Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis. A. F. Morland

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Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis - A. F. Morland

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suchte nach dem Lichtschalter, fand ihn auch.

      Dann ließ ich den Blick schweifen.

      Milo war mir gefolgt, sicherte mich ab.

      Dann folgte Orry, zusammen mit einigen anderen G-men.

      Im Wasser lag ein menschlicher Körper.

      Es war die letzte Geisel. Orry kümmerte sich um die Frau, beugte sich nieder und drehte sie herum. Sie hatte eine Platzwunde an der Stirn, die vermutlich von einem Schlag mit einem stumpfen Gegenstand herrührte.

      "Sie ist bewusstlos!", stellte Orry fest.

      Ich suchte fieberhaft nach dem Killer. Unsere Kollegen schwärmten aus.

      Jeden Winkel durchsuchten wir. Aber der Kerl war nicht zu finden. Er befand sich weder zwischen den Kesseln, noch hinter den Heizaggregaten.

      Der Killer schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein.

      Milo glaubte schließlich, etwas gefunden zu haben.

      Er deutete auf ein Gitter, das nur provisorisch vor eine Öffnung in der Wand gestellt war. Zweifellos war es herausgebrochen worden.

      "Der Lüftungsschacht", stellte Milo fest.

      Ich ging die Hocke, sah in die Öffnung hinein.

      "Das ist völlig unmöglich!", meinte ich. "Auf diesem Weg kann er nicht entkommen sein!"

      "Er ist aber nicht hier, Jesse!"

      "Aber an einen Killer, der die Fähigkeit hat, seine Knochen zu verbiegen, glaube ich nicht!"

      "Und an einen, der sich unsichtbar machen kann?"

      Ich sah mir die Öffnung zum Lüftungsschacht noch einmal an.

      Alles viel zu offensichtlich!, dachte ich. Als ob der Kerl uns mit der Nase darauf stoßen wollte.

      Inzwischen kam die Frau wieder zu sich. Sie war benommen von dem Schlag, den sie erhalten hatte, stöhnte auf. Orry half ihr.

      Ich ging die Reihe der Wasserkessel entlang.

      Gegen jeden der Kessel schlug ich mit dem Lauf der SIG.

      Kessel Nummer drei war abgelassen worden.

      Der Klang verriet es deutlich.

      Ich sah Milo an und nickte.

      "Hier ist er!"

      Ehe Milo etwas erwidern konnte, stieg ich die schmalen Sprossen der Trittleiter empor, mit der man zu Wartungszwecken an die Oberkante des Kessels gelangen konnte. Oben angekommen, war es gar nicht so einfach, sich freihändig zu halten. Mit der Linken öffnete ich die Abdeckklappe, in der Rechten hielt ich die SIG...

      ...und blickte Sekundenbruchteile später in die Mündung eines Spezialgewehrs.

      Der Strahl des Laserpointers tanzte auf meiner Stirn.

      Der Killer hockte am Boden des Kessels, stand dabei noch knietief im lauwarmen, auf ca. 40 Grad vorgeheiztem Heizungswasser.

      Der Lauf meiner SIG war auf seinen Kopf gerichtet.

      Sekundenbruchteile geschah nichts. Es bestand ein Patt zwischen uns. Auf die geringe Distanz konnte er kaum hoffen, mich ausschalten zu können, ohne selbst noch eine Kugel abzubekommen. Und außerdem wusste er, dass ich nicht allein war. "Das Spiel ist aus!", sagte ich.

      Er war der kühle Rechner, den ich erwartet hatte.

      Der Killer ließ das Gewehr sinken.

      Ich deutete auf die Trittleiter, die an der Innenseite des Kessel hinunterführte.

      "Ihre Rechte bete ich Ihnen vor, wenn Sie hier herausgeklettert sind!"

      9

      "Gute Arbeit!", gratulierte uns Jonathan D. McKee, der Chef des FBI-Field Office New York am nächsten Morgen.

      Wir saßen zur Dienstbesprechung in seinem Büro. Außer Milo und mir waren noch Orry, Clive und Fred LaRocca anwesend.

      "Wie geht's der Geisel?", fragte ich.

      "Physisch hat sie kaum Schäden davongetragen - wie die seelischen Folgen aussehen, wird sich erst noch zeigen", berichtete Mister McKee.

      "Sie hatte verdammt viel Glück, mit heiler Haut davongekommen zu sein", kommentierte Orry.

      Mister McKee nickte. Er legte ein ziemlich dickes Dossier auf den Tisch, auf dem bislang nur ein paar dampfende Becher mit Mandys unvergleichlichem Kaffee herumstanden.

      "Max Carter und ein paar andere Innendienstler haben die ganze Nacht gearbeitet und die Kollegen im Labor waren auch nicht faul. Wir haben die Identität des Killers, den Sie gestern festgesetzt haben!"

      "Wer ist es?", fragte Milo ungeduldig.

      "Tony Lawson, ein Mann der zu den meistbeschäftigten und bestbezahlten Hit-men der letzten Jahre gehören dürfte."

      "Er hat immer noch keinen Ton gesagt?", fragte ich.

      "Nein. Er schweigt eisern. Aber wir haben seine Fingerabdrücke durch eine frühere Vorstrafe."

      "Wissen wir etwas über seine Auftraggeber?", fragte Milo.

      Mister McKee schüttelte den Kopf. "Lawson hütet sich natürlich davor, nur eine einzige Silbe herauszulassen, weil er fürchtet, dass seine Auftraggeber ihn dann erledigen."

      "Was hat er noch zu verlieren?"

      "Fragen Sie das nicht mich, Milo!"

      Orry meldete sich zu Wort. "Jedenfalls muss der Auftraggeber über einiges an Kleingeld verfügen."

      "Unsere Innendienstler haben sich das Computerequipment von Mark 'BigByte ' Sorello unter die Lupe genommen. Aber es kann eine Weile dauern, bis wir daraus irgendwelche Erkenntnisse ziehen können..."

      "Sorello ist wohl ein Meister der Verschlüsselung", vermutete ich.

      Mister McKee nickte. "Genau das ist das Problem. Immerhin gibt es inzwischen eine Liste seiner Email- und Telefonkontakte. Aber eine Gewähr auf Vollständigkeit würde ich da nicht übernehmen."

      "Interessante Namen darunter?", fragte ich.

      "Einige aus seiner ehemaligen Clique, zu der er offenbar immer noch Kontakt hatte. Der Mann hat bis zu 50 Emails am Tag erhalten und natürlich entsprechend viele geschrieben. Unsere Innendienstler haben erst einen Teil davon analysiert. In einigen ist von einer 'großen Sache' die Rede..."

      "Was soll das sein?", fragte Milo.

      "Da müssen Sie die Betreffenden schon selbst fragen - aber es könnte ein Zusammenhang zwischen dem Mord an Sorello und dieser 'großen

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