Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten. A. F. Morland

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Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten - A. F. Morland

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Tardelli hing nun gefesselt an der Rohrleitung und musste froh sein, überhaupt noch zu leben. Was er geplant hatte, war gründlich schiefgegangen. Cyril Murray hatte er sich holen wollen, und was war daraus geworden? Nun war er ein Gefangener des Königs von Brooklyn, und sein Leben hing an einem seidenen Faden. Würde der Mann, der für die Mafia im Hafen absahnte, sein falsches Spiel durchschauen? Wenn ja, dann war er erledigt. Man würde ihn hier unten erschießen und vergessen. Irgendwann würde hier dann ein Skelett hängen.

      Roberto schauderte bei diesem Gedanken. Nein, er wollte nicht auf Cusack warten und diesem die Möglichkeit einräumen, sich für oder gegen ihn zu entscheiden. Er wollte lieber versuchen, sich zu befreien. Sofort ging er daran, die Fesseln am Rohr zu scheuern, aber er erkannte sehr schnell, dass dies eine Lebensaufgabe war, denn das Rohr war rund und nicht rau genug, um den Strick durchzuscheuern. Also musste er sich etwas anderes einfallen lassen. Er packte das Rohr mit beiden Händen und hängte sein ganzes Körpergewicht daran. Das Knirschen des Mauerhakens war Musik in seinen Ohren.

      Er belastete das Rohr mehrmals ruckartig und lockerte damit die Halterung, die schon nach kurzem aus der brüchigen Decke fiel, wodurch sich das Rohr tief durchbog und an einer Schweißstelle auseinanderbrach. Dort rädelte Roberto seine Hände aus und war frei - aber trotzdem immer noch gefesselt. Er wollte darangehen, den Strick über die scharfkantige Bruchstelle des Rohres zu ziehen, da vernahm er Schritte.

      Einer von Murrays Freunden hatte das Brechen des Rohres gehört, und kam nachsehen, ob mit dem Gefangenen noch alles in Ordnung war. Roberto eilte durch den schummerigen Keller. Neben der gemauerten Treppe ging er in die Hocke. Er ballte die Hände zu Fäusten und wartete auf den Gangster, der gleich erscheinen würde. Oben öffnete sich die Tür.

      Der Mann kam die Treppe herunter. Er hielt einen Revolver in seiner Rechten. Robertos Luger steckte in seinem Gürtel. Es war der Bursche, der Roberto mit dem Totschläger außer Gefecht gesetzt hatte.

      Roberto wartete auf den richtigen Augenblick. Als der gekommen war, schnellte er hoch und griff nach den Beinen des Verbrechers. Der überraschte Mann kippte nach vorn und fiel die restlichen Stufen hinunter. Roberto war sofort bei ihm. Der Mann wollte aufspringen und seinen Revolver auf den Angreifer richten, doch Roberto Tardelli hieb zu. Der Schlag raubte dem Gangster augenblicklich die Besinnung. Roberto konnte erleichtert aufatmen. Er befreite sich hastig von seinen Fesseln, nahm seine Luger und den Revolver des Verbrechers an sich und verließ den Keller.

      Nach wie vor hatte er keine Ahnung, wie viele Posten diesen geheimen Umschlagplatz bewachten. Er musste vorsichtig sein. Hinter jeder Ecke konnte ein Kerl lauern, und ein zweites Mal wollte sich Roberto nicht mehr überraschen lassen.

      Zwischen auf ragenden Mauerfragmenten sah Roberto einen schwarzen Wagen schimmern. Das Fahrzeug bewegte sich, kam näher. Roberto flankte über ein niedriges Mauerstück und ging dahinter in Deckung.

      In dem Wagen, der da ankam, saßen Cyril Murray und Brian Cusack, der König von Brooklyn. Ein Staatsbesuch für mich, dachte Roberto gallig. Welche Ehre. Er traute sich zu, Cusack und seine Männer allein mattzusetzen. Solche Kunststücke brachte er immer wieder fertig, und gerade das war es, was ihn als einen Top-Agenten von COUNTER CRIME - jener geheimen Regierungsstelle, die gegen das organisierte Verbrechen kämpfte - auswies.

