Die besten 12 Strand Krimis Juni 2021. A. F. Morland

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Die besten 12 Strand Krimis Juni 2021 - A. F. Morland

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aus. Der Doktor schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, Mister Reiniger, aber ich darf Sie nicht zu Mister Carson lassen. Der Mann befindet sich auf der Intensivstation, die kein Besucher betreten darf. Außerdem wäre es Ihnen nicht möglich, mit dem Patienten zu sprechen. Er hat sein Bewusstsein nämlich noch nicht wiedererlangt.“

      „Wie stehen seine Chancen, Doc?“, erkundigte sich Bount Reiniger.

      Der Arzt wiegte bedenklich den Kopf. „Nicht sehr gut. Im Allgemeinen neige ich dazu, optimistisch zu sein, doch in diesem Fall ...“

      „Er wurde gestern Nacht eingeliefert, nicht wahr?“

      „Ja. Und sofort operiert. Die Lunge war zerschossen, und auch der Magen hatte etwas abbekommen. Es war eine schwierige Operation. Sieben Stunden hat sie gedauert. Zweimal kam es zum Herzstillstand des Patienten. Wir konnten ihn aber jedes Mal wiederbeleben.“

      „Hat er, als er eingeliefert wurde, oder nach der Operation irgendetwas gesagt?“

      „Der Mann war besinnungslos und ist es immer noch.“

      „Kann er nicht unter dem Einfluss der Narkose geredet haben?“

      „Er hat nichts gesagt. Keinen Ton.“

      „Darf ich morgen wiederkommen, Doc?“

      „Selbstverständlich. Wenn er die nächsten vierundzwanzig Stunden hinter sich gebracht hat, ist er vielleicht über den Berg.“

      „Es besteht also eine Hoffnung?“

      „Die besteht immer, solange ein Mensch lebt“, erwiderte der Arzt. Das Telefon auf seinem Schreibtisch läutete. Er hob ab, meldete sich mit seinem Namen, lauschte kurz, erschrak, sagte: „Ich komme sofort!“ Er warf den Hörer in die Gabel. Zu Bount sagte er nur: „Carson!“

      „Hat sich sein Zustand verschlechtert?“

      „Ja“, gab der Arzt zurück und verließ hastig den Raum. Bount folgte ihm. Vor der großen Glastür, durch die man die Intensivstation erreichte, blieb er stehen. Er zündete sich eine Pall Mall an und wartete ungeduldig auf die Rückkehr des Chefarztes, der nun daranging, mit seinem Team um das Leben des Truck-Drivers zu kämpfen.

      Zwanzig Minuten vergingen. Bount hatte das Gefühl, auf glühenden Kohlen zu stehen. Er rauchte eine Zigarette nach der andern. Endlich öffnete sich die große Glastür. Der Chefarzt kehrte zurück. Die Ungewissheit hatte ein Ende. Bount brauchte keine Frage mehr zu stellen. Er konnte es vom Gesicht des Arztes ablesen, dass Paul Carson nicht mehr lebte.

      „Wir haben alles versucht“, sagte der Chefarzt.

      „Das glaube ich Ihnen, Doc. Aber Carsons Uhr war abgelaufen. Dagegen sind Sie machtlos.“

      8

      Beim Verlassen des Krankenhauses fiel Bount Reiniger ein Mann auf, den man selbst bei Nachsicht aller Taxen nicht als schön bezeichnen konnte. Es war Charles Marcuse, aber das wusste Bount zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Marcuse war gekommen, um Paul Carson für immer zum Schweigen zu bringen. Er hätte sich den Weg sparen können, denn Carson war bereits tot. Gestorben an seinen Kugeln. Ohne es zu ahnen, ging Bount Reiniger an Paul Carsons Mörder vorbei. Aber es würde nicht das letzte Mal sein, dass das Schicksal sie zusammenführte ...

