Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis. A. F. Morland

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Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis - A. F. Morland

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so, als befürchtete sie, dass ich von ihrem Erfolg eine Scheibe abhaben wollte."

      "Hatte sie denn Erfolg?"

      "Meines Wissens hatte sie jedenfalls nie Geldprobleme. Aber dieser Eindruck kann natürlich täuschen."

      "Wie oft haben Sie sich gesehen?"

      "Manchmal ein paar Monate gar nicht, dann wieder jede Woche. Je nachdem. Aber mit dem Flieger war das kein Problem, mal kurz 'rüberzujetten."

      Ich sah die Fotos auf dem Tisch. Levonian, Mark 'BigByte' Sorello, Desmond Cole...

      "Sie waren vorhin gerade dabei, uns etwas über die Beziehung Ihrer Schwester zu Bruce Levonian zu berichten", hakte Dirk Baker nach.

      Rita hob die Augenbrauen. "Mein Gott, Beziehung... Ich bin dem Mann mal begegnet, als ich überraschend nach New York kam. Hatte geschäftliche Gründe. Tja, und da bin ich bei ihr unangemeldet reingeschneit. Sie stellte ihn mir einfach als Bruce vor, ohne Nachnamen. Und da wir die ganze Zeit über nicht allein waren, hatte ich auch keine Gelegenheit nachzufragen."

      "Was hat ihre Schwester Ihnen sonst über diesen Bruce erzählt?", fragte Baker.

      "Nichts. Sie war sehr zugeknöpft und Bruce schien es irgendwie unangenehm zu sein, dass ich auf ihn traf. Wer ist dieser Bruce Levonian?"

      Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Dann sagte schließlich Mister McKee: "Mit großer Wahrscheinlichkeit der Mörder Ihrer Schwester."

      Rita sah unseren Chef erstaunt an. "Dann wissen Sie schon..."

      "Wir wissen nur, dass Levonian vermutlich der Täter war. Aber die Hintergründe der Bluttat liegen noch im Dunkeln. Um das erhellen zu können, brauchen wir möglichst viele Angaben über Ihre Schwester von Ihnen. Jedes Detail kann uns eventuell helfen..."

      "Ich werde auf jeden Fall noch eine Weile hier in New York bleiben, um Ihnen weiterhin für die Ermittlungen zur Verfügung zu stehen."

      "Das wäre sehr schön", sagte Mister McKee.

      Mark Sorello kannte sie nicht, wie sich herausstellte.

      Und dasselbe galt für Desmond Cole, den Profi-Killer, der von Vonda McDaniels ermordet worden war.

      Schweigend hörte sie zu, während Mister McKee ihr diese Wahrheit beibrachte. Ihr hübsches Gesicht wurde kreideweiß.

      Die Tatsache, dass ihre Schwester ermordet worden war, war schon ein Schock für sie gewesen. Aber nun musste sie schlucken, dass Vonda auch noch einen eiskalten Mord begangen hatte - zusammen mit dem Mann, der ihr eigenes Leben wenig später beendet hatte.

      "Das kann ich nicht glauben", sagte sie tonlos.

      "Die Fakten sprechen eine eindeutige Sprache", stellte Mister

      McKee fest. "Gleichgültig, wie lange Sie es vor sich her schieben: Irgendwann werden Sie sich dieser Wahrheit stellen müssen. Allerdings..." Mister McKee zögerte.

      Sie blickte auf. "Ja?"

      "Auch wenn Ihre Schwester einen Mord begangen hat, so gibt das niemandem das Recht, sie umzubringen. Sie sollen wissen, dass wir den Mord an einem Mörder mit derselben Intensität verfolgen wie die Tötung eines vollkommen Unschuldigen."

      Rita nickte stumm.

      Tränen rannen ihr über das Gesicht, verwischten ihr dezentes Make-up.

