Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten. A. F. Morland
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„Okay.“
„Und anschließend widmen wir uns gemeinsam Brian Cusack. Ich muss unbedingt dabei sein, wenn er ins Gras beißt.“
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Roberto schlug die Augen auf. Es ging ihm nicht gut. Sein Schädel brummte, und ein unangenehmes Würgen saß in seinem Hals. Ihm war übel.
Er lag etwa da, wo der Lastwagen mit den gestohlenen Antiquitäten gestanden hatte. Das Fahrzeug und die Hehler hatten die Lokomotivfabrik inzwischen verlassen. Anwesend waren nur noch Murray und seine Freunde, zu denen auch der Lkw-Fahrer und der Mann gehörten, der Roberto niedergeschlagen hatte. Es gab also Posten auf dem aufgelassenen Fabriksgelände. Wie viele, das wusste Roberto nicht. Seiner Ansicht nach jedenfalls einen zu viel. Und zwar den mit dem Totschläger.
Er konnte sicher sein, dass sie ihn bereits gründlich durchsucht und ihm die Luger abgenommen hatten. Als er sich aufsetzte, rammte ihm einer der Gangster den Schuh gegen die Brust, und er fiel wieder auf den Rücken.
„Liegenbleiben!“, schnarrte der Kerl.
„Das kann man auch freundlicher sagen“, brummte Roberto.
Cyril Murray starrte ihn mit schmalen Augen an.
„Wer bist du?“
„Frederic Sali ist mein Name“, antwortete Roberto. Da die Gangster keine Papiere bei ihm gefunden hatten, konnte er ihnen jeden Fantasienamen nennen.
„Was hast du auf diesem Areal zu suchen, Sali?“, fragte Murray. „Wolltest du deine verdammte Neugier befriedigen?“
„Hören Sie, muss ich hier herumliegen? Darf ich nicht aufstehen?“
Murray nickte. Er hatte nichts dagegen. Roberto erhob sich. Er streifte den Mann, der ihn niedergeschlagen hatte, mit einem vorwurfsvollen Blick.
„Ich bin nicht neugierig“, sagte Roberto.
„Aber du möchtest gern alles wissen, nicht wahr?“, blaffte Murray.
„Ich kümmere mich prinzipiell nur um meinen eigenen Kram.“
„Das kaufe ich dir nicht ab, Junge. Du hast uns beobachtet und belauscht!“
„Das hat sich so ergeben.“
„Für wie dämlich hältst du uns eigentlich, he? Ich rate dir, mir die Wahrheit zu sagen, sonst werde ich verdammt unangenehm. Dann wirst dir wünschen, nie auf die Welt gekommen zu sein. Weißt du, was ich glaube, Sali?“
„Was denn?“
„Dass du ein Spürhund bist. Ein Schnüffler. Ein Privatdetektiv, der sich einen Namen machen will, indem er uns in die Pfanne haut. Was sagst du dazu?“
„Wenn meine Situation nicht so ernst wäre, würde ich jetzt lachen.“
„Lach nur! Vielleicht ist es das letzte Mal, dass du dazu Gelegenheit hast.“
„Ich und ein Privatdetektiv. Das ist wirklich zu komisch. Ausgerechnet ich“, sagte Roberto.
„Du siehst aus wie einer.“
„Gibt es denn eine genaue Regel, wie die aussehen müssen?“
„Du trägst eine Kanone.“
„Ich wette, jeder von Ihnen besitzt ein Schießeisen. Ist er deshalb auch ein Schnüffler? Ich muss mich vor Bullen und Spürhunden genauso in Acht nehmen wir ihr.“
Murray bleckte die Zähne.
„Wir sind Saubermänner.“
„Ich auch“, sagte Roberto. „So wie ihr.“
„Na schön, vielleicht bist du kein Privatdetektiv, aber warum hast du uns dann bespitzelt?“
„Ich sagte es schon mal, es hat sich so ergeben.“
„Erklär' mir das genauer!“, verlangte Cyril Murray.
„Ich war verabredet. Mit einem Kerl, der mir 'ne MPi verschaffen wollte. Er wollte sie mir hierher bringen, aber es muss etwas schiefgelaufen sein, denn der Typ kam nicht. Ich dachte, ich hätte nicht richtig verstanden, wo ich auf ihn warten sollte, befürchtete, in der falschen Halle zu sein, sah mich etwas um, und sah Sie und Ihre Leute. Kurz darauf tauchte der da auf und gab mir eins auf die Rübe.“
Murray nagte an der Unterlippe. Die Geschichte, die sich Roberto hatte einfallen lassen, klang nicht schlecht. Murray war geneigt, sie zu glauben. Aber ein kleiner Rest von Misstrauen blieb noch. Da er keine Zeit hatte, sich zu überlegen, was nun mit Roberto geschehen sollte, weil in der nächsten Stunde noch einiges zu erledigen war, befahl er seinen Männern, Roberto in einen der Keller zu bringen.
„Was haben Sie mit mir vor?“, fragte Roberto.
„Weiß ich noch nicht. Kennst du den König von Brooklyn?“
„Mister Cusack? Klar. Wer kennt den nicht? Ich würde furchtbar gern für ihn arbeiten, bloß nimmt der nicht jeden.“
„Er wird über dein Schicksal entscheiden“, sagte Murray. „Er wird dich entweder in seine Dienste stellen oder dich umlegen,“
Roberto wurde in einen düsteren Keller gebracht. Es roch nach Moder und Schimmelpilz. An der Decke liefen Rohre. An sie wurde Roberto gefesselt. Bevor Murray ging, sagte er: „Wir sehen uns später wieder.“
„Wird Mister Cusack auch kommen?“, wollte Roberto wissen.
„Ja. Du kannst jetzt schon zu Gott beten, dass du ihm gefällst, sonst bist du nämlich dran.“
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