Die besten 12 Strand Krimis Juni 2021. A. F. Morland
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Читать онлайн книгу Die besten 12 Strand Krimis Juni 2021 - A. F. Morland страница 5
„Ich zahle jedes Honorar“, sagte Cabot.
Bount lächelte. „Das entspricht nicht meinen Geschäftspraktiken, Mister Cabot. Sie bezahlen das gleiche wie jeder andere Klient. Das sind zweihundert Dollar pro Tag, Spesen extra.“
„Einverstanden“, sagte Cabot sofort und nickte.
„Können Sie einen Truck-Driver gebrauchen?“, erkundigte sich Bount Reiniger.
„Wissen Sie mit einem solchen Unikum umzugehen?“
„Ich bin auf der Ladefläche eines Lastwagens zur Welt gekommen, und meine Mutter hat mich mit Benzin aufgezogen“, erwiderte Bount lächelnd. „Erwarten Sie mich im Laufe des Vormittags in Ihrem Büro. Ich werde mich offiziell bei Ihnen um den Job bewerben. Und ich werde mich Bruce Sheridan nennen. Bruce Sheridan! Nicht vergessen.“
„Nein, nein, das geht schon klar“, sagte Cabot.
„Besser, Sie sprechen mit niemandem darüber. Es könnte sein, dass die Gangster eine Verbindung zu Ihrer Firma haben.“
„Niemand wird davon erfahren, was wir beide in die Wege leiten. Nicht einmal meine Tochter Celestine.“
„Dann bis später“, sagte Bount und reichte Errol Cabot die Hand.
Der Frachtunternehmer verließ den Raum. Kaum war er weg, da erschien June March wieder. „Was tut sich?“
„Du wirst die Geschäfte hier eine Weile allein führen müssen.“
„Verreist du?“
„So könnte man es nennen. Mit einem Truck. Ich werde mich von Errol Cabot als Truck-Driver einstellen lassen.“
„Wegen dieser Überfallserie?“
„Kluges Köpfchen.“
„Kann ich dir irgendwie zur Hand gehen?“, fragte June. Sie mischte bei Bounts Fällen gern mit, doch er trachtete stets danach, sie aus der Schusslinie zu halten, weil sie ihm zu kostbar war und er sie nicht verlieren wollte.
„Du hältst hier die Stellung. Das ist alles, was du im Augenblick für mich tun kannst“, sagte Bount Reiniger und begab sich nach nebenan in sein Apartment, um sich umzuziehen, denn mit Krawatte und Anzug konnte er keinen Truck-Driver spielen.
6
Der Mann, dem Paul Carson die Maske vom Gesicht gerissen hatte, hieß Charles Marcuse. Ein Verbrecher übelster Sorte. Er hatte mehrmals bei Errol Cabot als Fahrer ausgeholfen, und von der Zeit her kannte ihn Carson. Das war auch der Grund gewesen, weshalb er ihn sofort niedergeschossen hatte. Es durfte keinen Augenzeugen geben.
Marcuse hatte eine lange rote Narbe an seiner rechten Wange. Das rechte Auge hing etwas tiefer. Dass er damit noch sehen konnte, verdankte er einer Meisterleistung der Ärzte, die ihn nach einer Schlägerei zusammenflickten.
Er saß in seiner Stammkneipe und hatte einen Whisky vor sich stehen. Das Girl, das neben ihm saß, war üppig und willig. Für einen Drink war sie für jeden zu haben. Er wusste das, hatte ihr den Drink bereits spendiert und wollte sie nun in seine Bude abschleppen, wo er mit ihr einen Großteil des Vormittags zu verbringen beabsichtigte.
Aber ein Anruf machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Er hatte den Drink umsonst investiert.
„Charles!“, rief der Wirt, ein dicker Kerl mit Froschaugen.
„Ja?“
„Telefon für dich!“
Marcuse wandte sich an die üppige Brünette. „Du rührst dich nicht von der Stelle, verstanden? Ich habe noch was Großes mit dir vor.“
„So?“ Die Kleine kicherte dümmlich. „Was denn?“
„Etwas, worauf wir beide mächtig scharf sind“, erwiderte Marcuse und begab sich zum Telefon. Er schloss die Zellentür hinter sich und griff nach dem bereitliegenden Hörer. „Hallo!“
„Charles?“ Es war die Stimme des Bosses.
„Am Apparat, Boss.“
„Ich war von dir bisher immer gewöhnt, dass du Nägel mit Köpfen machst.“
„Tu’ ich doch immer.“
„Eben nicht.“
„Was ist denn passiert?“
„Paul Carson ist nicht tot.“
Charles Marcuses Herz übersprang einen Schlag. Er zuckte zusammen, als hätte ihn jemand geschlagen. „Nicht tot?“
„Du hättest dich davon überzeugen sollen. Stattdessen hast du ihn einfach liegen gelassen und bist abgehauen.“
„Verdammt, ich war sicher, dass er mausetot ist, Boss. Ehrlich.“
„Er hat dich erkannt.“
„Ja. Deshalb habe ich ihn ja mit Blei vollgepumpt. Ich kann’s einfach nicht glauben, dass er das überlebt hat.“
„Es ist aber so. Bisher war er noch nicht in der Lage, etwas zu sagen. Aber wenn die Ärzte ihn durchbringen, sieht es nicht gut für uns alle aus. Du kannst dir denken, was wir dann mit dir machen. Wir haben keinen Platz für Versager. Von solchen Leuten trennen wir uns, ehe sie für uns zum Risiko werden können. Hast du mich verstanden?“
„Ja“, krächzte Charles Marcuse. „Ja, Boss. Ich habe verstanden.“ Dicke Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn.
„Du wirst dir sofort etwas einfallen lassen.“
„Natürlich.“
„Paul Carson ist für uns alle eine große Gefahr.“
„Nicht mehr lange“, versprach Charles Marcuse. „Ganz bestimmt nicht mehr lange.“ Er erfuhr vom Boss den Namen des Krankenhauses und hängte ein. Die Brünette saß immer noch artig am Tisch, wie Marcuse es von ihr verlangt hatte.
„Gehen wir jetzt zu dir?“, fragte sie mit einem gekonnten Augenaufschlag.
„Tut mir leid. Mir ist etwas dazwischengekommen“, brummte Marcuse.
„Na, du bist mir vielleicht ein Kavalier. Zuerst versprichst du mir Gott weiß was, und dann hältst du’s nicht.“
„Ach, halt die Klappe“, sagte Marcuse ärgerlich und verließ das Lokal. Er hatte jetzt andere Sorgen.
7
Da Toby Rogers' Wohnung auf dem Weg zum Krankenhaus lag, machte Bount Reiniger einen Sprung beim Captain vorbei. Toby fühlte sich hundeelend, und er konnte nicht begreifen, wie es Bount schaffte, schon wieder so putzmunter zu sein. Bount Reiniger blieb zehn Minuten. Er deckte den Freund mit guten Ratschlägen