Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis. A. F. Morland

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Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis - A. F. Morland

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auskosten wollten. Es ging Ihnen nämlich nicht nur um den Geldkoffer. Da steckte auch etwas Persönliches dahinter..."

      Drakes Gesicht verfinsterte sich. Zeit gewinnen!, dachte er. Jede Sekunde konnte jetzt wertvoll sein.

      "Das müssen Sie mir erklären", sagte er dann gedehnt.

      "Einer der beiden Gorillas, die mich foltern und umbringen sollten, hat eine Bemerkung darüber fallen lassen. Er sagte 'The Virus' könne mir die Sache mit dem Geldkoffer und Vondas Tod noch verzeihen. Aber nicht, dass ich mit Vonda Sex hatte... Sie sind ein Mann, der jede Kleinigkeit plant, Drake. Sie überlassen nichts dem Zufall oder Ihren Untergebenen. Der Mann hatte zweifellos den Auftrag, mir das zu sagen. Es sollte in mir arbeiten und während die Kerle mich gefoltert hätten, hätte ich dann irgendwann darauf kommen sollen, wem ich das alles zu verdanken hatte. Ein Risiko war das für Sie ja nicht, denn wer hätte schon damit rechnen können, dass ich diesen Schlamassel überlebe? Sie wollten meine Niederlage voll auskosten, mich demütigen... Vonda hat mir von Ihrer krankhaften Eifersucht erzählt."

      Drake atmete tief durch. Er presste die Lippen aufeinander, wandte kurz den Blick zur Seite, so als suchte er irgendetwas. Eine Waffe vielleicht, mit der er sich gegen Levonian verteidigen konnte.

      "Was wollen Sie?", fragte er.

      "Am Leben bleiben", sagte Levonian. "Geld habe ich ja schon genug... Sie wollten mich töten lassen - und diesem Spuk kann ich nur ein Ende bereiten, wenn ich Ihnen zuvorkomme und Sie umbringe, Drake!"

      "Vielleicht könnten wir uns auch anders einigen..."

      "Ich traue Ihnen nicht..."

      "Wie es scheint, habe ich Sie unterschätzt, Levonian. Könnte sein, dass ich genau so einen Partner wie Sie gebrauchen könnte... Sie haben einen Koffer voll Geld, aber wie weit kommt man damit? Ich mache Geschäfte im großen Stil. Das Knacken der Pentagon-Rechner ist nur die Spitze des Eisbergs. Allerdings könnte mir die Sache jetzt Ärger machen."

      Levonian grinste.

      "Ist das FBI Ihnen auf den Fersen? Wenn ich ich mit Ihnen fertig bin, wird er nicht viel von Ihnen finden..."

      "Nein, es liegt nicht am FBI."

      "Ach, nein?"

      "Einer meiner Kunden. Um genauer zu sein: Der Kunde, dem ich die Pentagon-Daten verkauft habe ist ziemlich unzufrieden, weil dem Verteidigungsministerium aus unerfindlichen Gründen plötzlich einfiel, alle Codes zu ändern. Jetzt denkt er, dass ich ihn bescheißen wollte..."

      "Ich habe nicht viel Mitleid mit Ihnen..."

      "Sie bekommen das Dreifache von dem, was in Ihrem Koffer ist, wenn Sie mir den Kerl vom Hals schaffen. Da Sie Belmonte und seine Leute ausgeschaltet haben und die Sache drängt, bin ich jetzt etwas in der Bredrouille - daher der hohe Preis..."

      Levonian schien einen Augenblick darüber nachzudenken.

      Drake fuhr indessen fort: "Gehen wir doch ins Esszimmer. Hier ist es so ungemütlich. Und dann denken Sie mal darüber nach."

      "Wie heißt der Mann?"

      "Lee Kuan."

      Levonian pfiff durch die Zähne.

      "Die große Nummer aus Chinatown."

      "Hinter ihm steht der chinesische Geheimdienst."

      Drake drehte sich um. Levonian folgte ihm in den Esszimmer.

      "Einen Drink, Mister Levonian?"

      "Damit Sie mir etwas hineinmixen? Kommt nicht in Frage."

      "Sie misstrauen mir immer noch."

      "Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Ihre Eifersucht plötzlich verraucht sein soll..."

      Levonian zuckte die Achseln. "Vonda ist tot. Wir sollten beide in die Zukunft blicken."

      "Ihre Gelassenheit überrascht mich."

      Drake griff unter sein Jackett. Der Schalldämpfer von Levonians Waffe zuckte etwas nach oben. Er drückte ab. Die Kugel fuhr in die Sessellehne. "Keine Bewegung!"

      "Ich wollte nur einen Kugelschreiber und mein Scheckheft herausnehmen", sagte er.

      "Dann aber schön langsam..."

      Nacheinander holte er Scheckheft und Kugelschreiber hervor. "Wenn Sie Lee Kuan liquidiert haben, bekommen Sie noch einmal dasselbe", sagte Drake, während er den Scheck ausstellte.

      Er reichte ihn Levonian.

      Dieser grinste zynisch, blickte auf die eingetragene Zahl und lächelte dann zynisch. "Ich werde Lee Kuan nicht töten", sagte er. "Sondern Sie!"

      Levonian richtete die Schalldämpfer-Waffe auf sein Gegenüber, zielte.

      Im selben Moment riss Drake den Kugelschreiber hoch, betätigte einen winzigen Schalter daran. Eine Spezialanfertigung. Es gab einen Knall. Aber die Wohnungen im Dakota House waren gut isoliert. Noch bevor Levonian abdrücken konnte, traf ihn das Projektil. Mit ungläubigem Staunen in den Zügen, sackte Levonian in sich zusammen.

      Drake steckte die kugelschreiberförmige Pistole wieder ein.

      Jetzt musst du die Nerven behalten, ging es ihm durch den Kopf. Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Das Problem mit Levonian war eine Kleinigkeit gegenüber dem, was ihm bevorstand, wenn Lee Kuan auf seine Spur kam.

      27

      Wir kamen noch gerade rechtzeitig am Dokata House an, um George Drake zu erwischen. Sein Wagen stand am Straßenrand.

      Drake klappte den Kofferraum zu, ließ nervös den Blick schweifen. Als er uns entdeckte, hatte er es auf einmal sehr eilig, sich hinter das Steuer seines schweren Mercedes zu klemmen.

      Ich parkte direkt hinter ihm, musste hart bremsen, um nicht die Stoßstange seines Mercedes zu touchieren. Wir ließen die Türen aufspringen, rannten los. Drake hatte schon den Motor gestartet.

      Milo drückte ihm den Ausweis gegen die Beifahrerscheibe.

      Er ließ das Fenster herunter.

      "Was möchten Sie? Wir haben uns ausführlich unterhalten und ich dachte, es sei alles geklärt, was mich betrifft."

      "Da wäre noch eine Kleinigkeit."

      "Dann machen Sie es schnell, ich habe einen geschäftlichen Termin."

      "Den werden Sie absagen müssen. Machen Sie bitte den Motor aus."

      Der Griff meiner Rechten ging zur SIG in meinem Gürtelholster.

      Drake überlegte eine Sekunde lang. Dann nickte er.

      "Also gut..."

      "Steigen Sie bitte aus."

      "Bin ich etwa verhaftet?"

      "Wir

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