Die Mineralwasser- & Getränke-Mafia. Marion Schimmelpfennig

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Die Mineralwasser- & Getränke-Mafia - Marion Schimmelpfennig

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vermittelt die Buchlektüre tatsächlich den Eindruck, ein Volltrottel ist, wer dieser Industrie noch glaubt.

      Wer nun denkt, die Getränke- und Nahrungsindustrie hätte wenigstens bei der Gesundheit von Kindern ein Einsehen, wird im Buch eines Besseren belehrt. Die Lebensmittelunternehmen hatten 2007 im Rahmen einer EU-Initiative per Selbstverpflichtung zugesichert, bestimmte Regeln bei der Bewerbung von Kinderprodukten einzuhalten. Etwa sollten nur noch Lebensmittel, die besondere Anforderungen an den Nährwert erfüllten, für Kinder unter zwölf Jahren beworben werden. Offenbar ein Schritt gegen die ausufernde kindliche Fettsucht.

      Die Verbraucherorganisation foodwatch prüfte das Ergebnis dieser Selbstverpflichtungserklärung. Das Marketing der Unterzeichnerfirmen wie Kellogg’s, Ferrero, Danone, Nestlé und Coca-Cola wurde untersucht. Das ernüchternde Ergebnis: Von insgesamt 281 Produkten im Test erfüllten nur 29 die WHO-Kriterien. 90 Prozent, also 252 Lebensmittel, durften nach Meinung von Gesundheitsexperten nicht an Kinder vermarktet werden.

      Es bleibt immer nur derselbe Schluss: Alles sehr gut prüfen und selbst Kleinstgeschriebenes mit der Lupe lesen – oder, noch viel sicherer, Industrieprodukte von vornherein und möglichst generell meiden und nur bei integren Firmen einkaufen, wie in den „Peace-Food“-Büchern angegeben.

      Marion Schimmelpfennig schreibt hier Dinge, die schlimmste Befürchtungen übertreffen, und ich hoffe für sie, sie hat sich juristisch warm angezogen. Denn bevor Konzerne ihre Produkte ändern, neigen sie dazu, lieber ihre Widersacher zu verklagen. Die Autorin beschreibt diesbezüglich die Geschichte einer ehemaligen Nestlé-Managerin, die lange versuchte, sich gegen die Qualitäts-Missstände im Konzern zu wehren, und der schließlich gekündigt wurde. Die vormalige UNO-Mitarbeiterin aber hatte den Mut, vor Gericht zu gehen, wo sie nun erleben muss, wie ihre Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, weil das sonst wohl zu peinlich für den Konzern würde.

      Wenn die Einflussnahme der Konzerne nach Politik, Mainstream-Journalisten und Wissenschaftlern auch noch die Rechtsprechung erfasst, steht es schlecht für die Bürger und ihre Rechte. Der Prozess läuft noch, und die Hoffnung stirbt zuletzt.

      Dergleichen fliegt überhaupt nur auf, wenn Menschen persönlich betroffen sind. Bei den Grenzwerten wird schon lange manipuliert, dass sich die Balken biegen. Sie werden erhöht, wie die Industrie das braucht und wünscht, und wenn das mal nicht reicht, werden nach Bedarf Sondergenehmigungen verteilt wie etwa beim Trinkwasser. Die Autorin kann erschreckend viele Beispiele anführen. Der Name des Verbraucherschutzministeriums wird zur reinen Karikatur, wenn dieses nach Fukushima der Bevölkerung meldet, es werde schärfer kontrolliert, und dann die Grenzwerte bei radioaktiver Verseuchung erhöht. Grenzwerte erscheinen in diesem Buch plötzlich als das, was sie schon lange sind, nämlich „politisch ausgehandelte Kompromisse zwischen ökologisch und gesundheitlich Gebotenem, technisch Möglichem, finanziell Tragbarem sowie wirtschaftlich und politisch Vertretbarem“. Und das wirtschaftlich Gewünschte gibt dann letztlich den Ausschlag. So einfach ist es in Wirklichkeit, es wird nur sehr kompliziert verpackt.

      Diesem Buch und dem Mut seiner Autorin, Ross und Reiter beim Namen zu nennen, wünsche ich den verdienten großen Erfolg, damit sich auf breiter Front ein Bewusstsein für diese Wirklichkeit entwickelt, um mit vereinten Kräften eine andere zu schaffen.

      Der Ausweg ist tatsächlich einfach: Was wir nicht kaufen, können Konzerne auch nicht mehr produzieren. Unsere Abstimmungsmacht ist mit dem Einkaufszettel inzwischen ungleich größer als mit dem Stimmzettel, außer in der Schweiz, wo tatsächlich noch beides möglich ist. Wir müssen uns nur informieren, und dieses Buch liefert die Grundlage dazu. Ideal wäre, das verlorene Vertrauen in die Industrieprodukte durch jenes in Naturprodukte zu ersetzen, die aus eigenen Gärten kommen, vom Biobauern vom nahen Land, aus dem Bio-Laden oder Reformhaus, von verlässlichen Versandunternehmen oder aus der erwachten Nachbarschaft, wo man sich gegenseitig zu vertrauenswürdigen Lebensmitteln verhilft.

