Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis. A. F. Morland

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Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis - A. F. Morland

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Wer weiß, was der hier für ein Medikamentencocktail intus hat? Wir kriegen immer wieder Fälle, wo die reinsten Horrorkombinationen ganz bedenkenlos geschluckt wurden, um ein gutes Feeling zu bekommen und drei Nächte am Stück durchtanzen zu können. Die Wirkung ist völlig unkalkulierbar. Aber Genaueres wird Ihnen der Coroner sagen können..."

      "Danke."

      Einer der NYPD-Cops meldete sich zu Wort. Er hieß Green.

      "Als Zeugen können Sie diese Leute hier vergessen", meinte er. "Hier in Chinatown will niemand was mit der Polizei zu tun haben, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt!"

      Ich nickte düster.

      "Wer hat denn den Hörer eingehängt?", fragte Milo.

      Green zuckte die Achseln. "Vermutlich derjenige, der uns gerufen hat. Leider ist er anonym geblieben."

      "Ist der Coroner verständigt?", fragte ich.

      "Ja, habe ich erledigt", sagte Green. "Ich wundere mich, warum er noch nicht hier ist. Muss wohl irgendwo im Verkehr steckengeblieben sein."

      Ich erhob mich, sah ihn mir nochmal an. Sein Gesicht sah aus, als ob der Teufel persönlich hinter ihm hergewesen wäre.

      Kein Zweifel, dass er ganz gezielt unsere Nummer angegeben hatte. Er krallte die linke Faust zusammen. Ich öffnete sie vorsichtig. Darin befand sich die Karte, die ich ihm bei unserem Besuch hinterlassen hatte. Verdammt, dachte ich, du hättest dich früher melden müssen... Warum hatte Max O'Flaherty versucht, sich den Schuh auszuziehen? Es musste einen Grund dafür geben.

      Er hockte mich hin, zog ihm den Schuh ganz aus.

      Es war Instinkt. Ich sah in den Schuh, fühlte mit der Hand hinein. Aber außer einer orthopädischen Sohle fand ich dort nichts.

      "Was hast du vor, Jesse?", erkundigte sich Milo.

      "Dieser Mann wusste, dass er mit einem Bein im Grab stand!", meinte ich. "Was immer er genommen hat - es geschah kaum freiwillig."

      "Er torkelt also durch Chinatown, nicht mehr seiner Sinne und wählt mit letzter Kraft deine Nummer..."

      "Was würdest du in seiner Situation tun, Milo?"

      Er zuckte die Achseln. "Dafür sorgen, dass es dem, der mir das angetan hat, doch noch an den Kragen geht. Aber das hat er ja nicht mehr geschafft..."

      "Aber dieser Schuh..."

      Ich begann, dem Toten die Socke auszuziehen und erlebte eine Überraschung.

      Mit Kugelschreiber war dort hastig etwas auf die Fußsohle geschmiert:

      VIRUS = DRAKE

      "Sieht ganz so aus, als wusste O'Flaherty, wer 'The Virus' ist", meinte ich.

      "George Drake?", fragte Milo stirnrunzelnd.

      "Ein Zusammenhang besteht: Er kannte Bruce Levonian und Vonda McDaniels."

      Milos Gesicht wirkte trotz allem etwas ratlos. "Ein Beweis ist dieses Gekrakel auf der Fußsohle allerdings nicht!"

      "Nein, aber ich schätze, dass wir Mister Drake jetzt noch einen Besuch abstatten müssen."

      26

      "Wer ist da?", fragte George Drake über die Sprechanlage.

      "Kurierdienst. Eine persönlich abzugebende Sendung."

      Drake blickte durch den Spion.

      Der Mann auf der anderen Seite trug einen grauen Kittel, irgendein Paket unterm Arm und eine Schirmmütze, die ziemlich tief ins Gesicht gezogen war. Da er außerdem etwas vornüber gebeugt dastand, konnte Drake vom Gesicht nicht mehr als das Kinn erkennen.

      "Stellen Sie's vor die Tür", sagte Drake.

      "Ich brauche Ihre Unterschrift."

      Drake öffnete die Tür.

      Augenblicke später blickte er in den Schalldämpfer einer Automatik. Der Mann hob den Kopf, grinste schief.

      "Levonian!", stieß Drake hervor, wich dabei zurück.

      Bruce Levonian kickte die Tür mit dem Absatz hinter sich zu.

      "Damit hätten Sie nicht gerechnet, was?", murmelte er.

      "Was tun Sie hier?"

      "Jedenfalls haben die Flaschen, die Sie mir auf den Pelz gesetzt haben, es nicht geschafft, mich umzubringen."

      "Hören Sie, Mister Levonian, ich habe keine Ahnung, worum es geht."

      "Ach, wirklich nicht?"

      "Wir beide kennen -- kannten! --- Vonda. Eine andere Verbindung zwischen uns gibt es nicht."

      "Sie mochte nur Ihr Geld, Drake... Und darum konnte sie es auch nicht lassen, mit mir ins Bett zu steigen..."

      George Drakes Gesichtsfarbe veränderte sich. Sie wurde dunkelrot. "Ich denke, es ist sinnlos, darüber zu diskutieren, Mister Levonian. Oder sind Sie wirklich deswegen hier und bedrohen mich mit einer Waffe?"

      "Nein, das ist nicht der Grund."

      "Na, dann bin ich aber gespannt!"

      "Ich hatte eine sehr interessante Unterhaltung mit einem dicken Schwein namens Belmonte, der sogenannte Leute fürs Grobe vermittelte. Vom Rausschmeißer bis zum Killer. Alles vorhanden... Leider ist dieser praktische Dienstleister jetzt vom Markt abgetreten..."

      "Sie haben ihn umgebracht?"

      "Ja."

      "Den Namen Belmonte habe ich nie gehört."

      "Sie lügen, Drake - oder soll ich Sie besser 'The Virus' nennen?"

      "Wie bitte?"

      "Sie sind dieses Phantom, das seine Organisation per Email leitet und völlig im Hintergrund bleibt. Komisch, einem Lackaffen wie Ihnen hätte ich es nie zugetraut, die Rechner des Pentagon zu knacken... Wie ein Genie sehen Sie nämlich nun wirklich nicht aus."

      "Sie irren sich."

      "Mein Gott, ich habe als Leibwächter für Sie gearbeitet und wäre niemals darauf gekommen, dass ich einen Mann bewache, der daran arbeitet, in die Rechner des Pentagon einzudringen... Boote und Motorräder sind wohl doch nicht alles für Sie!"

      "Was soll das alles?"

      "Jetzt wundern Sie sich, wie ich drauf gekommen bin, nicht wahr? Ich habe Belmonte zu Tode gefoltert, aber der konnte mir nichts sagen. Seine Handlanger ebenso wenig. Die hatten keine Ahnung."

      "Dann verstehe ich nicht, wie..."

      "Ich bin durch eigenes Nachdenken

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