen Chromosomen-Anomalie, die bewirkt, dass hier geborene Kinder mit fortlaufender Generationenzahl ... oh.«

      »Was ist?«, fragte Sichu, die ihren Mann bisher nicht bemerkt hatte, weil sie mit dem Rücken zu ihm saß.

      »Du hast Besuch«, sagte Rhodan.

      Sie drehte sich zu ihm. Wie so häufig kam es ihm vor, als veränderte sich das goldene Fleckenmuster auf ihrer hellgrünen Gesichtshaut aufgrund der Überraschung. Einen Beweis für diese Theorie hatte er jedoch nie gefunden, und sie hielt diese Beobachtung für Unfug.

      »Perry!«, sagte sie.

      »Der bin ich.« Rhodan breitete die Arme aus. »Frisch von NATHAN bestätigt, übrigens. Das Mondgehirn hält mich für echt und hat angekündigt, dass uns darum der Weg nach Terra offensteht.«

      Denn genau wegen dieser ausstehenden Identitätsüberprüfung hatte Ghizlane Madouni, die Kommandantin des hiesigen Liga-Flaggschiffs, ihn und sein kleines Einsatzteam nicht sofort zur Erde, sondern zunächst zum Mond geführt. Die aktuelle Residentin bestand auf diesem Test, ehe sie den Fremden treffen wollte, der von sich selbst behauptete, Perry Rhodan zu sein. Ebenjener Rhodan, der bereits verschwunden gewesen war, bevor Terra und Luna in den Universenzwilling versetzt wurden.

      Nach dem Besuch bei NATHAN war Rhodan zum arkonidischen Kelchbau gegangen, der mitten im Ylatorium stand – das einzige für Gäste frei zugängliche und sinnvolle Gebäude. Die zahllosen Bronzehütten der Ylanten lagen ebenso in Atmosphärelosigkeit wie normalerweise das scheinbar brennende, unförmig-klotzige Zentralgebäude.

      Im Kelch wohnten die Raumpiloten der Lunaren Flotte und deren Angehörige – eine Art Oase normaler Zivilisation inmitten der Ylantenstadt, die sich im gesamten Mare Ingenii über etliche Quadratkilometer erstreckte.

      Rhodan wandte sich an den Ara. »Entschuldige bitte die Störung. Ich wollte euer wissenschaftliches Gespräch nicht unterbrechen.«

      »Hast du aber.« Der Ara lachte laut schallend – ein ungewöhnlich starker Gefühlsausbruch, der gekünstelt wirkte. »Bist du wirklich Perry Rhodan?«

      »Ja.«

      »Darf ich ehrlich sein?«, fragte der Ara.

      Rhodan nickte.

      »Es ist nicht gut, dass ...« Der Ara stockte. »Halt, lass es mich neu formulieren: Ich finde es nicht gut, dass du gekommen bist. Fast alle haben sich damit abgefunden, dass wir hier leben. Dieser Teil des Dyoversums ist unsere Heimat. Es gab eine Zeit, da kam es zu Unruhen, zu Demonstrationen und Aufständen, weil manche dafür eintraten, dass wir einen Weg zurück suchen sollen, andere in der Versetzung eine Chance und einen Neuanfang sahen.«

      »Die Vanothen.«

      »Ich sehe, du hast dich gut informiert. Es gab damals sogar Ausschreitungen, Tote und nach zwei Jahrhunderten das Pluto-Experiment. Weißt du etwas darüber?«

      Rhodan schüttelte den Kopf. »Wenig genug.« Er erinnerte sich allerdings an den Moment direkt nach der Ankunft der TESS QUMISHA in diesem Teil des Dyoversums. Das erste Ortungsholo hatte statt des Planeten Pluto ein unwirkliches, fast geometrisches Gebilde gezeigt – jedoch noch verschwommen, und danach war sofort nahezu sämtliche Technologie ausgefallen, und alles hatte sich in Chaos aufgelöst.

      »Was genau?«

      »Ich weiß, dass wohl versucht wurde, Kontakt mit dem Heimatuniversum aufzunehmen. Eine Art ... Universentunnel, um wenigstens eine akustische Nachricht zu schicken.«

      Der Ara nickte. »Dann weißt du, was es zu wissen gibt. Wir wollten bloß eine Botschaft schicken – und nicht einmal das ist gelungen. Dennoch wurde Pluto dabei vernichtet.« Er klatschte in die Hände. »Für weniger als nichts.«

      »Pluto ist definitiv zerstört?«

      »Eurer definitiv und unser nicht ganz so, aber

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