Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis. A. F. Morland

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Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis - A. F. Morland

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      "Weil immer wieder ein Datum genannt wird. Es stimmt mit Sorellos Todesdatum überein." Mister McKee ließ den Blick schweifen. "Jeder von Ihnen wird sich ein paar dieser Adressen vornehmen... Jedenfalls, soweit wir die tatsächlichen Wohnadressen der Mail-Schreiber ermitteln konnten."

      Ich runzelte die Stirn. "Das ist wirklich alles, was wir bislang in Händen halten?"

      "Im Wesentlichen ja", nickte Mister McKee. "Es gibt da noch eine andere Spur... Sorello hat regelmäßig E-Mails von jemandem bekommen, der sich 'The Virus' nennt."

      "Ist doch ein typisches Pseudonym in der Szene", meinte Clive. "Wahrscheinlich einer aus der Clique..."

      Mister McKee machte ein unbestimmtes Gesicht. "Einiges ist merkwürdig daran. Erstens kamen diese Mails über einen Server in Russland. Der Inhalt dagegen war vergleichsweise harmlos. Erotik-Photos in sehr grobkörniger Qualität..."

      "Wovon Sie sich natürlich persönlich überzeugen mussten", grinste Orry.

      Mister McKee ignorierte diese Bemerkung.

      Sein Blick blieb vollkommen ernst. "Warum lässt sich jemand Fotos in unglaublich schlechter Qualität schicken, die er sich doch überall sonst in besserer Ausführung herunterladen könnte? Zumal jemand wie Sorello, der sich im Internet doch auskannte wie kaum einer sonst. Das Merkwürdigste ist, dass er solche Fotos auch wieder zurückgeschickt hat..."

      "Fototausch", kommentierte Clive. "Das ist doch nichts Ungewöhnliches. Und in Russland eine E-Mail-Adresse anzumelden ist ein Kinderspiel. Das kann jeder."

      Mister McKee nickte. "Das ist die harmlose Variante. Eine andere Möglichkeit wäre, dass Sorello Kontakt zum russischen Geheimdienst hatte, möglicherweise sogar für ihn tätig war."

      "Ich dachte, seit dem Treffen Bush/Putin ist wieder Tauwetter angesagt!", meinte Clive.

      "Was ja nicht bedeutet, dass nicht jede der beiden Seiten gerne über die Aktivitäten der jeweils anderen informiert ist", ergänzte Mister McKee.

      10

      Bruce Levonian legte den Koffer auf den Tisch, öffnete ihn und nahm eines der Bündel mit Dollarnoten an sich. Er strich mit dem Bündel an der Seite entlang.

      Kleine gebrauchte Scheine...

      Ein Lächeln flog über sein Gesicht.

      Er steckte das Dollar-Bündel in die Innentasche seines Jacketts. Es war immer gut, etwas Kleingeld dabei zu haben.

      Den Rest würde er sich ans Handgelenk ketten und damit so schnell wie möglich aus New York verschwinden.

      Ein Flug nach Acapulco war schon gebucht.

      Heute Abend ging es los. Non Stop ab JFK Airport. Und dann begann ein neues Leben...

      Darauf hast du verdammt lange warten müssen, ging es ihm durch den Kopf. Aber er hatte im richtigen Moment zugegriffen, die Chance seines Lebens in Gestalt eines Geldkoffers genutzt.

      Bruce blickte auf die Uhr an seinem Handgelenk, eine nachgemachte Rolex. In Zukunft wirst du dir eine echte leisten können!, dachte er. Genauso wie du nie wieder in heruntergekommenen Hotels wie diesem zu übernachten brauchst... Er wandte sich um und schaltete das Radio ein, das auf dem Nachttisch stand. Sein Interesse galt den Lokalnachrichten. Konzentriert hörte er zu. Was die Schießerei Bedford Street/Seventh Avenue anging, tappten das New York Police Department und das FBI offensichtlich noch im Dunkeln.

