Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten. A. F. Morland

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Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten - A. F. Morland

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knurrte unwillig. „Das habe ich ja eben gesagt. Sollen wir ihr nachfahren?“, fragte er über die Schulter.

      „Natürlich!“ Die Stimme klang jetzt sanft, und sie vibrierte vor innerer Spannung. „Ich will, dass die Frau in jeder Minute beschattet wird. Ich muss wissen, was sie tut und wann sie es tut. Ich treffe euch morgen zur selben Zeit am üblichen Treffpunkt.“

      Der Mann drückte die Tür auf und verschwand geräuschlos aus dem Wagen. Atkins dachte an eine Katze – oder eine Schlange. Sie sahen ihm nicht nach, denn das hatte er ihnen ausdrücklich verboten. Als er ihnen den ersten Auftrag gegeben hatte, waren sie ihm nachgegangen. Aber er hatte auf sie gewartet und sie mit wenigen präzisen Schlägen, die höllisch schmerzten, zu Boden geschickt.

      „Wenn ihr das noch mal versucht, bekommt ihr eine Kugel verpasst“, hatte er dann ohne jede Emotion gesagt und war gegangen.

      Atkins ließ den Motor an und legte den ersten Gang ein. Im Rückspiegel beobachtete er die Straße. Als sie frei war, wendete er und hielt auf der anderen Seite wieder an. Barbara MacLaren stieg gerade in ein Yellow Cab.

      „Dann wollen wir uns mal dranhängen“, meinte Atkins. Der Dodge rollte langsam vorwärts.

      Ellison spuckte den Kaugummi aus dem Seitenfenster und schob sich gleich einen Neuen in den Mund.

      „Sabato!“, murmelte er. „Hat er eigentlich auch einen Vornamen?“ Atkins wandte flüchtig den Kopf, während er das Taxi im Auge behielt.

      „Unser Boss? Ich kenne nur diesen Namen. Und kein Mensch weiß, ob das ein Vorname oder ein Familienname ist. Und vor allen Dingen: Ich will es gar nicht wissen.“

      „Aber ein merkwürdiger Name ist es doch“, sagte Ellison. „Es klingt nach Mexiko. Dabei sieht er nicht aus wie ein Mexikaner.“

      „Jetzt halt mal die Luft an. Dieser Name klingt auch nach Tod. Und darüber will ich nicht reden.“

      „Ist ja schon gut. Pass lieber auf, dass du das Taxi nicht verlierst!“

      „Den gibt’s nicht, der mich abhängt“, murmelte Atkins und gab Gas.

      Der Mann, der sich Sabato nannte, hatte dem Dodge aus schmalen Augenschlitzen noch ein paar Sekunden nachgeblickt. Nun ging er in entgegengesetzter Richtung weiter. Er trat in eine Telefonzelle und wählte eine Nummer in Manhattan. Als sich der Teilnehmer meldete, sagte er nur: „Sie wissen, dass der erste Teil erledigt ist. Die nächste Zahlung ist fällig. Ich erwarte den Betrag heute Abend an der vereinbarten Stelle.“

      Er wartete nicht auf die Antwort seines Gesprächspartners, sondern legte abrupt auf und verließ die Telefonzelle. Er hielt sich nicht gerne lange an einem Ort auf.

      ––––––––

      5.

      Joan MacLaren rauchte hastig eine Zigarette und drückte die Kippe mit einer fahrigen Bewegung im Aschenbecher aus. Der Mann, der ihr gegenübersaß, lächelte amüsiert.

      „Bist du nervös? Wartet dein Mann auf dich? Es ist schon spät. Vielleicht solltest du jetzt besser gehen.“

      „Behandle mich nicht immer wie ein Kind, John. Du weißt genau, weshalb ich nervös bin. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.“

      Sie blickte John Carruthers fragend an. Er sah gut aus und war im gleichen Alter wie ihr Mann, wirkte aber jünger. Er tat auch mehr für seine Gesundheit und war weitaus ehrgeiziger.

