Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis. A. F. Morland

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Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis - A. F. Morland

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gefunden."

      Sein Gesicht wurde starr. Er stieg aus. Ich folgte ihm, als er den Mercedes umrundete. Auf dem Bürgersteig angekommen blieb er stehen. Seine Hände waren tief den Hosentaschen vergraben. "Ich hoffe, Sie haben einen guten Grund, um mich hier festzuhalten!"

      "Natürlich. Ich dachte, Sie wären vielleicht gerne dabei, wenn Ihre Wohnung durchsucht wird."

      "Meine Wohnung?", entfuhr es ihm. "Sie müssen verrückt sein. Haben Sie überhaupt einen Durchsuchungsbefehl?"

      "Den werden die Kollegen mitbringen, die wir alarmiert haben. Im Übrigen ist Gefahr im Verzug und dann kann so ein Papier auch nachgereicht werden."

      "Sie sind verrückt..."

      "Und Sie sind 'The Virus', Mister Drake. Zumindest war O'Flaherty dieser Meinung."

      Drake erstarrte. Milo öffnete den Kofferraum. Einige Koffer befanden sich dort. "Hatten Sie eine längere Reise vor, Mister Drake?", fragte Milo.

      "Vermutlich sage ich besser keinen Ton mehr ohne Anwalt..."

      Milo zog einen der Koffer etwas hervor.

      Er öffnete ihn.

      Sein Gesicht veränderte sich. Er wurde blass.

      "So etwas hast du noch nicht gesehen", murmelte er.

      Ich schob Drake vor mir her, bis wir alle drei einen Blick darauf hatten. Im Koffer befanden sich sorgfältig in Cellophan eingepackte Leichenteile...

      "Bevor Sie uns das hier erklären, sollten Sie bedenken, dass von nun an jede Aussage, die Sie machen, vor Gericht gegen Sie verwendet werden kann, Mister Drake", stellte ich klar.

      "Schließen Sie den Kofferraum", sagte Drake fast flüsternd. "Das ist Bruce Levonian. Er drang in meine Wohnung ein und versuchte mich umzubringen. Es war Notwehr."

      Milo schloss den Kofferraum.

      "Das soll Ihnen jetzt noch jemand glauben?"

      "Ich musste die Leiche unauffällig verschwinden lassen. Aber um sie in den Koffern zu verstauen, musste ich sie zerteilen."

      Unsere Unterhaltung wurde jäh unterbrochen Eine dunkle Limousine brauste die Straße entlang.

      Die dunklen Seitenscheiben wurden heruntergelassen.

      Die Mündungen von MPis schoben sich heraus.

      "Vorsicht! Auf den Boden!", rief ich. Ein wahrer Geschosshagel knatterte in unsere Richtung, stanzte Löcher in den Mercedes. Ich duckte mich, riss die SIG heraus, musste aber erst einmal in Deckung gehen.

      Milo gab Drake einen kräftigen Stoß, riss ihn mit zu Boden. Aber es war zu spät. Drake schrie auf. Er hatte eine Kugel abbekommen. Er presste die Hand gegen den Oberkörper.

      Das blütenweiße Hemd unter seinem blauen Zweireiher färbte sich rot.

      Ich tauchte aus meiner Deckung hervor, als der Geschosshagel nachließ, feuerte meine SIG ab. Dabei zielte ich auf die Reifen der Limousine.

      Milo verständigte inzwischen über Funk den Notarzt. Ich rannte zum Sportwagen, riss die Tür auf und startete.

      Ziemlich grob fädelte ich mich in den Verkehr. Die Limousine bog in den Central Park West ab. Ich setzte das Rotlicht auf das Dach. Aber das half mir auch nicht viel weiter. An der nächsten Ampel staute sich der Verkehr. Die Limousine verschwand in einer Seitenstraße, während mein Sportwagen zwischen mehreren Fahrzeugen eingekeilt war. Immerhin hatte ich mir die Nummer gemerkt. Die telefonische Abfrage wenig später ergab jedoch, dass das Kennzeichen falsch war.