      Mit einem Taxi fuhr Bount Reiniger zu Errol Cabots Frachtunternehmen. Die Sekretärin, ein freundliches Mädchen, das ein cremefarbenes Kleid mit Spaghettiträgern trug, führte ihn - also Bruce Sheridan - zu Mister Cabot, der die Fahrer persönlich einstellte.

      Cabot saß an seinem Schreibtisch. Hinter ihm prangte ein riesiges Foto an der Wand, das seine Truck-Flotte zeigte. Er war nicht allein. Ein hübsches blondes Mädchen war bei ihm. Ihr Haar war kurz geschnitten. Dadurch kam ihr schlanker Hals gut zur Geltung. Ihre Augen waren groß, kindlich und rehbraun. Der Busen war nicht sonderlich groß, aber er wirkte fest, auch ohne BH.

      „Mister Sheridan möchte sich um den Job eines Fahrers bewerben“, erklärte die Sekretärin.

      Cabot nickte. Die Sekretärin zog sich zurück. Cabot bot Bount Platz an. Die Blondine, die am Fenster stand, blickte nach draußen. Bount setzte sich.

      „Sie wollen also für mich fahren, Mister Sheridan“, sagte Errol Cabot.

      „Oh ja, Sir, das würde ich sehr gern.“

      „Haben Sie die nötige Erfahrung?“

      „Ich war vier Jahre für BINGO TRANS unterwegs.“

      „Und warum sind Sie’s nun nicht mehr?“

      „Weil ich ständig Ärger mit dem Juniorchef hatte. Das war auf die Dauer nicht mehr tragbar, deshalb nahm ich beizeiten meinen Hut. Ich hätte dem verzogenen Jungen sonst noch einen Schneidezahn lockern müssen.“

      „Ich könnte einen Fahrer gebrauchen. Aber wir gehen harten Zeiten entgegen, Mister Sheridan.“

      „Sie meinen die Überfälle, nicht wahr?“

      „Ja, die meine ich.“

      Bount grinste. „Ich fürchte mich nicht.“

      Cabot sprach von Tariflöhnen und Firmenzulagen. Bount hörte nur mit einem Ohr hin. Er wusste dass Cabot das alles nur wegen der Blonden abspulte. Die Sache musste echt wirken.

      „Wenn Sie mit den Bedingungen einverstanden sind“, sagte Cabot abschließend, „bin ich bereit, es mit Ihnen zu versuchen, Mister Sheridan.“

      „Keine Einwände, Sir“, sagte Bount lächelnd.

      „Dann auf gute Zusammenarbeit“, meinte Cabot und streckte Bount Reiniger die Hand entgegen.

      „Auf gute Zusammenarbeit“, erwiderte Bount und ergriff die Hand.

      „Wann können Sie anfangen?“

      „Morgen.“

      „Celestine“, sagte Cabot, und Bount wusste nun Bescheid. Dieser reizende Käfer war also Errol Cabots Tochter. Es war überflüssig, dass der Frachtunternehmer sie ihm vorstellte, aber es gehörte zum Spiel, und Bount spielte mit. „Celestine wird Sie zu Mister Tennessee Brooks, unserem Fuhrparkleiter, bringen“, sagte Cabot.

      Bount verließ mit der Blonden das großzügige Büro. „Netter Mann, Ihr alter Herr“, sagte Bount Reiniger.

      Celestine lächelte. „Ich kann ihn auch gut leiden.“

      „Er hat eine gewinnende Art. Man muss ihn einfach mögen.“

      „Zurzeit hat er Sorgen.“

      „Die gehen vorbei.“

      „Ich wollte, ich könnte ihm helfen“, sagte Celestine.

      „Mal sehen, vielleicht kann ich etwas für ihn tun“, sagte Bount. „Sie hängen sehr an ihm, nicht wahr?“

      „Ich wüsste nicht, wie ich ohne ihn leben sollte.“

      „Würden

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