Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis. A. F. Morland

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Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis - A. F. Morland

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sage alles, aber ich habe meine Bedingungen!"

      "Mir scheint, dass Sie nicht in der Situation sind, Bedingungen stellen zu können, Mister Drake."

      "Ich will leben. Das ist alles. Wegen Levonian wird man mir nicht die Giftspritze geben, denn ich hatte keine andere Wahl, als ihn zu töten. Er hätte mich sonst umgebracht..."

      "Ich hoffe für Sie, dass Ihnen die Geschworenen das abnehmen", kommentierte Milo.

      "...und ansonsten habe ich nie eine Waffe abgedrückt oder dergleichen."

      "Sie haben nur die Befehle dafür gegeben. Über Mikropunkte auf ziemlich schlechten Foto-Dateien. So haben Sie Ihre Organisation geführt. Sie werden ziemlich lange im Knast sitzen, Drake. Vielleicht sogar für immer..."

      Drake schluckte. "Ich bin kein Dummkopf. Das weiß ich, Agent Trevellian. Aber ich weiß auch, dass ich in einem normalen Gefängnis keine zwei Wochen überleben würde. Was glauben Sie, wie weit Lee Kuans Arme reichen! Ich wäre ein toter Mann."

      Ich hob die Augenbrauen. "Was wollen Sie?", fragte ich.

      "Ich möchte unter neuer Identität in einem Gefängnis außerhalb von New York State inhaftiert werden. Dafür liefere ich Ihnen Lee Kuan. Ich kenne seine Kontaktleute nach China, ich weiß, wie das Geld transferiert wird und so weiter. In einem Bankschließfach lagert einiges an brisantem Material über Lee Kuan." Er versuchte ein Grinsen, aber stattdessen verzerrte er nur den Mund zu einer Grimasse.

      Zweifellos hatte er Schmerzen. "Ich bin ein sehr penibler Mensch, müssen Sie wissen. Und das bedeutet, dass ich mich über Geschäftspartner immer genauestens informiere..."

      "Ich werde mich dafür einsetzen, dass Ihrem Wunsch entsprochen wird", versprach ich. "Aber dann muss jetzt alles auf den Tisch."

      "Gut." Er stöhnte kurz auf.

      "Fangen wir mit der Schießerei an der Ecke Bedford/Seventh Avenue an. Sagen Ihnen die Namen Greenhouse, Duncan und Cole etwas?"

      "Drei Namen - ein Mann. Desmond Cole war ein Hit-man, der aus dem Geschäft ausgestiegen ist. Er hätte während seiner aktiven Zeit sparsamer sein sollen. Jedenfalls war er in finanziellen Nöten, wollte aber das Risiko nicht eingehen, in sein altes Business zurückzukehren." Die Ahnung eines Lächelns flog über sein Gesicht. "Schließlich habe ich alle Informationen über Cole aus euren Datenbänken! Für mich arbeitete er als Geldbote. Dass er sich zu wehren wusste, empfand ich als Vorteil."

      "Wo hat er das Geld abgeliefert?"

      "Bei mir. In bar."

      "Wusste er, dass Sie 'The Virus' sind?"

      "Nein, das wusste niemand. Ich bin als jemand aufgetreten, der selbst in der Organisation von 'The Virus' als kleiner Mittelsmann arbeitete. Ein Finanzmakler eben. Vonda hat das auch gedacht. Ich habe sie für die Organisation gewonnen... Aber das ist ein anderes Kapitel."

      "Desmond Cole war mit einem Geldkoffer unterwegs..."

      "Er war bei den Jobs dieser Art zuvor sehr zuverlässig gewesen. Dann kam der Deal mit Lee Kuan. Die Summe überstieg alle bisherigen Geschäfte dieser Art. Da ist Cole zu gierig geworden. Er dachte, er könnte mit dem Geld verschwinden und sich notfalls den Weg freischießen."

      "Da haben Sie ihm eine Mannschaft von Gorillas auf den Hals geschickt."

      "Ja.

      "Und was war Vondas Rolle? Wir wissen, dass sie Cole erschossen hat."

