Briefe über den Yoga. Sri Aurobindo

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Briefe über den Yoga - Sri Aurobindo

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Zentrum am Scheitel muss ein Teil des sahasradala sein, das direkte Verbindungszentrum zwischen dem individuellen Wesen und dem unendlichen Bewusstsein darüber. Man weiß von keinem anderen wichtigen dynamischen Zentrum zwischen diesem und dem ajnacakra. Doch kann es viele Nervenzentren in verschiedenen Teilen des Körpers geben, abgesehen von den sechs oder besser sieben Hauptzentren.

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      Der Scheitelpunkt ist der Durchgangsort zwischen dem Körperbewusstsein und all dem, was es an Mental und Leben enthält, und dem höheren Sein über dem Körper. Dort beginnen die beiden Arten des Bewusstseins, sich zu treffen.

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      Die Öffnung des Scheitelzentrums ist gleichbedeutend mit der Öffnung des Lides zwischen dem gewöhnlichen Mental und dem höheren Bewusstsein darüber. Ist das ajnacakra ebenfalls offen, dann kann eine deutliche Verbindung zwischen dem höheren Bewusstsein und dem inneren Mental und auch mit dem äußeren Mental (Hals-Zentrum) hergestellt werden. Das ist die Voraussetzung für die Verwirklichung von Wissen und mentaler Erleuchtung und Umwandlung. Das Herz-Zentrum beherrscht die Seele und das Vital, seine Öffnung ermöglicht dem seelischen Einfluss, im Vital zu wirken, und endet mit dem Hervortreten des seelischen Wesens.

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      Das Gehirn ist lediglich ein Zentrum des physischen Bewusstseins. Man fühlt sich dort solange verankert, als man im physischen Mental zu Hause oder mit dem Körper-Bewusstsein identifiziert ist; später empfängt das Gehirn über das sahasradala. Ist man nicht länger im Körper verankert, dann bietet das Gehirn keinen Halt mehr, es wird zu einem passiven und schweigend übermittelnden Kanal.

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      Das ajnacakra, Zentrum des inneren Willens, der inneren Schau, des dynamischen Mentals usw., befindet sich in der Stirn zwischen den Augen – ein klein wenig darüber (Es ist nicht der gewöhnliche, nach außen gerichtete mentale Wille, das äußere Sehen, sondern etwas Machtvolleres, das zum inneren Wesen gehört). Sobald dieses Zentrum geöffnet und die Kraft dort tätig ist, öffnet sich ein größerer Wille, eine Macht der Entscheidung, Gestaltung, Wirksamkeit, die über das hinausgeht, was das gewöhnliche Mental erreichen kann.

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      Das Zentrum [ajnacakra] ist die Stelle, die ich meine, doch der Druck kann in der gesamten Stirn gefühlt werden, auch zwischen den Augenbrauen oder sonst irgendwo. Er strahlt vom Zentrum aus.

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      Ja, ein drittes Auge öffnet sich dort [im Zentrum der Stirn]– es vermittelt die okkulte Schau und die okkulte Macht, die mit dieser Schau verbunden ist – es ist mit dem ajnacakra verbunden.

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      Wenn das Stirnzentrum sich öffnet, ist es ziemlich sicher, dass das Scheitelzentrum sich hinreichend geöffnet haben muss, zumindest um dem Durchgang der höheren Kraft darüber stattzugeben. Die Seele ist etwas anderes, die befindet sich hinter den Zentren, und der Zeitpunkt ihres Sich-Öffnens ist bei den einzelnen Menschen verschieden – tatsächlich handelt es sich nicht so sehr um das Öffnen eines Zentrums, als um das Hervortreten des seelischen Wesens.

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      Die allgemeine Regel in diesem Yoga (für die Reihenfolge der sich öffnenden Zentren) ist von oben nach unten. Im vorbereitenden Stadium mag es Unterschiede geben. Es kann zum Beispiel zuerst ein teilweises Sich-Öffnen im Herzzentrum stattfinden. Auch das höhere vitale Zentrum kann als erstes aktiv werden, doch das bedeutet viel Kampf und Schwierigkeit.