      Und was Vondas Leiche auf dem Parkplatz betraf, schien auch alles in Ordnung zu sein. Es gab eine kurze Meldung darüber.

      Die lokale Polizeibehörde ging davon aus, dass die junge Frau Selbstmord begangen hatte.

      Und solange Vonda nicht so dumm gewesen war, irgendwelche Hinweise auf die 'große Sache' in ihrer Wohnung zu hinterlassen oder irgendein querulantisch veranlagter Angehöriger darauf bestand, würde es auch keine genauere Untersuchung geben.

      Gelernt ist gelernt, dachte Bruce.

      Wie viele Menschen hatte er umgebracht? Dutzende. Aber es hatte sich niemals so gelohnt wie in diesem Fall. Und dabei hatte er Vonda eigentlich ganz gern gehabt.

      In diesem Moment sprang die Tür zur Seite.

      Ein großer Kerl mit kantigem Gesicht und völlig kahlrasiertem Schädel stand dahinter.

      Mit beiden Händen hielt er eine Maschinenpistole vom Typ Uzi, deren kurzer Lauf herumschwenkte und dann direkt auf Bruce Levonian zeigte.

      Bruce wollte zu seiner eigenen Waffe greifen. Sie lag zusammen mit seinem Schulterholster und seiner Lederjacke auf dem Bett. Einen Schritt von ihm entfernt. Aber es war ein Schritt zuviel. Bruce erstarrte mitten in der Bewegung. Die Lederjacke war so über das Holster gebreitet, dass man die darin steckende Waffe nicht sehen konnte.

      "Ganz ruhig!", zischte der Kahlkkopf und trat ein.

      Er war nicht allein.

      Ein zweiter Mann folgte ihm. Er war ziemlich schmächtig und trug eine Baseballkappe, die ihm etwas zu groß war. In der Rechten hielt er eine Automatik mit Schalldämpfer.

      Bruce hob die Hände.

      Der Kahlkopf tastete ihn ab, versetzte ihm dann einen brutalen Schlag mit dem Griff der Uzi.

      Bruce taumelte stöhnend zurück, stolperte zu Boden und kam hart gegen den gerippten Heizkörper. Blut schoss ihm aus der Nase und rann ihm zwischen den Fingern hindurch.

      "Sieh an, Bruce, so schnell sieht man sich wieder!", knurrte der Kahlkopf. Mit einem ratsch lud er die Uzi durch, richtete die sehr zierliche MPi dann auf den am Boden Kauernden. "Hättest wohl nicht gedacht, dass wir dich so schnell finden was?" Er lachte dreckig. "Schöne Grüße von 'The Virus'..."

      Der Mann mit der Baseball-Kappe wandte sich unterdessen dem Geldkoffer zu.

      Er öffnete ihn und nickte dann anerkennend.

      "Scheint alles da zu sein. Auf ein langwieriges Nachzählen werden wir wohl verzichten können..."

      "Es fehlen schätzungsweise zehntausend Dollar", ächzte Bruce Levonian. Er wollte sich aufrichten, aber eine ruckartige Bewegung, die der Kahlkopf mit seiner Uzi durchführte, ließ den Killer wieder erstarren.

      Der Kerl mit der Baseballkappe verzog das Gesicht zu einem dünnen Lächeln. "Ach, wirklich?"

      "Zehntausend Dollar sind für 'The Virus' allemal Grund genug, um jemanden umzubringen!", gab Bruce zu bedenken. Zeit gewinnen!, hämmerte es durch sein Hirn. Jede Sekunde zählte...

      Er überlegte, wie er die Waffe unter der Jacke erreichen konnte. Aber die Chancen standen schlecht.

      Der Mann mit der Baseball-Kappe lachte schallend.

      "Du machst dir Sorgen, Mann!"

      "Was habt ihr vor?", fragte Bruce, obwohl er es sich ausrechnen konnte.

      Der

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