Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis. A. F. Morland

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Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis - A. F. Morland

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kann man so sehen..."

      "Sie weichen meiner Frage aus", stellte ich kühl fest.

      "Aber Sie sollten besser so wahrheitsgemäß wie möglich antworten. Mark Sorello starb durch einen hochbezahlen Lohnkiller. Er war offensichtlich in etwas verwickelt, was seine Fähigkeiten bei weitem überstieg... Jedenfalls war es irgendwem verdammt viel wert, 'BigByte' aus dem Weg zu räumen und dafür muss es einen Grund geben. Sollten Sie in dieselbe Sache verwickelt sein, wäre es für Sie besser, wenn Sie jetzt die Karten auf den Tisch legen würden."

      "Bevor Sie vielleicht ebenfalls unerfreulichen Besuch bekommen", ergänzte Milo.

      O'Flahertys Gesicht wurde nachdenklich. Er kratzte sich am Kinn. "Verdammt, 'BigByte' war ein Scheiß-Angeber. Der hat mir eines Tages von einem Plan erzählt, den er die 'große Sache' nannte."

      "Was war das?"

      "Er sprach davon, die Zugangscodes zu den Rechnern des Pentagon zu knacken..."

      Einige Sekunden lang sagten weder Milo noch ich ein Wort.

      Wir wechselten nur einen Blick.

      "Wirklich eine 'große Sache'", murmelte ich.

      "Mark war ganz besessen davon. Ich weiß, dass er es vor Jahren mal probiert, aber nicht geschafft hat. Aber damals hatte das wohl eher sportlichen Charakter."

      "Und jetzt?"

      "Mark war hinter dem Geld her wie der Teufel hinter der arme Seele..."

      "Offenbar mit Erfolg."

      "Kann man wohl sagen."

      "Nun kommen Sie schon, lassen Sie nicht alles aus der Nase ziehen..."

      Max O'Flaherty lehnte sich zurück. "Vor einigen Jahren ist es schonmal ein paar Kollegen aus Hamburg gelungen in die Pentagon-Rechner einzudringen. Aber seitdem ist man dort vorsichtig geworden. Die haben enorm in die Sicherheit investiert."

      Ich hob die Augenbrauen. "Was wollen Sie damit sagen? Dass so etwas heute nicht mehr möglich wäre?"

      Er schüttelte den Kopf. "Nur, dass man mehr Aufwand betreiben und vielleicht ein etwas größeres Genie an den Job heranlassen muss."

      "Und 'BigByte'? War er so ein Genie?"

      "Er wär's gerne gewesen."

      "Aber er hatte nicht das Zeug dazu..."

      "So ist es. Im Grunde war er nur Handlanger von jemand anderem, der sich 'The Virus' nennt. Mark war gut genug dafür, für 'The Virus' den Minenhund zu spielen."

      "Was meinen Sie damit?"

      "Na, er ging für ihn in fremde Systeme hinein, von denen aus 'The Virus' dann weiteroperieren konnte. Wenn Mark Pech gehabt hätte, hätte man so eine Aktion zu ihm zurückverfolgen können und er wäre dafür in den Bau gewandert. Dann gab es natürlich auch kleine 'Aufträge', die Mark selbständig erledigen durfte. In den Rechner einer Krankenversicherung eindringen und bestimmte Daten zu löschen, die jemand nicht gespeichert haben wollte. Oder herausfinden unter welchen Krankheiten jemand leidet... Es gibt verdammt viele Interessenten für solche Informationen."

      "Daher 'BigBytes' Reichtum", schloss Milo.

      O'Flaherty nickte. "Und Sie haben bei so etwas nie mitgemacht?", hakte ich etwas ungläubig nach.

      O'Flaherty hob die Hände. "Mann, sieht das hier aus wie ein Penthouse oder wie ein Kellerloch?"

      "Naja..."

      "Na, also! Ihr kennt doch Marks Penthouse, oder? Was glaubt ihr, was der für ein Schweinegeld dafür bezahlen musste! Ich meine, die Versuchung war schon ziemlich groß, aber ich wusste doch genau, dass ihr Cops mich genau beobachtet und ich bei der nächsten Kleinigkeit am Haken hänge!"

      "Mark Sorello scheint das weniger abgecheckt zu haben."

      "Er war ein Dummkopf. Er hat sich von diesem 'Virus' aussaugen lassen und es nichtmal gemerkt! So sehe ich das!"

      "Wer steckt hinter diesem Namen?"

      "Keine Ahnung. Ich weiß noch nicht einmal, ob es eine einzelne Person oder eine ganze Gruppe ist!"

      "Sie haben Mark Sorello nie danach gefragt?"

      "Er wusste es doch selber nicht. Das war doch der Trick an der Sache. Wenn Mark aufgeflogen wäre, hätte das seine Auftraggeber nichtmal gekratzt. Ich glaube, der Kontakt ging über einen Server in Russland. Der Urheber lässt sich doch nie herausfinden, so korrupt wie die Zustände da sind... Schlau eingefädelt, das muss der Neid den Jungs lassen!"

      Milo fragte: "Seid wann redete Sorello von 'der großen Sache'?"

      "Seit etwa einem Monat. Wir trafen uns bei 'Billy's Bag', das ist ein Billard-Lokal in der 57. Straße. Da hat er mir das erste Mal davon erzählt. Er meinte, er hätte nun bald ausgesorgt. Und er bot mir an, in die Sache mit einzusteigen."

      "Aber das haben Sie abgelehnt."

      "Ja."

      "Was wäre Ihre Aufgabe gewesen?"

      Er beugte sich vor. "Hey Mann, so etwas wird auf dieselbe Art und Weise aufgezogen! Bei einer Behörde wie dem Pentagon oder der NASA gibt es Tausende von Rechnern, die miteinander vernetzt sind. Natürlich kann man nicht einfach in das Hauptsystem herein, das ist gut gesichert. Man muss es gewissermaßen durch die Hintertür schaffen. Die Statistik spricht einfach dafür, dass irgendeiner von diesen mehreren tausend Rechnern Passwort und Zugangscodes immer noch auf Werkseinstellung sind. Und da kommt man dann rein. Man muss nur lange genug suchen und genau das war die Aufgabe, für die Mark bezahlt wurde."

      "Und wenn es keinen Rechner im Datenverbund gibt, der auf Werkseinstellung steht?"

      "Auch kein Problem. Man braucht nur die Geburtsdaten und Vornamen der Mitarbeiter und ihrer Angehörigen. Mindestens die Hälfte aller Passwörter besteht aus derartigen Kombinationen! Und an die Daten kommt man durch andere Quellen leicht heran. Krankenkassen-Rechner sind hervorragend geeignet dafür..."

      "Wie weit ist dieses Projekt Ihrer Meinung nach fortgeschritten?"

      "So wie ich das sehe, muss es vor kurzem abgeschlossen worden sein."

      "Wie bitte?"

      "Jedenfalls hat Mark so viel an Honorar bekommen, dass er sich einen Ferrari dafür kaufen konnte! Er hat mich sogar mal damit fahren lassen. Ein heißes Ding, sag' ich euch!"

      Bevor wir gingen, gab ich ihm noch meine Karte. "Falls Ihnen noch irgendetwas einfällt, das für uns interessant sein könnte..."

      "...rufe ich an!", versprach er.

      12

      "Was machen wir mit dem Kerl?", fragte mich Milo, als wir wieder in unserem Sportwagen saßen. "Nimmst du ihm ab, dass er nichts mit der 'großen Sache' zu tun hat?"

      "Bis

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