Laszive Landhausriten. Thomas Neumeier

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Laszive Landhausriten - Thomas Neumeier

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purpurne Gelage, wo sich längst Dutzende Körper ungehemmt ihrer Lust hingaben. Leo wurde Zeuge verschiedenster Variationen menschlicher Paarungsgewohnheiten. Nicht wenige wurden zu dritt, zu viert und mehreren auf engstem Raum ausgelebt.

      Als seine Begleiterin begann, ihre Robe aufzuschnüren, gehörte Leos Aufmerksamkeit ganz ihr. Sie entblößte einen betörend schönen, schlanken Körper mit üppigen Brüsten, dessen Anblick Leo den Atem raubte. Seine Hände waren dadurch erneut zur Untätigkeit verdammt, somit oblag es ihr, ihm seine Robe auszuziehen. Ihre Finger lösten die Schleife am Halsansatz, dann hob sie die Kutte über seinen Kopf hinweg und warf ihn über einen niedrigen Mauerlauf aus dem Wirkungskreis der Salzlampen.

      Hände und Körper fanden zueinander. Ihre Finger strichen wie prüfend über seine verkümmerte Brustmuskulatur, seine Finger fanden ihre aufgerichteten Nippel. Leo wollte sich in diese vollen Brüste vergraben, doch noch hielt sie ihn auf Distanz.

      »Ist dir dieser Platz genehm?«, schnurrte sie und wies auf etwa drei Quadratmeter Bodenraum, der gerade von niemandem der anderen Vögelnden beansprucht wurde.

      Leo konnte nur nicken. Er hätte auch genickt, hätte sie ihn gefragt, ob er mal schnell zum Mond fliegen könne.

      Sie ließ sich nieder und zog ihn mit sich. Auf Knien konnte Leo endlich seinem vorangegangenen Verlangen nachgeben und machte sich mit Händen und Lippen über ihre Brüste her, womit er ihr ein verzücktes Stöhnen entlockte. Sandra war plötzlich bedeutungslos, ebenso die ungewisse Örtlichkeit. Die Leute um sie herum waren vergessen. Leo knetete und bearbeitete ihre Brüste wie im Akkord. Sie wand sich gefällig unter ihm, schmiegte sich an ihn und ermunterte ihn fordernd fortzufahren. Leo entsprach ihrem Wunsch. Seine Hände bei ihren Brüsten verweilend, arbeitete er sich tiefer, leckte Bauch und Nabel, bevor er sich ihrem Süßesten annahm. Durch einen synchron gestutzten Flaum dunklen Schamhaares erschmeckte er mit seiner Zunge das Zentrum ihrer Weiblichkeit.

      Ihre Schenkel kneteten seinen Kopf, während Leos Zunge die inneren Regionen ihrer Vulva erforschte und auch ihre Perle benetzte. Die Rothaarige zuckte begierig, trieb ihn mit Händen und ihren Fersen auf seinem Rücken an, tiefer vorzudringen. Leo war mehr als bereit dazu. Er befreite seinen Kopf aus dem Mahlwerk ihrer Schenkel und brachte seinen Penis in Position, in sie einzudringen. Sie aber wies ihn zurück. Leo verstand nicht und fürchtete, etwas falsch gemacht zu haben.

      »Nicht so schnell, Stürmer«, gemahnte sie ihn mit einem provozierenden Lächeln.

      Sie langte an ihm vorbei zu ihrer Robe und holte ein Präservativ aus einer Tasche.

      Die schleichende Erkenntnis, wie dumm und leichtsinnig er gerade zu handeln bereit war, entriss Leo seinen ureigenen Welten blinder Begierde. Hätte sie sich nicht prompt über sein Glied hergemacht, er hätte womöglich aus Scham vor sich selbst und seiner Verantwortungslosigkeit das Weite gesucht. So aber entrollte sie mit geübten Fingern das Kondom, während ihre andere Hand zärtlich seine Hoden wog. Ungewollt gab Leo ein lustvolles Ächzen von sich.

      Dann legte sie sich zurück und öffnete ihre Schenkel.

      »Nun komm, mein Mittelstürmer«, verlangte sie mit fordernden Blicken.

      Leo kam der Einladung augenblicklich nach und drang in sie ein. Nachfolgend arbeitete er in ihr, als müsste er Zeit gutmachen. Schon nach einer kurzen Weile übernahm sie die Kontrolle und gebot ihn unter sich. Nun ritt ihn die Rothaarige unter gleichmäßigem Atmen in einem weitaus weniger überschlagenden Tempo. Leo wusste dennoch, dass er seinem ekstatischen Höhepunkt nicht mehr fern war. Um ihn wenigstens noch ein wenig hinauszuzögern, verweigerte er sich sowohl Blick- als auch Hautkontakt zu ihren herrlich hüpfenden Brüsten.