      Ruediger Dahlke, Bürgenstock, im Januar 2016

      (www.dahlke.at)

      Danksagung

      Das Schreiben eines Buches ist von Natur aus ein einsames Unterfangen und vor allem im letzten Stadium häufig nur unterbrochen von hastig verzehrten Mahlzeiten und kurzen, unruhigen Schlafphasen. Doch ohne Hilfe kommt natürlich kein Autor aus.

      Ich möchte deshalb allen, die mich bei diesem wichtigen Buch unterstützt haben, von Herzen danken.

      Meinem Verleger Jan Karl Fischer für seine unendliche Geduld und seine wertvollen Ratschläge. Unserer Grafikerin Irene Repp für die grandiose Umschlaggestaltung. Unserem Lektor Dr. Baal Müller für das Auffinden und Eliminieren all der unvermeidlichen Tippfehler. Dem Juristen Axel Fischer für seine strenge rechtliche Prüfung und seinen leidenschaftlichen Beitrag zum unsäglichen Thema TTIP. Meiner Agentin Eva Fehrer, ohne die ich meine Vortragsreise in Europa nie zeitgleich hätte organisieren können. Meiner Physiotherapeutin Nicole, die meine Rückenwirbel sanft wieder dorthin bugsierte, wo sie sein sollen. Meinem Nachbarn Gebhard, der mir eine Internetverbindung mit nahezu europäischem Standard und damit ein erträgliches Arbeiten ermöglichte. Meinem ehemaligen Lehrer, dem Germanisten und Buchautor Wolfgang Brenneisen, der vor über 35 Jahren den Grundstein für meinen Beruf gelegt hatte und in den letzten Monaten dafür sorgte, dass ich den Blick stets nach vorne gerichtet halte. Dem Schweizer Naturarzt Daniel Albisser für sein umfangreiches Fachwissen zum Thema Vitalstoffe. Christopher Exley, dem weltweit führenden Forscher in Sachen Aluminium, Professor für Bioanorganische Chemie an der Keele University, der meine Recherchen in eine ganz neue Richtung lenkte. Der renommierten Lebensmittelexpertin und ehemaligen Kaderfrau bei Nestlé, Yasmine Motarjemi, einer enorm mutigen Frau, die mir jede noch so heikle Frage beantwortete. Dem Wasserforscher Roland Siegl für seine Bereitschaft und seine große Geduld, mich in die Geheimnisse gesunden Wassers einzuweihen. Dem Staatsschauspieler und Hörbuchpreisträger Peter Fricke für sein nachdrückliches Nachwort. Und dem Erfolgsautor und Arzt Dr. Ruediger Dahlke für sein leidenschaftliches Vorwort, für das er einen Teil seines Urlaubs opferte.

      Ein großer Dank geht auch an all die Menschen in den sozialen Netzwerken, die mich immer wieder mit Tipps und Hinweisen versorgt und meine Themen weitergetragen haben – allen voran Monika Bischoff.

      Bedanken möchte ich mich aber auch für die nichts-, Verzeihung, vielsagenden Antworten von Behörden und Unternehmen, ohne die in diesem Buch das „Salz in der Suppe“ gefehlt hätte.

      Ganz besonders danke ich jenen, die mir zu Hause Unterstützung gaben – allen voran mein Mann Jo, der sich nie darüber beklagte, dass ich praktisch Tag und Nacht recherchierte und schrieb, und der mich mit allem versorgte, was ich brauchte. Dank geht auch an meine Kater Blümchen, Bruno und Toni, die mir immer mal wieder mit dem Schwanz den Staub vom Bildschirm wischten und meinen Schreibtischstuhl wärmten, wenn ich mal abwesend war.

      Und last but not least möchte ich von Herzen Wilhelm und Trudi sowie meinen Eltern danken, die mir in Deutschland die Stange gehalten haben, auch wenn es mitunter recht stürmisch zuging.

      Marion Schimmelpfennig, Paraguay im Januar 2016

      Auf ein Wort

      „Drogen und Alkohol sind was für Anfänger.

      Wer richtig mutig ist, zieht sich die Realität rein.“

      – Anonym

      Wer mein Buch Giftcocktail Körperpflege – der schleichende Tod aus dem Badezimmer gelesen hat, weiß, dass ich keine haltlosen Aussagen treffe. Auch und besonders nicht mit dem Titel eines Buches. Verschiedentlich wurde mir vorgeworfen, dass dieser Buchtitel zu reißerisch sei, und ich gebe zu, dass ich damit

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