      Joan hatte sich schon oft gefragt, warum sie damals eigentlich MacLaren geheiratet hatte. Aber sie kannte die Antwort. Damals sah es so aus, als würde Kevin schneller Karriere machen. Aber er war ein Schwächling, nicht hart genug für das Geschäft eines Politikers.

      John Carruthers war ein ganz anderes Kaliber. Er hatte keine Hemmungen und beherrschte perfekt den intrigenreichen Tanz um die Macht. Wer weiß, vielleicht würde er eines Tages noch ins Weiße Haus einziehen. Deshalb hatte sie die Beziehungen zu ihm auch nie abgebrochen. Sie wusste, dass Carruthers sie nach wie vor begehrte. Es würde sein größter Triumph sein, wenn er seinem Rivalen auch noch die Frau ausspannen konnte.

      Sie zündete sich eine neue Zigarette an und sagte: „Einer von euch beiden wird Clarks Nachfolger werden. Ich möchte wissen, wer es sein wird. Dann erst kann ich mich entscheiden.“

      Carruthers lächelte. „Dein Mann hat keine Chance, glaube mir. Ich habe die besseren Karten. Mach Schluss mit ihm und komm zu mir. Hier liegt die Zukunft.“

      Sie schüttelte den Kopf. „Das ist nicht so einfach. Gib mir noch ein paar Tage Zeit. Ich muss darüber nachdenken.“

      „Aber nicht zu lange. Ich weiß nicht, was du noch bei ihm willst. Er wird den Zweikampf mit mir verlieren, das steht fest. Damit ist seine politische Karriere beendet. Über viel Kapital verfügt er auch nicht. Das Vermögen gehört seiner Schwester, und die ist geizig. Sie wird ihn finanziell nicht unterstützen. Und bis er an dieses Vermögen herankommt, bist du alt und grau.“

      Joan zitterte. „Warum sagst du mir das alles? Ich weiß es ja selbst. Aber ich kann mich trotzdem nicht so schnell entscheiden.“

      „Was macht Delmonte?“, wechselte er plötzlich das Thema.

      „Sein Assistent? Er ist hinter dem Geld her, und ein bisschen auch hinter mir. Er wird keinen Erfolg haben. Dafür ist er nicht der richtige Typ.“

      „Man kann einen Menschen nicht so schnell beurteilen“, sagte er leise und hob sein Glas. „Cheers, mein Liebling!“

      ––––––––

      6.

      Der schlanke hochgewachsene Mann streifte sich die schwarzen Handschuhe sorgfältig über die Finger, bevor er die gläserne Schwingtür aufstieß.

      Der Mann, den man Sabato nannte, sah sich aufmerksam in der Halle des Apartmenthauses um. Der Portier war nicht da. Durch einen fingierten Anruf war er für einige Minuten weggelockt worden.

      Mit raschen Schritten ging Sabato auf den Lift zu. Die Tür des Mittleren stand auf. Er ging hinein und drückte auf den Knopf für das achtzehnte Stockwerk. Mit sanftem Surren setzte sich der Lift in Bewegung. Ohne Halt erreichte er sein Ziel. Sabato stieg aus und ging zwei Stockwerke zu Fuß wieder hinunter.

      Auf solche Kleinigkeiten legte er großen Wert. Sollte der Portier wieder in der Halle sein, würde er nur feststellen können, dass jemand ins achtzehnte Stockwerk gefahren war.

      Aber sein Ziel lag im Sechzehnten.

      Sabato hätte sein Ziel auch im Dunkeln gefunden. Er warf einen Blick auf seine teure Armbanduhr. Es war zehn Minuten nach Mitternacht. Sein Zeitplan stimmte auf die Minute. Der breite Korridor wurde von indirektem Licht nur schwach erleuchtet.

      Vor einer Tür blieb er stehen. Mit einer gemessenen Bewegung zog er einen Schlüssel aus der rechten Manteltasche. Er schob ihn lautlos in das Sicherheitsschloss und öffnete die Tür.

      In

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