Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten. A. F. Morland
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In Copelands Kopf überschlugen sich die Gedanken. Er befand sich in einer fürchterlichen Situation. Sagte er die Wahrheit, dann hetzte ihm Cusack seine Gorillas auf den Hals. Blieb er bei seiner Lügenstory, würde ihm dieser Fremde einiges antun. Wie kam er aus dieser Zwickmühle heil heraus? Wer war dieser Unbekannte? Wer hatte ihn geschickt?
Tornado zwang den Journalisten, zu einer großen Mülldeponie zu fahren. Dort musste Copeland das Fahrzeug anhalten. Der Mafioso nickte zustimmend.
„Hier gefällt es uns. Nicht wahr? Die Gegend ist auch nach deinem Geschmack.“
„Eigentlich nicht ...“
„Steig trotzdem aus!“
Copeland leckte sich die Lippen. Der Motor lief noch. Sollte er einen Versuch wagen? Wenn er nur so tat, als würde er den Wagen verlassen, wenn der Fremde gleichzeitig mit ihm ausstieg, wenn er sich aber gleich wieder auf den Fahrersitz fallen ließ und Gas gab ...
Würde er dann eine Chance haben? Er wusste es nicht, und er war nicht so risikofreudig, um es herauszufinden. Mit zitternder Hand stellte er den Motor ab. Er blickte sich um. Alles, was Menschen nicht mehr brauchen können und wegwarfen, türmte sich ringsherum auf. Weit und breit war niemand zu sehen, der Copeland hätte helfen können. Er war allein mit diesem Mann, der ihn mit einer Schalldämpferpistole bedrohte. Ein verdammt mieses Gefühl war das.
„Wirst du dich endlich bequemen, das Fahrzeug zu verlassen?“, knurrte Tony Tornado ungeduldig.
Christopher Copeland drückte den Wagenschlag auf. Er hätte nicht gedacht, dass ihm der kleine Gefallen, den er Brian Cusack erwiesen hatte, solchen Ärger einbringen würde. Er fragte sich, wie weit der Unbekannte gehen würde. Was hatte der Fremde mit ihm vor? Copeland stieg aus. Ein brennendes Kribbeln war in seinem Nacken. Einen Moment lang überlegte er, ob er nicht einfach die Beine in die Hand nehmen und türmen sollte.
Aber er war sicher, dass der Fremde ihm nachgeschossen hätte, und er konnte sich nicht vorstellen, dass der Mann danebengeschossen hätte. Das schien ein Profi zu sein. Der konnte mit seiner Pistole bestimmt umgehen. Da Copeland keine Kugel in den Rücken gejagt bekommen wollte, blieb er neben seinem Oldsmobile stehen.
Tony Tornado stieg ebenfalls aus. Er ging um das Fahrzeug herum.
„Umdrehen!“, befahl er.
„Was haben Sie mit mir vor?“, fragte Copeland krächzend. „Werden Sie mich umbringen?“
„Dreh dich um!“ Christopher Copeland gehorchte. „Wir gehen ein Stück“, sagte Tornado.
Er muss vom Syndikat sein, überlegte der Journalist. Er hat den Auftrag, die Wahrheit herauszufinden, damit die Ehrenwerte Gesellschaft sich bei Cusack für den fünffachen Mord revanchieren kann. Aber was habe ich damit zu tun? Ich habe doch lediglich eine Story in Umlauf gebracht.
Copeland nahm hinter sich eine rasche Bewegung wahr. Er wollte sich umdrehen, kam jedoch nicht mehr dazu. Die Pistole traf seinen Nacken. Er fiel wie ein vom Blitz getroffener Baum um.
Als er wieder zu sich kam, lag er gefesselt auf dem Rücken. Tony Tornado stand neben ihm. Die Sonne war hinter dem Mafioso und strahlte dem Journalisten grell in die Augen. Er konnte nur die Umrisse des Fremden erkennen. Ihm fiel auf, dass der Mann rings um ihn Glasflaschen aufgestellt hatte.
„Wir werden ein kleines Spielchen spielen“, sagte Tornado grinsend. „Ich stelle eine Frage. Wenn du sie nicht beantwortest, oder wenn mir deine Antwort nicht gefällt, schieße ich eine von den Flaschen kaputt. Okay?“
„Sie sind ein Sadist.“
„Irgendwie muss ich schließlich an die Wahrheit herankommen.“
„Die Wahrheit stand in allen Zeitungen.“
„Das stimmt nicht. Du hast sie für Brian Cusack in Umlauf gebracht.“
„Nein.“
Tony Tornado hob die Waffe, zielte und schoss. Eine Flasche neben Copelands Bein zerplatzte. Glasscherben schwirrten hoch. Der Journalist zuckte heftig zusammen.
„Wieviel hat Cusack für die Lügengeschichte bezahlt?“, wollte Tornado wissen.
„Nichts. Keinen Cent. Ich hatte mit Cusack noch nie etwas zu schaffen.“
Tornado schoss wieder. Diesmal traf die Kugel die Flasche, die sich in Copelands Hüfthöhe befunden hatte.
„Sag bloß, du kennst Cusack gar nicht.“
„Ich weiß, wer er ist, aber ich hatte noch nie persönlich mit ihm zu tun.“
Tornado feuerte den nächsten Schuss ab. Das Projektil zertrümmerte eine Flasche in Schulterhöhe. Ein Glassplitter schrammte über Copelands Gesicht. Der Journalist stieß einen Schmerzensschrei aus.
„Hier kannst du schreien, so laut du willst“, sagte Tornado grinsend. „Es wird dich keiner hören. Wenn du meine nächste Frage nicht zufriedenstellend beantwortest, kann es für dich kritisch werden“, warnte der Mafioso den Journalisten.
Copeland drehte den Kopf und blickte auf die Flasche, die knapp neben seinem Hals stand. „Sie werden doch nicht ... Ich kann tot sein ...“
„Glaub mir, das würde mein Gewissen nicht im Mindesten belasten. Ich brauche einen Erfolg. Wie ich den erreiche, ist meine Sache. Kriege ich nicht raus, was ich erfahren muss, sind meine Freunde auf mich sauer, und ich mag das nicht. Es würde das gute Klima, das zwischen uns bisher geherrscht hat, beeinträchtigen.“
„Bitte ...“
„Ich frage dich noch einmal: Hast du in Cusacks Auftrag diese Geschichte in Umlauf gebracht?“
Copeland schüttelte verzweifelt den Kopf. Er presste die Zähne zusammen, wollte nicht antworten, sah, wie der Fremde die Pistole wieder hob, und da siegte die Angst.
„Halt!“, schrie er. „Nicht schießen! Nicht mehr schießen! Ich will Ihnen die Wahrheit sagen! Ja, Cusack hat mit mir Kontakt aufgenommen. Ich habe diese falsche Information an meine Kollegen weitergegeben. Cusack hat dafür fünftausend Dollar bezahlt.“
Tornado grinste zufrieden.
„Wunderbar, wie schön du singen kannst.“
„Cusack wird mich umbringen, wenn er erfährt ...“
„Vor Cusack brauchst du keine Angst zu haben. Der lebt nicht mehr lange. Wer war der Mann, der die Rakete abgefeuert hat?“
„Warum wollen Sie das auch noch wissen?“
„Weil ich ein gründlicher Mensch bin. Kennst du den Namen?“
„Ich glaube, es war ...“
„Nun?“
„Gordon Keel.“
„Vielen Dank“, sagte Tony Tornado.
Copeland