      Sie war es, die seine Hände wieder an sich führte. Als Leo spürte, dass seine Ejakulation nicht mehr aufzuhalten war, fuhr er hoch, schlang beide Arme um sie und unterstützte ihren bewährten Reitrhythmus mit zusätzlichen Stößen. Seine Hände gruben sich in ihren festen Hintern, während er kam. Dann presste er sie fest an sich und ließ seine Ekstase ausklingen. Ob auch sie gekommen war, wusste er nicht.

      Schwer atmend und schwitzend klammerten sich die beiden aneinander. In ihrer Nachbarschaft hielt das sexuelle Austoben an. Allmählich kehrte Leos Verstand zurück und ließ ihn die Situation aus rationeller Warte betrachten. Für einen Moment schauderte er, als er sich bewusst machte, was hier gerade geschehen war. Im nächsten Moment erfüllte es ihn mit ungeahnter Wonne und Zufriedenheit. Vor diesem Abend war es ihm unvorstellbar, gar undenkbar gewesen, den Liebesakt in Gegenwart Dritter zu vollziehen. Nun aber war genau das passiert - noch dazu mit einer Partnerin, von der er nicht einmal den Namen kannte.

      Die Rothaarige löste sich von seinem Oberkörper und schaute ihm in die Augen.

      »Du bist ein sehr ungestümer Stürmer«, bemerkte sie mit einem undefinierbaren Lächeln, das es Leo schwer machte, zu entscheiden, ob er das Gesagte als Kompliment oder Kritik nehmen sollte.

      »Ich bin etwas aus der Übung«, keuchte er zur Antwort, womit er ihr ein süßes Grinsen entlockte.

      »Wenn du jetzt deine Hände von meinem Hintern nimmst, werde ich absteigen«, meinte sie und gab ihm ein flüchtiges Küsschen auf die Nase.

      Leo gehorchte, worauf sie das Angedrohte wahrmachte und damit seinen Penis aus ihrer Vagina befreite. Ein unerwartetes Gefühl von Blöße stellte sich in Leo ein. Er drehte sich zur Seite und machte sich daran, das Präservativ abzustreifen. Die Rothaarige ging ihm dabei zur Hand.

      »Wohin damit?«, fragte Leo von der augenblicklichen Situation überfordert.

      »Ich entsorge es«, antwortete die Rote beruhigend, stand auf und marschierte davon.

      Leo sah ihr hinterher, fühlte sich alleingelassen und fürchtete, sie würde nicht wiederkommen.

      Doch sie kam wieder und legte sich zu ihm. Mit einer Hand befühlte sie seine Brust, die andere wühlte in seinem Haar. Leo schaute ihr ins Antlitz und versuchte zu ergründen, was sie nun von ihm erwartete. Hatte ihr gemeinsamer Liebesakt in diesem Gemäuer eine besondere Bedeutung? Waren Sie dadurch irgendeine rituelle Bindung eingegangen?

      Leos Penis war noch nicht vollständig erschlafft, und er hatte das Bedürfnis, sich zu bedecken. Er fühlt sich plötzlich preisgegeben und bloßgestellt, ein Gefühl, das sich schon kurz nach seiner Ejakulation angebahnt hatte. Da seine Robe nicht zur Verfügung stand, zog er die seiner Partnerin über sich. Die aber schob sie wieder fort und erklärte sein Glied ohne ein Wort zu verlieren zu ihrem Spielzeug.

      So betörend schön und sinnlich diese Frau auch war, Leo hoffte inständig, dass sie nicht noch eine weitere Runde verlangte. Er schaute sich um. Überall um sie herum wurde gevögelt, zügellos, hemmungslos. Manche taten es zu dritt, bei anderen Gruppen hatte sich ein ganzes Knäuel ergeben, das sich über- und nebeneinander in verschiedensten Stellungen befriedigte. Es gab jedoch nicht nur aktive Akteure, wie Leo bemerkte. Im Dämmerlicht rund um das purpurne Gelage zeichneten sich Beobachter ab. Sie trugen nach wie vor ihre Roben. Ihre vollständig verhüllten Körper gegenüber dem anderen Extrem all der öffentlich zelebrierten Sexualität setzte der Obszönität die Krone auf. Leos Gefühl, hier preisgegeben auf einem Präsentierteller zu liegen, nahm angesichts der stillen Zuschauer noch zu.

      »Hör mal, können wir woanders hingehen?«, trug er seiner Gespielin an.

      »Hast du Durst?«, entgegnete sie.

      »Ja, das habe ich«, sagte Leo.

      »Tja, ich könnte ebenfalls etwas vertragen«, erwog sie schulterzuckend. »Also los, gehen wir nach oben!«

      Sie

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