      28

      Drake wurde ins nächste Krankenhaus gefahren und notoperiert. Es handelte sich um das St. Clares Hospital in der 52. Straße. Natürlich stand er unter strenger Bewachung.

      Nicht so sehr, weil wir befürchteten, dass er selbst sich aus dem Staub machen konnte, sondern weil anzunehmen war, dass diejenigen, die den Anschlag auf ihn verübt hatten, es erneut versuchen würden. Sobald es sein Zustand erlaubte, würde er in die besser gesicherte Gefängnisklinik von Riker's Island verlegt werden. Am nächsten Morgen konnten wir mit ihm sprechen. Der behandelnde Arzt, ein gewisser Dr. Sheppard, hatte zwar Einwände, ließ uns dann aber zu ihm. "Der Patient hat ausdrücklich den Wunsch geäußert, so schnell wie möglich mit Ihnen oder jemand anderem vom FBI zu sprechen, Agent Trevellian", berichtete Sheppard mir.

      Ich hob erstaunt die Augenbrauen und wechselte einen Blick mit Milo.

      "Drake hat uns tatsächlich noch einiges zu erklären!", meinte ich.

      "Versprich dir nicht zuviel, Milo!"

      Inzwischen hatte der Erkennungsdienst Drakes Wohnung auf den Kopf gestellt. Unsere EDV-Spezialisten hatten sich seinen Computer vorgenommen. Es konnte kein Zweifel mehr bestehen. George Drake war 'The Virus'. Der Mann, der über einen Server in Russland eine kriminelle Organisation aus dem Hintergrund heraus steuerte. Eine seltene Mischung aus Hacker- und Geschäfts-Genie. Aber wie es schien hatte er den Bogen überspannt.

      "Freut mich, Sie zu sehen, Agent Trevellian", sagte er leise und mit einem gequälten Lächeln.

      "Ganz meinerseits", erwiderte ich. "Der Arzt sagte uns, dass es ziemlich knapp war."

      "Ja. Möglicherweise haben Sie beide mir das Leben gerettet. Ist schon seltsam. Zwei G-men retten mich vor ein paar MPi-Schützen und lassen mich anschließend in den Knast wandern... Andererseits wäre ich wahrscheinlich schon auf und davon gewesen, wenn Sie und Agent Tucker mich nicht aufgehalten hätten!"

      "Die hätten Sie früher oder später doch gekriegt", war ich überzeugt.

      "Ja", murmelte er düster. "Sie haben recht."

      "Was waren das für Leute?"

      "Der Reihe nach. Ich möchte Garantien."

      "Ich bin nicht der Staatsanwalt, sondern nur ein einfacher Special Agent. Ich kann Ihnen rein gar nichts versprechen."

      Seine Augen flackerten. Die Nasenflügel bebten. Er atmete schwer. "Hören Sie, Trevellian. Die Männer, die es auf mich abgesehen haben gehören zu Lee Kuan. Sagt Ihnen der Name was?"

      "Eine aufstrebende Nummer in Chinatown", stellte ich fest.

      "Wir nehmen an, dass er sein Geld mit Schutzgelderpressung macht. Außerdem betreibt er einige Restaurants, Nachtklubs und hat mindestens eine Handvoll Buchmacher unter seinen Fittichen."

      "Lee Kuan ist eine Marionette des chinesischen Geheimdienstes. Er war mein Kunde für die Pentagon-Daten."

      "Und wieso haben jetzt ein Problem mit ihm?"

      "Weil er glaubt, dass ich ihn betrogen habe. Teilweise habe ich das den Ermittlungen Ihrer Behörde zu verdanken, nehme ich an. Jedenfalls hat das Pentagon sein Sicherheitssystem generalüberholt und Lee Kuan hat für nicht mehr aktuelle Daten viel Geld bezahlt."

      "Wie wär's, wenn wir der Reihe nach

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