Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten. A. F. Morland

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Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten - A. F. Morland

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würde der Mann nun, nachdem er geredet hatte, mit ihm anstellen? Würde er ihn töten?

      Tornado hob die Waffe und richtete sie auf den Kopf des Journalisten. Copeland riss entsetzt die Augen auf.

      „Warum?“, schrie er. „Warum wollen Sie mich umbringen? Ich habe Ihnen doch alles gesagt ...“

      „Hör zu, Kamerad! Du vergisst unsere Begegnung, verstanden?“

      „Ja. Ja, selbstverständlich. Ich tue alles, was Sie von mir verlangen. Aber bitte lassen Sie mir mein Leben.“

      „Ich lass dich hier liegen. Es wird dich schon jemand finden. Im Erfinden von Lügenstorys bist du ja einsame Spitze. Also wirst du dir wieder eine unwahre Geschichte einfallen lassen. Solltest du erzählen, was wirklich passiert ist, sehen wir uns wieder.“

      „Ich werde nichts verraten.“

      „Solltest du dir einfallen lassen, Brian Cusack zu warnen, kannst du ebenfalls gleich dein Testament machen.“

      „Ich halte mich jetzt aus allem raus.“

      „Sehr vernünftig. Auf diese Weise lebst du nämlich am längsten.“ Tornado wandte sich um und begab sich zu Copelands Oldsmobile. Er setzte sich in das Fahrzeug und verließ die Mülldeponie.

      Copeland blieb mitten im Dreck liegen. Aber er war trotzdem froh ...

      12

      Cyril Murray. Er hatte Brad Rafferty in Brian Cusacks Auftrag ermordet. Ihn wollte sich Roberto Tardelli als Ersten schnappen. Anschließend wollte sich Roberto den König von Brooklyn holen. Sobald er Murray in seine Gewalt gebracht hatte, wollte er ihn zur Polizei bringen. Die Cops würden ihre helle Freude darüber haben, denn Murray stand schon ziemlich lange auf ihrer Wunschliste. Er war bisher nur nie bei einer Straftat zu erwischen gewesen.

      Das war nun anders. Es gab einen Augenzeugen, der Cyril Murray schwer belasten konnte: Jossip Wassinski. Und kein Anwalt, nicht einmal der cleverste Rechtsverdreher, würde Murray wieder loseisen können. Diesmal würde Murray festkleben.

      Roberto wollte Murray aus dessen Apartment holen, doch es kam anders. Zwei Männer tauchten bei Murray auf, sie holten ihn ab, und er fuhr mit ihnen nach Borough Park.

      Roberto Tardelli hing sich mit seiner Kawasaki an, ohne dass die Gangster es merkten. Er hielt niemals den gleichen Abstand ein, ließ hin und wieder Fahrzeuge vorfahren, holte auf, fiel wieder zurück, verlor aber den schwarzen Gangsterwagen nicht aus den Augen.

      In der 39. Straße, nahe dem riesigen Greenwood Cemetery, verlangsamte der Wagen, in dem Murray saß, seine Fahrt. Roberto ließ seine Maschine auch etwas langsamer rollen. Er beobachtete, wie das schwarze Fahrzeug auf das Gelände einer aufgelassenen Lokomotivfabrik fuhr. Was wollten die Gangster da? Wickelten sie hier irgendwelche Geschäfte ab?

      Es war bekannt, aber die Polizei konnte es nicht beweisen, dass Brian Cusacks Leute im Hafen alles, was nicht niet- und nagelfest war, stahlen. Sie brachen in Lagerhäuser ein, stahlen das Frachtgut auch manchmal von den Schiffen. Die Sore verschwand zumeist auf Nimmerwiedersehen, und die Behörden zerbrachen sich den Kopf, wo sich der Umschlagplatz für alle diese gestohlenen Güter befand. War das etwa hier?

