Sophienlust - Die nächste Generation Staffel 1 – Familienroman. Karina Kaiser

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Sophienlust - Die nächste Generation Staffel 1 – Familienroman - Karina Kaiser Sophienlust - Die nächste Generation

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leide nicht nur ich, sondern auch ihre kleine Tochter Kira.«

      »Was ist mit Kira?“, hakte Daniel sofort nach.

      »Ich habe die Kleine hier in der Nähe in einem Kinderheim unterbringen müssen. Aber es ist ein privates und ausgesprochen gutes Heim. Außerdem besuche ich Kira alle paar Tage. Ach, warum erzähle ich Ihnen das alles? Das interessiert Sie vermutlich herzlich wenig. Was wollen Sie mir denn über Liane mitteilen? Gibt da noch etwas im Zusammenhang mit ihrem Tod, um das ich mich kümmern müsste?«

      »Gewissermaßen ja. Frau Lennard, bitte erschrecken Sie jetzt nicht. Ich habe vor einiger Zeit eine verwirrte und verletzte Patientin behandelt. Sie hatte ihr Gedächtnis verloren und kann sich erst seit heute wieder an ihr Vorleben erinnern. Es handelt sich um Ihre Freundin Liane Eichhöfer. Sie hat den Absturz auf wundersame Weise überlebt. Das war allerdings bisher nicht bekannt.«

      »Liane lebt?!« Ellen schrie diese Worte förmlich ins Telefon. »Nein, das glaube ich nicht, jedenfalls nicht, bevor ich persönlich mit ihr gesprochen habe.«

      »Diesen Wunsch erfülle ich Ihnen gern«, erwiderte Daniel lächelnd und reichte Liane das Telefon. Die junge Frau holte tief Luft, bevor sie sprechen konnte.

      »Hallo, Ellen, ja, es ist wahr! Ich bin aus diesem Flugzeug geschleudert worden und habe überlebt. Aber lange Zeit wusste ich nicht, wer ich war, und konnte mich an gar nichts erinnern. Aber jetzt weiß ich alles wieder, seit eben, um genau zu sein, und ich werde schon in den nächsten Tagen nach Deutschland kommen. Ich bringe Daniel mit. Wir beide sind nämlich..., ach, das erzähle ich dir später. Aber jetzt das Wichtigste: Wie geht es meinem kleinen Schatz Kira? Kann ich mit ihr sprechen?«

      »Im Augenblick leider nicht. Ich musste Kira nach Sophienlust bringen, weil ich mich nicht ausreichend um sie kümmern konnte. Aber ich besuche sie fast jeden Tag. Du liebe Güte, Liane, ich kann es noch gar nicht fassen und freue mich so sehr, dass du mit dem Leben davongekommen bist! Wann kommst du denn zurück?«

      »Wahrscheinlich in drei Tagen schon. Ich freue mich auf dich und natürlich auf mein kleines Mädchen. Kannst du mir die Telefonnummer von Sophienlust geben? Ich möchte gerne dort anrufen.«

      Ellen nannte ihrer Freundin nur zu gern die gewünschte Telefonnummer. Nachdem sie aufgelegt hatte, war sie nicht in der Lage, sich wieder ihrer Arbeit zuzuwenden. Sie konnte es noch immer nicht fassen, dass ihre Freundin lebte. Am liebsten hätte sie in ihrer Freude umgehend in Sophienlust angerufen und die frohe Botschaft verbreitet. Aber sie wollte Liane nicht vorgreifen und hatte auch nicht das Recht, ihr die Freude zu verderben. Sie sollte Kira persönlich mitteilen, dass sie lebte und bald zu ihr zurückkommen würde!

      Noch lange Zeit saß Ellen in ihrem Atelier und blickte aus dem Fenster in den Garten. Ihre Gedanken weilten bei Liane. Es war beinahe unvorstellbar, was für ein gewaltiges Wunder sich hier ereignet hatte. In ihren kühnsten Träumen hätte Ellen nicht daran gedacht, dass ihre Freundin den Flugzeugabsturz überlebt haben und wiederauftauchen würde. Auch jetzt wollte sie das noch nicht so recht begreifen, wusste aber doch, dass es die Wahrheit war, die absolut wundervolle und kaum vorstellbare Wahrheit!

      *

      Eigentlich hatte Daniel Liane vorgeschlagen, dass er auch in Sophienlust zuerst anrufen und die Sachlage klären sollte.

      Doch diesmal wollte Liane es sich nicht nehmen lassen, direkt persönlich mit dem Kinderheim zu telefonieren. Die Steaks, die immer noch neben ihnen auf der Bank standen und kalt wurden, mussten weiter warten.

      »Kinderheim Sophienlust, Dominik von Wellentin-Schoenecker, guten Tag«, meldete sich eine jung klingende Männerstimme am anderen Ende der Leitung.