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      Weißt du denn nicht, dass mit dem inneren Wesen das innere Mental, das innere Vital, das innere Physische mit der innersten Seele dahinter gemeint ist? Wie kann es ein Zentrum für all das geben?

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      Ja, das Zentrum im Hals ist das Zentrum des physischen Mentals. Es ist das Zentrum der Formgebung für Rede, Ausdruck sowie die Fähigkeit, auf mentale Weise mit physischen Dingen umzugehen usw. Sein Öffnen ermöglicht dem physischen Mental, sich dem Licht des göttlichen Bewusstseins zu öffnen, statt in der gewöhnlichen, nach außen gerichteten Mentalität zu bleiben.

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      Nacken, Hals und der untere Teil des Gesichtes gehören zum sich ausdrückenden Mental, dem physischen Mental. Die Stirn gehört zum inneren Mental. Über dem Kopf befinden sich die höheren Ebenen des Mentals.

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      Die Nase ist mit dem vital-dynamischen Teil des Mentals verbunden – ein Mensch mit einer kräftigen Nase soll einen starken Willen oder eine starke mentale Persönlichkeit besitzen – ich kann aber nicht sagen, ob das immer zutrifft. Doch das vitale Physische? Die Nase ist allerdings der Durchgang von prana, und prana ist die Stütze des vitalen Physischen.

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      Es kann nichts Stoffliches sein, sondern lediglich eine feine stoffliche Empfindung. Das Ohr ist die Durchgangsverbindung zwischen dem inneren Mentalzentrum und den Gedankenkräften oder Gedankenwellen der universalen Natur. Was du sagst, hört sich an, als hätte sich dieser Durchgang geöffnet und vergrößert.

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      Es ist das physische Mental, das so handelt. Das Zentrum des physischen Mentals oder des sich ausdrückenden Mentals liegt im feinstofflichen Körper im Hals und ist eng mit der Rede verbunden, doch es wirkt durch seine Verbindung mit dem Gehirn. Alle Kräfte, die das Bewusstsein umhüllen wollen, erheben sich, wirken auf die Mental-Zentren und kreisen sie ein, wenn sie es können; „einkreisen“, da andernfalls das Umhüllen nicht vollständig wäre.

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      Das Organ der Sprache ist ein Instrument des physischen Mentals oder des sich ausdrückenden, formgebenden Mentals.

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      Die Sprache kommt vom Hals-Zentrum, doch ist sie mit jenem Zentrum oder jener Bewusstseinsebene verbunden, die gerade vorherrscht – von welcher Ebene man auch immer denkt. Sobald man sich über den Kopf erhebt, findet das Denken über dem Kopf statt, und man vermag von dort zu sprechen, das heißt, dass die Sprache von dorther kommt.

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      Pasyanti ist offenbar die Rede, welche die Wahrheitsschau enthält – para ist vermutlich die offenbarende und inspirierte Rede. Über die genaue Natur der anderen bin ich mir nicht sicher [vaikhari und madhyama].

      Die Tantriker lokalisieren diese Redeformen in verschiedenen cakras. Sprache kann innerlich oder äußerlich sein, beides kann den Stempel der gleichen Macht tragen. Doch wenn sie an ihrem Zurückstehen von der Äußerlichkeit gemessen werden soll, dann müsste para gleichbedeutend sein mit dem kausalen Bereich jenseits des Mentals.

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      Das Hals-Zentrum ist das formgebende (physische) Mental, das Herz-Zentrum ist das emotionale Mental und der Beginn des höheren Vitals. Sobald das Herz-Zentrum vom physischen Mental in einem bestimmten Maß beherrscht wird, ist es äußeren Angriffen geöffnet, die das physische und nervliche Bewusstsein beeinträchtigen. Das Herz muss mit der Seele und dem höheren Bewusstsein in Verbindung sein.

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      Das physische Herz befindet sich auf der linken Seite, doch das Herz-Zentrum des Yoga ist in der Mitte der Brust – es ist das Kardial-Zentrum.

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      Der

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