      Hatte Cyril Murray Roberto Tardelli - ohne es zu ahnen - zu diesem Ort geführt? Roberto sah den schwarzen Wagen zwischen schäbigen Hallen verschwinden. Manche Gebäude waren schon arg demoliert. Zwischen ihren Mauern, dort, wo einmal Menschen gearbeitet hatten, wucherte Unkraut aus dem aufgebrochenen Betonboden. Hier konnte man tatsächlich Geschäfte abwickeln, die man unter Ausschluss der Öffentlichkeit tätigen wollte. Kein Mensch wäre auf die Idee gekommen, dass hier Diebesgut an den Mann gebracht wurde.

      Roberto ließ seine Maschine weit genug von der Lokomotivfabrik entfernt stehen. Er überquerte die Straße und verschwand in einer Halle, die kein Dach mehr hatte, deren Fenster eingeschlagen waren, deren Vorderfront eingestürzt war. Das Gelände war so groß, dass man sich darauf verlaufen konnte. Nicht alle Gebäude befanden sich in einem so schlechten Zustand wie das, in dem sich Roberto Tardelli gerade aufhielt.

      Er huschte durch eine kleine Wildnis, die ihn manchmal sogar überragte. Die Natur war in die Halle eingebrochen und hatte sie zurückerobert. Roberto blieb kurz stehen. Er orientierte sich, prüfte den Sitz seiner Luger, die in der Schulterhalfter steckte, setzte seinen Weg fort.

      Er war nicht unbedingt ein Freund von Waffen, aber ohne seine Pistole hätte er die Lokomotivfabrik nur ungern betreten. Schließlich warfen Murray und seine Freunde nicht mit Wattebällchen, wenn man sich ihnen in den Weg stellte. Roberto stolperte über Ziegelsteine. Glassplitter knirschten unter seinen Schuhen. Er versuchte leise zu sein, aber es gelang nicht immer.

      Sobald er die Halle durchquert hatte, gelangte er an ein hohes glasloses Fenster. Er lehnte sich daneben an die brüchige Mauer und peilte vorsichtig die Lage.

      Zwischen zwei besser erhaltenen Gebäuden stand der schwarze Gangsterwagen. Cyril Murray und seine beiden Komplizen saßen nicht mehr in dem Fahrzeug. Sie verschwanden soeben um die Ecke des linken Gebäudes. Roberto wollte sehen, wohin sie gingen, deshalb kletterte er aus dem Fenster und folgte ihnen.

      Im Schatten des langgestreckten Gebäudes eilte er auf den schwarzen Wagen zu. Plötzlich vernahm er Motorlärm. Ein Fahrzeug näherte sich. Roberto blickte sich gehetzt um. Wo konnte er sich verstecken?

      Eine schmale Tür fiel ihm auf. Er öffnete sie hastig und glitt in die Fabrikhalle. Gleich neben der Tür führte eine Treppe nach oben. Roberto überlegte nicht lange. Er hastete die Stufen hinauf und erreichte ein Fenster, von dem aus er einen guten Überblick über die Szene hatte. Soeben verstummte der Motorlärm. Roberto sah einen Lastwagen, der mit Kisten beladen war.

      Cyril Murray kannte den Fahrer. Er ging auf ihn zu. Der Mann sprang aus dem Laster. Murray schlug ihm auf die Schulter und fragte, wie es ihm gehe.

      „Prima“, antwortete der Lastwagenfahrer grinsend.

      Murray wies mit dem Daumen auf die Ladung.

      „Sind das die Antiquitäten aus Europa?“

      „Kistenweise altes Zeug“, sagte der Fahrer. „Die Leute, die so etwas kaufen, müssen meschugge sein.“

      „Ist ’ne prima Wertanlage“, sagte Murray.

      „Ja, aber nur, weil es so viele Idioten gibt, die so ziemlich jeden Preis für den Ramsch bezahlen.“

      „Uns kann das egal sein. Hauptsache die Kasse klingelt“, sagte Murray. Er blickte auf seine Uhr. „Sie müssen gleich hier sein.“

      Roberto nahm an, dass die rechte Hand des Königs von Brooklyn von den Leuten

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