      Mit zwei Waffen in den Händen fühlte er sich der Situation gewachsen. Voll brennender Ungeduld wartete er auf den Augenblick, dem König von Brooklyn das Handwerk zu legen.

      17

      An diesem Tag verzichtete Pietro Gravina auf seinen Schlaf. Er hatte sich mit Mitgliedern der Ehrenwerten Gesellschaft telefonisch unterhalten, und man hatte übereinstimmend festgestellt, dass Brian Cusack sein Recht, zu leben, verloren hatte. Der Anschlag auf den Mafia-Jet musste mit Cusacks Tod gesühnt werden. Da dies auch Gravinas Ansicht war - er hatte sich für seine Entscheidung lediglich die nötige Rückendeckung geholt -, traf er sich mit Tony Tornado am Buttermilk Channel.

      Dass Gordon Keel nicht mehr lebte, wusste Gravina bereits von Tornado. Der Killer musste ihm nun die Einzelheiten erzählen. Zufrieden hörte er sich an, was Tony Tornado berichtete.

      „Bravo, Tony! Du bist ein Meister deines Fachs.“

      „Man tut, was man kann“, erwiderte Tornado schmunzelnd.

      „Wo sind die MPis?“

      „Im Kofferraum“, sagte Tornado. „Vielleicht werden wir sie nicht brauchen. Das wird sich herausstellen.“

      „Was planst du?“

      „Wir fahren zu Cusack, suchen ihn in seinem Haus auf, tun so, als hätten wir mit ihm geschäftlich zu reden - und legen ihn um. Sollte Cyril Murray bei ihm sein, erledigen wir auch ihn gleich, damit er uns keinen Ärger machen kann. Sollte Cusack aber nicht daheim sein, dann warten wir mit den MPis auf ihn vor seinem Haus. Sobald er eintrifft, eröffnen wir das Feuer und damit basta.“

      Tornado nickte.

      „Mir soll's recht sein.“

      „Fahr los! Ich kann es nicht mehr erwarten, diesem Bastard ins Gesicht zu spucken.“

      Tony Tornado ließ den Wagen anrollen. Die Mafiosi waren zehn Minuten unterwegs. Als sie in die Straße einbogen, in der Brian Cusack wohnte, rief Pietro Gravina heiser aus: „He! Dort fährt er!“

      Tornado sah den schwarzen Wagen ebenfalls, der mit vier Mann besetzt war. Einer davon war Brian Cusack.

      „Mit der Variante hast du nicht gerechnet“, sagte er.

      „Macht nichts. Fahr’ hinterher! Wir werden den Kretin und seine Freunde eben woanders erledigen. Es ist nicht so wichtig, wo er stirbt, sondern nur, dass er stirbt. Das sind wir Alfredo Sandrelli, das sind wir der Cosa Nostra schuldig.“

      Der schwarze Wagen fuhr zu einer aufgelassen Lokomotivfabrik beim Greenwood Cemetery. „Hier verscherbelt Cusack vermutlich all das Zeug, von dem wir nichts wissen sollen. Hier wickelt er seine privaten Geschäfte ab. Wird Zeit, dass das aufhört. Das Syndikat hat durch Cusack große Verluste hinnehmen müssen. Er hat den Mob um eine Menge Geld betrogen.“

      Tornado grinste kalt.

      „Und was hat es ihm eingebracht? Den Tod.“

      Der schwarze Wagen verschwand zwischen den verfallenen Fabrikhallen.

      „Bestens“, sagte Pietro Gravina zufrieden. „Einen größeren Gefallen, als hierher zu fahren, hätte uns Cusack gar nicht tun können. Hier haben wir die Brut schön beisammen. Es wird keine Zeugen geben, wird eine glatte Sache werden. Völlig überrascht werden sie sterben, werden es nicht fassen können, dass es mit ihnen aus ist. Tja, wer die Mafia hereinlegen will, der muss viel früher aufstehen.“

      Tony

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