Die besten 12 Strand Krimis Juni 2021. A. F. Morland

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Die besten 12 Strand Krimis Juni 2021 - A. F. Morland

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erinnerte sich noch gut daran, wie nervös er damals gewesen war. Wenn der Hehler ausgepackt hätte, wäre er ins Zuchthaus gekommen. Aber der Mann hatte glücklicherweise geschwiegen. Aus Angst vermutlich.

      Ein Jahr später hatte sich Banninger mit Marcuse und Tiggers zusammengetan. Von Truck-Überfällen war damals jedoch noch nicht die Rede gewesen. Sie hatten Banken ausgeraubt, Supermärkte überfallen, Tresore geknackt. Die Einnahmen konnten sich sehen lassen.

      Aber das Risiko war hoch gewesen, denn viele Firmen stellten private Wachmänner ein, und an einem von ihnen wäre Banninger um ein Haar gescheitert. Wenn Marcuse ihn nicht aus der Klemme geholt hätte, hätte der Wachmann ihn erschossen.

      Dieses Erlebnis machte die drei vorsichtiger. Da sie nicht mehr so viel zu riskieren bereit waren, gingen auch die Einnahmen zurück. Doch dann kam die Idee mit den Truck-Überfällen, und seither blühte das Geschäft wieder.

      Scheinwerfer in der Ferne. Eliot Banninger griff sofort nach seinem Walkie-Talkie. „Da kommt ein Fahrzeug auf uns zu!“, meldete er.

      „Ein Brummer von CONTINENTAL TRUCK?“, fragte Charles Marcuse.

      „Kann ich auf die Entfernung noch nicht erkennen.“

      „Behalt den Lastwagen im Auge.“

      „Was dachtest du denn, was ich tue?“

      Das schwere Fahrzeug kam näher. Sämtliche Wagen von CONTINENAL TRUCK waren knallrot gespritzt und mit zitronengelben Streifen versehen. Das waren die Markenfarben des Frachtunternehmens.

      Der Truck, der in diesem Augenblick die Steigung hochbrüllte, trug diese Farben nicht. Banninger entspannte sich sofort wieder. „Falscher Alarm!“, rief er in sein Sprechfunkgerät und zog sich hinter den Stamm des alten Ahornbaumes zurück, um nicht gesehen zu werden.

      Lärmend rollte der Truck an dem Gangster vorbei. Er passierte kurz darauf die Stelle, wo Charles Marcuse und Victor Tiggers in ihrem Versteck warteten. Dann herrschte wieder Stille.

      Zehn Minuten später meldete Eliot Banninger wieder einen Truck, und diesmal war es der richtige. Selbst in der Dunkelheit leuchteten die zitronengelben Streifen auf dem knallroten Untergrund.

      „Jungs, es ist so weit!“, gab Banninger durch.

      „Ziele gut!“, erwiderte Marcuse.

      „Mach’ ich“, sagte Banninger, schob die Teleskopantenne in das Funkgerät, steckte es ein, griff zur Maschinenpistole und legte sich flach auf den Bauch. Gleich würde der Truck da sein und dann ...

      11

      Etwa zur selben Zeit leerte Bount Reiniger sein Glas. Er bezahlte nicht nur für sich, sondern auch für Richard Dodge. Der Mann war für ihn nicht unwichtig. Immerhin hatte Dodge schon einmal Kontakt mit den Truck-Hyänen gehabt. Einen Kontakt, den auch Bount Reiniger herbeiführen wollte. Aber zu günstigeren Bedingungen, wie sie Dodge erlebt hatte.

      „Wie war das, als du überfallen wurdest?“, fragte Bount.

      „Hör mal, warum bezahlst du für mich, Bruce?“, fragte Dodge zurück. „Du hast es doch bestimmt nicht dicker als ich.“

      „Ich kann es mir leisten.“

      „Ich kann selbst bezahlen, was ich konsumiert habe.“

      „Daran zweifle ich nicht. Wenn du dich dadurch aber beleidigt fühlst ...“

      „Das natürlich nicht, aber ...“

      „Wenn wir wieder einmal hier zusammenkommen, lädst du mich ein, dann sind wir quitt, und jetzt Schwamm darüber.“

      „Na schön“, sagte Dodge.

      „Erzähle mir von dem Überfall. Wie sahen diese Kerle aus?“

      „Gefährlich. Auf jeden Fall brandgefährlich mit ihren Maschinenpistolen. Und komisch sahen auch die bleichen Greisenmasken aus. Schlohweißes Haar hatten sie. Ich musste unwillkürlich an den Film 'Die Rentnergang' denken. Aber die Kerle hinter den alten Gesichtern sind nicht alt. Das sind junge Wölfe, denen es nichts ausmacht, zu töten, wie das Beispiel Carson zeigt.“

      „Hattest du den Eindruck, einen von ihnen schon mal irgendwo gesehen zu haben?“

      „Nein. Ganz bestimmt nicht.“

      „Und ihre Stimmen?“

      „Nie gehört.“

      „Waren sie verstellt?“, fragte Bount. „Ich glaube nicht. Weißt du, dass mich die Bullen fast haargenau dasselbe gefragt haben?“

      Bount lächelte. „Vielleicht steckt in mir ein verkappter Bulle, was weiß man.“

      „Ja, was weiß man.“

      „Kannst du mir einen Tipp geben? Wie soll ich mich verhalten, wenn ich das Pech habe, diesen drei Greisen zu begegnen?“

      „Du darfst auf keinen Fall was riskieren. Greif sie nicht an. Lass sie tun, was sie sich vorgenommen haben. Hindern kannst du sie ja doch nicht daran. Sie würden dich genauso fertigmachen wie Paul Carson, wenn du versuchtest, den Helden zu spielen.“

      „Ich werd’s mir merken“, sagte Bount. „Gehen wir?“

      Dodge nickte und erhob sich. Die Schlägerei gehörte der Vergangenheit an. Niemand dachte mehr an sie. Niemand kümmerte sich mehr um Bount Reiniger. Er verließ mit Dodge Jack Lunas Truck-Driver-Kaschemme.

      Und draußen erlebten sie eine unerfreuliche Überraschung. Der Hüne hatte die Schlägerei noch nicht vergessen. Er war weggegangen und wiedergekommen. Und er hatte seine Freunde mitgebracht!

      12

      Zu viert warteten sie auf Bount. Sie saßen auf den Motorhauben ihrer Wagen, die vor dem Lokal parkten. Eine Bedrohung. Eine Gefahr. Bount atmete schwer aus. „Das wird nicht leicht!“, brummte er.

      „Hab keine Angst, Bruce“, sagte Dodge. „Ich bin auch noch da.“

      „Wir werden untergehen.“

      „Aber mit Würde“, sagte Dodge und trat einen Schritt vor. Nun stand er an Bount Reinigers Seite.

      Der Hüne und seine Freunde kamen näher.

      „Vielleicht schaffen wir sie mit einem Blitzangriff“, sagte Dodge leise. „Mein Wagen steht dort hinten. Der grüne Chevrolet. Wenn wir ihn mit einem kleinen Vorsprung erreichen, sind wir gerettet.“

      „Mal sehen“, meinte Bount.

      „Du gibst das Kommando zum Start“, raunte Dodge ihm zu.

      Die vier Schläger fächerten auseinander. „Würdest du noch mal tun, was du im Lokal getan hast?“, fragte der Vierschrötige den Detektiv.

      „Warum nicht?“, gab Bount Reiniger

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