      »Guten Tag«, erwiderte Liane den Gruß. »Meine Freundin hat mir mitgeteilt, dass Sie derzeit ein kleines Mädchen bei sich aufgenommen haben. Es handelt sich um Kira Eichhöfer.«

      »Was ist denn mit diesem Mädchen?«, fragte Nick ein wenig misstrauisch und vorsichtig zurück.

      Es irritierte ihn, das sich die Anruferin nicht mit ihrem Namen gemeldet hatte, was normal gewesen wäre.

      »Kira ist von meiner Freundin Ellen Lennard nach Sophienlust gebracht worden, weil es hieß, dass die Mutter des Mädchens in Österreich mit einem Flugzeug abgestürzt sei. Liane Eichhöfer heißt Kiras Mutter. Bitte erschrecken Sie jetzt nicht und schenken Sie mir Glauben. Ich bin Liane Eichhöfer, Kiras Mutter. Wie durch ein Wunder habe ich den Absturz überlebt, konnte mich aber nicht schon früher beim Ihnen melden.«

      Aufgeregt war Nick von seinem Stuhl aufgesprungen, schaltete den Lautsprecher des Telefons ein und winkte seine Mutter heran, die gerade zufällig und nichts ahnend den Raum betreten hatte.

      »Ist das wirklich wahr? Sie sind tatsächlich Kiras Mutter, Liane Eichhöfer, oder wollen Sie nur einen dummen Scherz mit uns treiben? Das fände ich allerdings überhaupt nicht komisch.«

      »Es handelt sich nicht um einen Scherz«, versicherte Liane. »Hören Sie mir bitte zu. Ich werde Ihnen alles erklären, was sich ereignet hat. Es klingt in der Tat unglaublich, ist aber wahr.«

      In allen Einzelheiten berichtete Liane von dem Unglück, ihrer Fahrt im Umzugswagen, ihrem Gedächtnisverlust und wie sie ihre Erinnerung zurückerlangt hatte. Sie nannte auch ein paar Details über Kira, die nur sie als Mutter wissen konnte. Und sie ließ auch Daniel nicht aus und die Tatsache, dass sie sich beide ineinander verliebt hätten.

      Nick und auch seine Mutter waren einfach überwältigt. Nur als Liane darum bat, jetzt mit Kira sprechen zu dürfen, wurde Nick ein wenig unsicher.

      »Ich glaube, das könnte Kira im Augenblick nicht so leicht verkraften. Ich kann gut verstehen, dass Sie endlich wieder die Stimme Ihrer Tochter hören wollen. Aber vielleicht sollten Sie sich noch eine Stunde gedulden. Wir werden das kleine Mädchen behutsam darauf vorbereiten, dass sich ein großes Wunder ereignet hat. Wenn Sie dann in einer Stunde noch einmal anrufen, ist Ihre Tochter schon informiert und kann sich ganz offen mit Ihnen freuen, ohne überlastet zu sein. Auch gute Nachrichten können manchmal schockierend sein, wenn man so überhaupt nicht damit rechnet.«

      »Ja, die Idee ist wahrscheinlich sehr gut«, gab Liane zu. »Ich melde mich dann in einer Stunde wieder, und Sie haben recht. Ich freue mich unglaublich darauf, die Stimme meines Kindes zu hören.«

      »Willst du mit Kira sprechen, oder soll ich das für dich übernehmen?«, erkundigte Denise sich bei ihrem Sohn, nachdem das Telefongespräch beendet war.

      Nick lächelte ein wenig verlegen. »Ich glaube, das sollten wir gemeinsam tun. Du hast weitaus mehr Erfahrung in diesen Dingen als ich. Aber ich möchte natürlich auch lernen, mit solchen Situationen umgehen zu können.«

      Mit diesem Vorschlag war Denise einverstanden. Bereits zehn Minuten später saß Kira vor ihr und Nick. In den Gesichtern der beiden konnte sie schon lesen, dass es eine wichtige Angelegenheit zu besprechen gab.

      »Kira, du weißt ja, dass deine Mutti mit einem Flugzeug abgestürzt ist«, begann Nick. »Alle haben geglaubt, dass sie dabei ums Leben gekommen ist.«

      »Ja, das stimmt«, erwiderte Kira. »Dann ist sie in den Himmel gekommen, und sie wird mich zu sich holen, auch wenn das bisher noch nicht passiert ist und keiner mir glauben will.«

      Nick schüttelte den Kopf. »Nein, es ist gar nicht nötig, dass deine Mutti dich in den Himmel holt. Wir haben vorhin nämlich etwas ganz Wundervolles erfahren. Nicht alle Leute, die in diesem Flugzeug saßen sind gestorben. Deine Mutti hat überlebt! Weißt du, sie war schwer

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