      Mister McKee beugte sich ein Stück über den Tisch, ihr entgegen. "Sie sagten mir vorhin, dass Sie die Hintergründe erfahren möchten, die zum Tod ihrer Schwester führten. Außerdem wollten Sie uns für weitere Ermittlungen zur Verfügung stehen. Gilt dieses Wort noch?"

      Sie nickte, wollte etwas sagen, aber es kam kein Laut über ihre Lippen.

      Mister McKee lehnte sich zurück, deutete dabei auf Milo und mich. "Dann fahren Sie doch jetzt bitte zusammen mit Agent Tucker und Agent Trevellian zur Wohnung Ihrer Schwester. Möglicherweise gelingt es Ihnen besser als uns, aus Vonda McDaniels Wohnumgebung Schlüsse zu ziehen..."

      19

      Um zu Vonda McDaniels ehemaliger Adresse zu gelangen, nahmen wir nicht den Sportwagen, sondern einen geräumigen Chevy aus dem Fuhrpark unserer Fahrbereitschaft.

      Während der Fahrt war Rita ziemlich schweigsam.

      Wahrscheinlich musste sie erst einmal verdauen, was Mister McKee ihr so eben hatte beibringen müssen.

      In der Wohnung wurde sie etwas gesprächiger. Allerdings begann sie nun damit, Fragen zu stellen. "Was war das für ein Mann, den meine Schwester umgebracht hat?", fragte sie.

      "Ein Profi-Killer", sagte ich.

      "Kaum zu glauben."

      "Hat Ihre Schwester irgendwann einmal jemanden erwähnt, der sich 'The Virus' nennt?", fragte Milo.

      Sie sah meinen Kollegen ziemlich erstaunt an und schüttelte dann den Kopf.

      "Wer soll das sein?"

      "Jemand, der ihr Emails schrieb, in deren Anhänge sich Bilder von nackten Frauen befanden."

      "Und dieser 'The Virus' hat etwas mit ihrem Tod zu tun?"

      "Wir nehmen das an."

      "Und diese Bilder... Ich kann mir das eigentlich nicht erklären. Lesbische Neigungen hatte Vonda jedenfalls nicht, wenn Sie darauf hinauswollen. Aber wer weiß, in welche 'Geschäfte' sie so verwickelt war... Mittlerweile erstaunt mich gar nichts mehr."

      "Sie meinen, Ihre Schwester war in der Porno-Branche? Dazu waren die Bilder zu schlecht", sagte ich. "Miserabel gescannte Vorlagen aus irgendwelchen Magazinen."

      Sie zuckte die Achseln. "Wie gesagt, das ist eine Seite an ihr, die ich bisher nicht kannte."

      Milo mischte sich ein. "Was können Sie uns noch über Bruce Levonian sagen?"

      Sie deutete auf einen der Sessel in Vondas Wohnung. "Dort hat er gesessen. Er wirkte ziemlich nervös, trank Bier aus Dosen, was ich nicht ausstehen kann. Naja, lange waren die beiden ja nicht zusammen."

      Ich sah Rita überrascht an. "Wieso?"

      "Einen Monat später erzählte mir Vonda von einem tollen Typen, den sie kennengelernt hätte."

      "Haben Sie ihn auch kennengelernt?"

      "Ja, auf einem Kurz-Trip, den die beiden nach Miami gemacht haben. George Drake war der Name des Kerls. Dunkler Zweireiher, Jackettkronen, Rolex am Handgelenk. Ich schätze ihn auf kaum dreißig. Womit auch immer er sein Geld verdient, er muss außerordentlich erfolgreich damit sein. In Miami waren die beiden nämlich, weil George sich ein Rennboot kaufen wollte. Vonda sagte etwas von einer Viertelmillion Dollar. Erst dachte ich, sie spinnt, aber nachdem ich das Boot gesehen hatte..."

      "Irgendwie müssen Vonda und Bruce Levonian wieder zusammengekommen sein", stellte ich fest. "Sie waren Komplizen bei einem Mordanschlag. Dem Opfer

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