      "Ich war ihr gegenüber zu vertrauensselig. Wir haben uns kennengelernt und ich dachte... Ich dachte, dass sie mich liebt!" Er zögerte, ehe er weitersprach. "Das war wohl ein ein Irrtum. Vonda hat mitgekriegt, dass Cole der Geldbote bei den Deals war. Und dann muss sie zusammen mit Levonian den Plan gefasst haben, sich einfach an den Geldboten zu heften und zuzufassen, wenn's sich richtig lohnt. Meine Jungs wären ihr beinahe noch rechtzeitig dazwischengefunkt. Naja, ihr Komplize Levonian wollte dann wohl nicht mit ihr teilen..."

      "Warum hat Levonian nicht einfach die Stadt verlassen?"

      "Weil er wusste, dass 'The Virus' ihn finden würde... Er hat ziemlich lange gebraucht herauszufinden, dass ich hinter diesem Namen steckte..."

      "Was war mit Mark Sorello und Max O'Flaherty?", fragte ich nach einer Pause.

      "BigByte und SmartMax..."

      "Ja, genau."

      "Zwei kleine Hilfsesel für 'The Virus' - aber nicht ganz unbegabt."

      "Wir haben den Killer, der Sorell auf dem Gewissen hat. Wenn er erfährt, dass 'The Virus' verhaftet wurde und ihn nicht bedrohen kann, wird er reden..."

      "Schon möglich..." Er atmete tief durch. Seine Augenbrauen zogen sich etwas zusammen. Er wirkte erschöpft. "Lee Kuan hat die beiden auf seine Seite gezogen. Sie sollten wohl herauskriegen, wer 'The Virus' ist. Bei Sorello bin ich mir da jedenfalls sicher."

      "O'Flaherty wusste offenbar Bescheid."

      "Ja..."

      "Wir haben ihn übrigens in Chinatown gefunden."

      "Es gibt keinen Zufall, Agent Trevellian. Es gibt ihn einfach nicht..." Er versuchte sich aufzurichten, sank aber wieder zurück in die Kissen, schloss dann für einige Augenblicke die Augen. Er atmete schwer. Dann brachte er schließlich heraus: "Sie schalten Lee Kuan aus, nicht wahr? Sie haben es mir versprochen..."

      "Ob ich ihn ausschalten kann, hängt von der Qualität des Materials ab, dass Sie über ihn gesammelt haben."

      "Da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, Trevellian! Ganz bestimmt nicht!"

      29

      Mit großem Aufgebot wurde Lee Kuans Haus in der Bayard Street umstellt. Kollegen der City Police unterstützten uns dabei.

      Mit einer ziemlich großen Übermacht von G-men stürmten wir in das Haus. Etwa ein Dutzend bewaffneter Leibwächter empfing uns. Aber sie waren vernünftig genug, unserer Aufforderung, die Waffen niederzulegen nachzukommen.

      Mister Lee Kuan war ziemlich empört, als wir ihm seine Rechte vorlasen und die Handschellen klickten.

      "Geheimdienstliche Tätigkeit für eine fremde Macht ist nach wie vor strafbar", sagte ich ihm ruhig ins Gesicht. "Pech für Sie, dass 'The Virus' Ihre Tätigkeit sehr sorgfältig dokumentiert hat. Sie haben Zugangscodes zu den Rechnern des Pentagon an den chinesischen Geheimdienst verkauft..."

      "Das dürfte im Einzelnen schwer nachzuweisen sein, G-man!", höhnte Lee Kuan.

      "Möglich. Aber es reicht, um Sie erst einmal in Untersuchungshaft zu nehmen. Da macht jeder Richter mit. Und für Ihre Anwälte wird es ein hartes Stück Arbeit, Sie da mit einem blauen Auge davonkommen zu lassen!"

      Lee Kuan rang nach Luft.

      "Sie werden das bereuen, dafür sorge ich... Sie wissen ja gar nicht, wie weit mein Einfluss reicht!"

      "Es haben mir schon ganz andere gedroht, Mister Lee Kuan. Das beeindruckt mich

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